Start für vier neue A45-Brücken

Dillenburg. Die Autobahn Westfalen investiert in die Zukunft der A45: An vier Brücken auf einer Strecke von 20 Kilometern beginnen jetzt die Arbeiten zum Ersatzneubau. Vier Bauwerke mit einer Gesamtlänge von 850 Metern sollen in den kommenden sechs Jahren fertiggestellt werden und sind dann bereits für den geplanten sechsspurigen Ausbau vorbereitet.

Schneiden eine Torte an: Ließen sich die Torte schmecken: : v.li. Jens Deutschendorf, Steffen Bilger, Anne Rethmann und Elfriede Sauerwein-Braksiek
Ließen sich die Torte schmecken: : v.li. Jens Deutschendorf, Steffen Bilger, Anne Rethmann und Elfriede Sauerwein-Braksiek

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben Steffen Bilger (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Staatssekretär Jens Deutschendorf (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen), Anne Rethmann (Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes) und Elfriede Sauerwein-Braksiek (Direktorin Autobahn GmbH des Bundes - Niederlassung Westfalen) am 23. November 2021 die Bauarbeiten für die Ersatzneubauten der Talbrücken Bornbach, Bechlingen, Heubach und Volkersbach eingeleitet.

Bei zwei Baumaßnahmen ist der Ausbau der Strecke auf sechs Fahrstreifen auf einer Länge von jeweils rund 2,5 Kilometern inbegriffen. Steffen Bilger: „Wir stärken mit dem Ausbau und dem Ersatz der Brücken nicht nur die Infrastruktur der Region, sondern machen auch beim Ausbau der wichtigen Nord-Süd-Achse A45 einen großen Schritt nach vorn.“

Die vier Talbrücken Bornbach, Bechlingen, Heubach und Volkersbach sind vier von insgesamt 60 Brücken zwischen Dortmund und Gießen. Sie liegen im nördlichen Hessen entlang der A45 zwischen der Anschlussstelle Herborn und dem Wetzlarer Kreuz. Wegen vielfältiger und nicht behebbarer Schwächen müssen diese vier Talbrücken durch leistungsfähige Neubauten ersetzt werden. Vor allem der in der Vergangenheit stark angewachsene Schwerlastverkehr setzt den Bauwerken zu. Täglich befahren rund 61.000 Fahrzeuge den beschriebenen Streckenabschnitt. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei derzeit rund 18 Prozent. Er soll laut Prognose für 2030 auf rund 23 Prozent ansteigen.

„Ersatz von Brücken ist eine der Hauptaufgaben für die Zukunft“

„Der Neubau der Talbrücken ist ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur, hier der A45. Der wirtschaftliche Ersatz von abgängigen Brücken ist deshalb eine der Hauptaufgaben, um die Autobahnen zukunftsfähig zu machen“, so Anne Rethmann. Und Jens Deutschendorf ergänzte: „Im Transitland Hessen kreuzen sich nationale und internationale Verkehrsströme. Daher ist es von größter Bedeutung, unsere Infrastruktur zuverlässig und leistungsfähig zu halten. Die Erneuerung der Brücken an der A45 ist ein Beitrag dazu.“

Alle vier Brücken bestehen aus je zwei Teilbauwerken, die in zwei Bauphasen rückgebaut und neu errichtet werden. „Dabei gilt unsere Prämisse, jederzeit dem Verkehr vier Fahrspuren zur Verfügung zu stellen“, betonte Elfriede Sauerwein-Braksiek. Bei allen Bauwerken ist die gleiche Vorgehensweise angedacht: In der ersten Phase werden die Teilbauwerke in Fahrtrichtung Aschaffenburg abgebrochen und neu gebaut. In der zweiten Phase erfolgen dann Abbruch und Ersatzneubau der zweiten Brückenhälften in Fahrtrichtung Dortmund.

Belastungen für den Autoverkehr deutlich reduzieren

Im April 2026 wird die Talbrücke Heubach die erste fertiggestellte Talbrücke sein. Es folgen die Talbrücken Bornbach und Bechlingen, ehe die Talbrücke Volkersbach im Oktober 2027 die Gesamtbaumaßnahme der vier Brücken abschließt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 214 Millionen Euro (Heubach: 30 Mio. Euro; Volkersbach: 77 Mio. Euro; Bornbach/Bechlingen: 107 Mio. Euro). Fünf Talbrücken sind im hessischen Teil der Niederlassung Westfalen bereits fertiggestellt; derzeit befinden sich zwei weitere Brücken (Kalteiche, Onsbach) im Bau.

Und für alle Brücken im Bereich der Niederlassung Westfalen gilt: „Innovation ist unser Rezept, um unsere Autobahnen nicht nur sicherer und komfortabler zu machen, sondern auch nachhaltiger und im Einklang mit der Natur zu bauen. Kurz gesagt: Wir arbeiten an der leistungsfähigen Autobahn von morgen“, sagte Sauerwein-Braksiek. Bei zahlreichen anspruchsvollen Bauprojekten kommen bereits innovative Methoden des Baustellenmanagements und der Verkehrslenkung sowie modernste Konstruktionsverfahren zum Einsatz. Das kurzfristige Ziel sei immer: Bauzeiten effektiv verkürzen, Straßen schneller wieder freigeben und damit die Belastungen für den Autoverkehr deutlich reduzieren.

Neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen

Brückenbau und vor allem der Streckenausbau auf sechs Fahrstreifen bedeutet daher nicht nur, die Bauwerke selbst zu errichten und die Autobahn zu verbreitern – für alle Eingriffe in die Natur muss ein Ausgleich geschaffen werden. Das gilt auch, wenn für die Maßnahmen zusätzlich Baustraßen angelegt werden müssen, die später wieder zurückgebaut werden.

Wichtig dabei ist, dass neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen funktionieren müssen, bevor mit dem Bau begonnen wird. So wird für Fledermäuse ein neues Zuhause geschaffen, und auch Haselmäuse, Schlingnattern und Zauneidechsen – alles geschützte Arten – sind im Blick der Autobahnbauer. „Das Thema Ökologie hat für uns einen sehr hohen Stellenwert“, sagte Sauerwein-Braksiek. „Wir arbeiten dabei eng mit den Behörden und Verbänden des Naturschutzes zusammen, wenn es zum Beispiel um die Umsiedlung von Fledermäusen oder der Schaffung von Brutplätzen für Wanderfalken an unseren Brücken geht.“

Fotos sowie Drohnenmaterial: 

Spatenstich "Vier Brücken" am 23. November 2021

Kontakt: Anke Bruch, Tel.: 0173/5742716, anke.bruch[at]autobahn[dot]de