
Dienstagmorgen, 30. November 2021. Es ist noch fast dunkel, ungemütlich, regnerisch, windig und kalt. Den widrigen Bedingungen zum Trotz wird im Autobahndreieck Saarlouis mit Hochdruck gearbeitet. Zwei mächtige Stahlhohlkästen, jeweils rund 400 Tonnen schwer und knapp 75 Meter lang, sollen vom Land auf Pontons gezogen und auf der Saar zum Einbauort manövriert werden. Hier übernehmen anschließend 700-Tonnen-Hubpressen das millimetergenaue Hochstapeln der Kästen in die Endlage über dem Fluss und das Einpassen in die Brückenkonstruktionen auf beiden Saarseiten. Damit verbunden dienen die Hohlkästen künftig als tragende Teile für die neue A 8 - Fahrbahn in Richtung Neunkirchen.
Im Grunde genommen ist das alles nicht neu, denn im Herbst 2019 gab es beim Bau des ersten Teilbauwerks im Autobahndreieck Saarlouis die gleiche Prozedur. Aber in diesen Tagen muss aufwändiger gearbeitet werden. Es gilt zunächst, das bereits fertiggestellte Brückenbauwerk zu unterqueren. Bei den schwierigen Wetterverhältnissen erfordern die ursprünglich für zwei Tage geplanten Arbeiten ein höheres Maß an Präzision. Sie dauern daher länger als bei ersten Mal. Vorsorglich hat die Niederlassung West der Autobahn GmbH beim Wasserschifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn eine mehrtägige Sperrung der Saar für den Schiffsverkehr veranlasst.
Für die Autobahn GmbH projektverantwortlich ist die Abteilung „Bau Großprojekte“ der Außenstelle Neunkirchen unter Leitung des Dipl.-Ing. Patrick Colbus. Dort arbeitete man seit Wochen auf dieses Ereignis hin. Die Pontons und Schlepper waren 14 Tage aus Magdeburg unterwegs. Vor ihrem Einsatz mussten an Land die baulichen und logistischen Voraussetzungen für das Verschieben der Stahlhohlkästen geschaffen werden. Am Wochenende vor dem Einschwimmen wurden zuletzt die erforderlichen Türme und Hubpressen in Stellung gebracht.
„Nach erfolgreichem Einbau der Hohlkästen im Flussfeld bleibt keine Zeit zum Ausruhen“, resümiert Colbus die gelungene Aktion. „Zeitgleich wurde an Land schon der Schalwagen als vorbereitende Maßnahme für die Betonage der Fahrbahnplatte aufgebaut. Für ihre Herstellung benötigen wir neun Betonierabschnitte. Wenn -wie geplant- in einem Jahr der Verkehr im Autobahndreieck Saarlouis störungsfrei auf neuen Bauwerken fließen soll, bleibt also noch viel zu tun.“
Fotos: Rolf Ruppenthal
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