Ärgernis Abfälle: Wenn die Waschmaschine auf der Autobahn landet

Fenster runter und raus damit auf die Straße: Immer wieder wird Müll unachtsam während der Fahrt aus Fahrzeugen auf die Autobahnen geworfen. Dabei werden nicht nur leichtsinnig Umwelt und Verkehrssicherheit gefährdet, sondern es entsteht ein erheblicher Aufwand, wenn es um die anschließende Beseitigung der Abfälle geht.

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Foto: Unsplash

Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt. Dieser Eindruck jedenfalls entsteht, wenn man einen Blick auf die Abfälle wirft, die regelmäßig entlang der Autobahnen in Deutschland anfallen. Dabei bleibt es keineswegs bei gewöhnlichem Reisemüll, zu dem beispielsweise Verpackungen zählen. Häufig sind es auch herrenlose Abfälle wie Farben und Lacke, Altölbehälter oder Batterien, die auf den Geländen der Rastanlagen und neben den Fahrbahnen entsorgt werden. Und auch Haushaltsgeräte wie etwa Waschmaschinen oder gar Autowracks finden sich abgestellt an den Rastanlagen.

So geht das Bundesverkehrsministerium in Summe davon aus, dass pro Jahr im Netz der Autobahn ganze 17.000 Tonnen widerrechtlich weggeworfener Müll beseitigt werden. Davon fallen etwa zwei Drittel auf Parkplätzen und ein Drittel direkt an der Strecke an.

Die Abfälle werden ohne Rücksicht auf Umwelt und Mitmenschen auf den Autobahnen entsorgt. Dabei spielt die Bequemlichkeit vieler Personen, die ihren Müll auf diese Weise loswerden, eine entscheidende Rolle. Nicht selten wird das Abwarten bis zur nächsten Entsorgungsmöglichkeit als zu umständlich angesehen.

Die unweigerlich folgende Beseitigung der Abfälle sorgt nicht nur für ein ordentliches Erscheinungsbild der Autobahnen, sondern trägt natürlich auch zu mehr Verkehrssicherheit bei. Während Rastanlagen sowohl durch die Autobahnmeistereien als auch durch Nachauftragnehmer geräumt werden, wird der Müll, der auf der freien Strecke anfällt, nahezu ausschließlich durch die Meistereien eingesammelt.

„Die Kolleginnen und Kollegen im Betriebsdienst haben vielfältige wichtige Aufgaben wie die Beseitigung von Schäden auf den Strecken, Gehölzpflegearbeiten oder die Instandhaltung von Verkehrszeichen. Wenn nun aufgrund von Rücksichtslosigkeit Abfälle nicht sachgemäß entsorgt werden, entsteht für den Betriebsdienst ein erheblicher Mehraufwand verbunden mit hohen Kosten“, sagt Dr. Andy Apfelstädt, Abteilungsleiter Betrieb bei der Autobahn GmbH.

Wie hoch dieser Aufwand tatsächlich ist, zeigt ein Beispiel aus der Praxis: Alleine die Autobahnmeisterei Breitenworbis in Thüringen entsorgt im 3-Jahresmittel rund 220 Tonnen Abfälle.

Etwa zwei Mal im Jahr wird der Müll durch die Meistereien auf den freien Strecken gesammelt. Dort, wo ein erhöhtes Müllaufkommen zu verzeichnen ist wie an den Anschlussstellen, werden die Abfälle nach Bedarf sogar noch öfter beseitigt.

Die Nutzung der Autobahnen setzt gegenseitige Rücksichtnahme voraus. Das gilt auch mit Blick auf das Thema Müllentsorgung. Daherwünsche ich mir hier mehr Sensibilität bei den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern“, sagt Apfelstädt.

 

Autor: Tim Schöllmann / Unternehmenskommunikation