A 98 – 4. Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein und der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost für den Verkehr freigegeben

Der Streckenabschnitt auf der A 98 zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein und der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost wurde heute für den Verkehr freigegeben. Trotz erschwerter Pandemiebedingungen, die sich auf die Bauausführung und Liefertermine für Baumaterial auswirkten, konnte der Abschnitt im Dezember 2021 fertiggestellt werden.

NL_SW_A_98_4_Herrschaftsbucktunnel.JPG

20.12.2021

A 98 – 4. Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein und der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost für den Verkehr freigegeben

Der Streckenabschnitt auf der A 98 zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein und der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost wurde heute für den Verkehr freigegeben. Trotz erschwerter Pandemiebedingungen, die sich auf die Bauausführung und Liefertermine für Baumaterial auswirkten, konnte der Abschnitt im Dezember 2021 fertiggestellt werden.

Im Auftrag des Bundes wurde der rund 2,8 Kilometer lange Streckenabschnitt zusammen mit dem zweiröhrigen Herrschaftsbucktunnel für die Verkehrsanforderungen der Zukunft gestaltet. Dazu Michael Theurer, Parlamentarischer Staatsekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: "Die Fertigstellung des Neubauabschnittes ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für die Verkehrsinfrastruktur am Hochrhein, sondern bringt auch eine verkehrliche Entlastung für die Stadt Rheinfelden mit sich. Die Gesamtbaukosten liegen bei ca. 135 Mio. €. Davon werden ca. 126 Mio. € vom Bund und 9 Mio. € vom Land Baden-Württemberg getragen.“  

Vom Baubeginn im Jahre 2009 bis zur Projektübergabe an die Autobahn GmbH Ende 2020 wurde die Maßnahme federführend vom Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Regierungspräsidium Freiburg, abgewickelt. Dazu Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest: „Als Autobahn GmbH danken wir dem Regierungspräsidium Freiburg, das den Ausbau der A 98.4 geplant und die Baumaßnahme maßgelblich durchgeführt hat. Durch die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit konnten der reibungslose Projektübergang und die erfolgreiche Umsetzung erfolgen.Neben dem Bau der Straße und des Tunnels sind auch die ökologisch wertvoll angelegten Grünflächen und Kompensationsmaßnahmen bedeutsam. Hervorzuheben sind hierbei die zwei ehemaligen Tongruben bei Lörrach und Kandern als besondere Lebensräume für seltene Amphibienarten oder Vogelarten, die durch sehr komplexe Pflegemaßnahmen entwickelt wurden.“

Elke Zimmer MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, erklärt:„Dort, wo die A 98 planfestgestellt ist, soll sie auch fertiggestellt werden. Wir plädieren dafür, aus Gründen des Klimaschutzes den weiteren Ausbau der A 98 auf die tatsächliche Notwendigkeit hin genau zu überprüfen.“

Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin in Freiburg, betont: „Als Patin des Herrschaftsbucktunnels, des Herzstücks des Neubauabschnitts der A 98, freue ich mich besonders, dass es nach dem Übergang des Projekts auf die Autobahn GmbH des Bundes gelungen ist, diese anspruchsvolle Straßenbaumaßnahme gemeinsam zu einem sehr guten Abschluss zu bringen. Die zielstrebige Planung sollte weiterhin unser gemeinsamer Anspruch sein. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

Wesentlicher Bestandteil der A 98.4 ist der rund 480 m lange, zweiröhrige Herrschaftsbucktunnel, der in bergmännischer Bauweise hergestellt wurde. Trotz schwieriger geologischer Verhältnisse konnten die Tunnelvortriebsarbeiten nach fast neun Monaten im Mai 2018 abgeschlossen werden. Der Rohbau, der die Herstellung der Tunnelabdichtung, der Beton­innenschale, der Fahrbahn und Entwässerung beinhaltete, wurde im Juni 2020 fertiggestellt. Die betriebstechnische Ausstattung, die im Dezember 2021 abgeschlossen wurde, liegt dabei teilweise sogar über den Anforderungen der aktuellen Regelwerke und Normen.

Innerhalb des Projekts konnte bereits im Jahr 2013 auch die Anbindung der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost an die Bundesstraße 316 über die Kreisstraße 6333 umgesetzt werden. Weitere wesentliche Ingenieurbauwerke im Streckenabschnitt sind das Kreuzungs­bauwerk am Autobahndreieck Hochrhein sowie der östlich des Tunnels liegende Kaltluftdurchlass. Das Brückenbauwerk dient dem ungehinderten Abfluss von Kaltluft der nördlichen Talsenke und trägt zum Erhalt des bestehenden Mikroklimas bei.

Bevor das Regenklär-/Rückhaltebecken sowie das Rampenbauwerk an der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost hergestellt werden konnten, mussten zunächst enorme Erdmassen bewegt werden. Um Emissionen und Beeinträchtigungen des Verkehrsnetzes durch Materialtransporte zu minimieren, wurde ein großer Anteil der Erdmassen direkt im benach­bar­ten Steinbruch Kalkofen eingebaut. Das restliche Material wurde zur Erddeponie Waidhof gebracht. Dort wurden unterschiedliche neue Lebensräume wie Magerrasen und Eidechsen-Habitate entwickelt. Die naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen für den Gesamtabschnitt sind insgesamt sehr breit gefächert und auf mehrere Flächen verteilt. Sie umfassen Waldumwandlungen, Gehölzpflanzungen, Böschungsbegrünungen, Sukzessionsflächen und Maßnahmen an Gewässern sowie deren Begleitflächen.

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mit rund 1000 Beschäftigten verantwortlich für ca. 1050 Kilometer Autobahnen in Baden-Württemberg, in Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz.

Zurück an den Seitenanfang