Ein Ziehschuh für die Winterschäden

Unterwegs mit unseren Kollegen Steffen Zwanzig und Ingo Fett an der A 14.

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Bis zum 26. März 2021 werden auf der A 14 auf zehn Kilometern Länge Winterschäden repariert – unter besonderen Bedingungen, wie uns Bauwart Ingo Fett erklärt: „Dieser Abschnitt ist aufgrund der Kurven ein Unfallschwerpunkt, deswegen verwenden wir zusätzliche LED-Wechselverkehrszeichen, um auf die Baustelle aufmerksam zu machen. Die LED-Wechselverkehrszeichen werden von uns zum ersten Mal eingesetzt. Das ist Premiere!“

Nicht nur die passenden Warneinrichtungen sind wichtig, es braucht auch ein passendes Unternehmen für die Reparaturen und eine sichere Absperrung der Baustelle. Und dann sollte auch noch das Wetter mitspielen – der unerwartete Wintereinbruch am Besuchsmorgen kam da eher ungelegen, die Bearbeitung der Risse musste nach kurzer Zeit eingestellt werden. „Es ist einfach zu nass, die aufgefüllte bituminöse Vergussmasse in den Fugen hält so nicht“, erläutert Carsten Mosebach von der beauftragten STRABAG. „Wenn sich durch das Wetter die Maßnahmen verzögern, muss überlegt werden, ob die Baustelle erhalten bleibt, oder ob die Fahrbahn wieder freigegeben wird“, ergänzt Steffen Zwanzig, der die AM Plötzkau leitet. Und diese Entscheidung gilt es gut abzuwägen: „Wenn wir die Baustelle auflösen und dann nochmals errichten, brauchen wir erneut Vorwarneinrichtungen, die den Verkehr langsam auf eine Spur bringen und so die Baustelle absichern. Das zählt für die Kollegen zu den gefährlichsten Arbeitsschritten“, erklärt Ingo Fett, der die Koordination der Baustellen für die AM Plötzkau schon seit 2000 übernimmt. Autobahner ist er bereits seit 33 Jahren und seit 1994 als Bauwart tätig.

Zusammen mit Steffen Zwanzig erklärt er, wie genau bei der Reparatur von Winterschäden vorgegangen wird:  Entlang der Risse und Löcher wird die Fahrbahn aufgeschnitten, mithilfe von Druckluft und bis zu 600 Grad heißer Luft getrocknet, sauber gepustet und die Fugenflanken angeschmolzen. Danach kommt ein Primer auf die Fugenflanken als sogenannter Haftverbund – ähnlich wie beim Verlegen von Fliesen. Verschlossen wird das Ganze dann mit bituminöser Heißvergussmasse. Über die Fugen geht’s dann nochmal mit einem Ziehschuh, der alles glättet und die Randbereiche der Risse abdeckt. So wirken die Fugen viel breiter, als sie tatsächlich sind. Die Gefahr von eindringendem Wasser wird dadurch deutlich verringert.

Doch warum entstehen eigentlich Risse und Löcher? Herr Fett und Herr Zwanzig machen es anschaulich: „Stellen Sie sich eine Metallplatte vor, welche immer wieder hin und her gebogen wird, irgendwann bricht sie. Auch Asphalt bewegt sich durch die Rollbewegungen der PKW und LKW kontinuierlich. Hinzu kommen Feuchtigkeit, starke Temperaturveränderungen und die poröse Asphaltoberfläche. Irgendwann bricht dann auch Asphalt, aber dieser Prozess passiert in Zeitlupe und dauert einige Jahre.“ Für die Funktionsfähigkeit der Autobahn ist es wichtig, dass die entstandenen Schäden dann auch zügig behoben werden können.