Verbundprojekt IMAGinE erfolgreich abgeschlossen

Wer mit dem Auto auf verkehrsreichen Straßen unterwegs ist, kennt diese Szenen: Ob beim Auffahren auf die Autobahn, beim Überholen oder bei Abbiegemanövern auf Landstraßen - jede dieser Situationen verlangt viel Aufmerksamkeit und Konzentration. Denn Unachtsamkeit oder Fehleinschätzungen sind nach wie vor eine der Hauptunfall- und Stauursachen im Straßenverkehr. Nun hat ein Forschungsprojekt Lösungen vorgestellt.

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Weniger Staus und mehr Sicherheit durch kooperatives und vernetztes Fahren

Im Jahr 2016 fiel der Startschuss für das Projekt IMAGinE. Die Abkürzung steht für eine Vision, die das Autofahren in Zukunft sicherer machen soll: „Intelligente Manöver Automatisierung – kooperative Gefahrenvermeidung in Echtzeit“. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entwickelten zwölf Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam mit der Autobahn GmbH neue, innovative Assistenzsysteme für das kooperative Fahren der Zukunft. Am 19. Mai wurden die Ergebnisse der sechsjährigen Projektarbeit präsentiert und im Rahmen von Fahrdemonstrationen auf dem Testgelände der Trierer Wohnungs- und Immobiliengesellschaft (TRIWO) in Pferdsfeld vorgestellt.

Der Kerngedanke von IMAGinE ist das kooperative Fahren: Ein Fahrverhalten, bei dem Fahrmanövermanöver zwischen Fahrzeugen gemeinsam geplant und umgesetzt werden, teilweise unterstützt durch Informationen aus der Verkehrszentrale. Durch den Einsatz der Vehicle-to-Everything(V2X)-Technik, auch C-ITS-Kommunikation genannt, können sich Fahrzeuge mit anderen Fahrzeugen oder mit der Verkehrszentrale in Echtzeit austauschen. Hier nimmt die Autobahn GmbH in Europa bereits durch die Inbetriebnahme des ersten kooperativen Dienstes, dem Baustellenwarner, eine Vorreiterrolle ein.

Mit der kooperativ-strategischen Verkehrsverteilung wurde ein weiterer Dienst entwickelt und erprobt, der zukünftig Fahrzeugen eine Unterstützung für die individuelle Routengenerierung bieten kann:

Eine aus der Verkehrszentrale heraus generierte Routenempfehlung wird an Fahrzeuge in einem bestimmten Streckenabschnitt als Meta-Strategie übermittelt. Anhand von individuellen, vor Fahrtbeginn wählbaren Routenkriterien stimmen sich nun die Fahrzeuge in einer Stausituation untereinander darüber ab, welche Fahrzeuge auf die Umleitungsroute wechseln. Auf diese Weise wird vermieden, dass Umleitungsrouten überlastet werden. Unter Beachtung persönlicher Präferenzen, wie z.B. den Kraftstoffverbrauch oder die Reisezeit, kann das verfügbare Verkehrsnetz so bestmöglich ausgelastet werden.

Ziel der Autobahn GmbH ist es, die deutschen Autobahnen in eine voll digitalisierte, vernetzte und automatisierte Umgebung zu überführen, in der die Infrastruktur optimal und nachhaltig genutzt werden kann, und die Grundsätze der sicheren und verlässlichen Mobilität auf den Autobahnen mit Hilfe von neuen Technologien weiter voranzutreiben.

Projektpartner:
Opel Automobile GmbH (Projektleitung), BMW AG, MAN Truck & Bus SE, Mercedes-Benz AG, Volkswagen AG, Continental Teves AG & Co. oHG, Robert Bosch GmbH, IPG Automotive GmbH, Nordsys GmbH, Technische Universität München, WIVW GmbH und Die Autobahn GmbH des Bundes.

Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weitere Informationen:
imagine-online.de

Die Verkehrszentrale Deutschland (VZD) mit Sitz in Frankfurt am Main übernimmt die Funktion einer Masterzentrale für das Verkehrsmanagement auf den Autobahnen in Deutschland. Sie erarbeitet strategische Grundlagen und Standards, organisiert die Vernetzung der regionalen Verkehrszentralen der Autobahn GmbH zu einem leistungsstarken Zentralenverbund und koordiniert und bündelt alle operativen Tätigkeiten in Bezug auf Verkehrssteuerung und Verkehrsbeeinflussung auf Autobahnen. Im Hinblick auf die Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung der Verkehrssysteme verfolgt sie Pilotund Leitanwendungen und koordiniert die Zusammenarbeit mit Industrie und Wissenschaft bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien im Verkehrsmanagement.