Neue Wege im Bürgerdialog

Autobahn GmbH und DEGES im Austausch mit der AG A 81. Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger als Gast beim ersten Treffen zum Thema Lärmschutz

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30.04.2021

Autobahn GmbH und DEGES im Austausch mit der AG A 81

Neue Wege der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest im Bürgerdialog: Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger als Gast beim ersten Treffen zum Thema Lärmschutz

Mit einer neuen Transparenzoffensive ist die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest in den Dialog mit der AG 81 gegangen. Dazu wurden am 27. April 2021 von Christine Baur-Fewson, Leiterin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, VertreterInnen der DEGES und der Aktionsgemeinschaft zur Reduzierung der Lärmbelästigung entlang der A 81 (AG A 81) zu einer virtuellen Dialogrunde eingeladen. Über 40 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, darunter Ludwigsburgs Bürgermeister Michael Ilk, Gemeinderäte aus Ludwigsburg und Möglingen, Mitglieder der Stadtteilausschüsse und Akteure der AG A 81. Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, gab der Veranstaltung zusätzliches Gewicht.

 

Die AG A 81 zeigte sich freudig überrascht. Das erste Mal wurde sie von der Straßenbauverwaltung aktiv zu einem Fachgespräch eingeladen. Thema waren die Planung und der Bau der Temporären Seitenstreifenfreigabe zwischen der Anschlussstelle (AS) Ludwigsburg-Süd und der AS Ludwigsburg-Nord, die durch die DEGES im Auftrag des Bundes durchgeführt werden. Besonderer Augenmerk galt dabei dem Thema Lärmschutz.

 

Der Lärmschutzexperte der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, Matthias Milesi, stellte ausführlich dar, welche Rechte BürgerInnen in Bezug auf Lärmschutz haben, welche gesetzlichen Vorgaben es zum Thema Lärmschutz gibt und warum Straßenlärm stets berechnet und nicht gemessen wird. Des Weiteren stellten Frank Hesl, bei der DEGES für die Einrichtung der Temporären Seitenstreifenfreigabe an der A 81 zuständig, sowie sein Kollege Dr. Urs Reichart, der Lärmschutzexperte der DEGES, dar, welche unterschiedlichen Baumaßnahmen in diesem Bereich der A 81 anstehen und welche Optionen für Lärmschutzmaßnahmen grundsätzlich zur Verfügung stehen.

 

Aktuelles Lärmgutachten in der Erstellung

 

Die konkrete Entscheidung für die Auswahl des Asphalts sowie die Gestaltung der Lärmschutzwände kann nach Aussagen der Autobahn GmbH sowie der DEGES erst getroffen werden, wenn die aktuelle Lärmberechnung durchgeführt wurde. Aktuell finden Schalluntersuchungen statt, aus denen sich der tatsächliche Bedarf an Immissionsschutz ergibt. Dazu werden die Gegebenheiten einbezogen, die den künftigen Zustand der A 81 zwischen der AS Ludwigsburg-Süd und der AS Ludwigsburg-Nord darstellen. Die Freigabe des Seitenstreifens sowie die Schallreflexionen größerer Gewerbeobjekte entlang der Strecke werden in die Berechnungen mit einbezogen. Der tatsächliche Bedarf an Lärmschutzmaßnahmen wird sich voraussichtlich aus einer Kombination aus erhöhten sowie neu errichteten Lärmschutzwänden und einem lärmmindernden Fahrbahnbelag zusammensetzen. Exakte Orte, Höhen usw. werden nach Vorliegen des Ergebnisses der Schalluntersuchungen in die Entwurfsunterlagen für die Planfeststellung einfließen. Das Gutachten wird auf den seit 1. März 2021 geltenden und damit neuesten gesetzlichen Vorgaben beruhen.

 

Geglückter Start für zukünftigen Dialog

 

Nach rund 90 Minuten wurde das erste virtuelle Treffen der Autobahn GmbH, der DEGES und der AG A 81 beendet. Deren Sprecher Reinhold Noz dankte den Verantwortlichen der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest und der DEGES für die konstruktive Vorbereitung des Termins sowie Parlamentarischem Staatssekretär Steffen Bilger für dessen Teilnahme. Noz betonte, dass die AG A 81 nicht gegen die Autobahn sei, sondern für die Lebensqualität der Menschen, die entlang der A 81 leben. In ihrem Namen brachte Noz die klare Erwartung der AG A 81 zum Ausdruck, dass nach vielen Jahren des Vorlaufs nun eine zügige Umsetzung des Bauprojekts erfolge und dass die Autobahn GmbH und die DEGES die von ihnen in Aussicht gestellten Zeitpläne einhielten. Insgesamt erachtete er das Treffen als „Mut machend und Hoffnung gebend“.

 

Auch Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger bewertete den Termin als sehr gut und regte an, den Austausch der Autobahnverantwortlichen mit den Bürgerinnen und Bürgern fortzusetzen. Die Finanzierung der Maßnahme aus Mitteln des Bundes sei, so Bilger, sichergestellt.

 

Die Fortsetzung eines regelmäßigen, in die Zukunft gerichteten Austauschs stellte abschließend Christine Baur-Fewson, Leiterin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, in Aussicht. Ihr persönlich sei es sehr wichtig, konstruktive Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu erhalten. Denn, so Baur-Fewson, „wir bauen nicht für uns, sondern für Sie“.

 

Projektinformationen

 

Die DEGES wurde mit einem Dienstleistungsvertrag vom April 2018 mit der Planung und Umsetzung der Temporären Seitenstreifenfreigabe zwischen den Anschlussstellen AS Zuffenhausen und AS Ludwigsburg-Nord an der A 81 beauftragt.

Nach einer Änderung des Dienstleistungsvertrags im Jahr 2019 umfasst der reduzierte Projektbereich den Abschnitt zwischen AS Ludwigsburg-Süd und AS Ludwigsburg-Nord. Der Abschnitt AS Zuffenhausen bis AS Ludwigsburg-Süd wurde vorgezogen durch das Regierungspräsidium Stuttgart umgesetzt.

Das Schallgutachten mit Vergleich unterschiedlicher Fahrbahnbelägen und deren Auswirkungen auf die Lage, Länge und Höhe der Lärmschutzwände wird derzeit erstellt. Das Ergebnis wird für das zweite Quartal 2021 erwartet.

Übersicht über die Projektbestandteile:

  • Umbau der AS Ludwigsburg-Süd, Ostseite, mit Neubau eines Beckens zur Regenwasserbehandlung​
  • Verlängerung der Auffahrtsrampe AS Ludwigsburg-Nord in Fahrtrichtung Stuttgart​
  • Bau von insgesamt fünf Nothaltebuchten​
  • Neubau einer Brücke zur Führung der Auffahrtsrampe in Fahrtrichtung Heilbronn über die L 1140​
  • Voraussichtlicher Neubau bzw. Erhöhung von Lärmschutzwänden​
  • Voraussichtliche Durchführung einer Fahrbahndeckenerneuerung mit lärmarmen Fahrbahnbelägen​

 

Voraussichtliche Zeitplanung der DEGES:

 

  • Mitte/Ende 2021: Fertigstellung Entwurfsplanung (RE-Vorentwurf)​
  • Anfang/Mitte 2022: Erteilung Gesehenvermerk durch das Bundesverkehrsministerium (BMVI)​
  • Mitte/Ende 2022: Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde (Regierungspräsidium Stuttgart). ​
  • Baubeginn: ca. ein Jahr nach Vorliegen des rechtsgültigen Planfeststellungsbeschlusses​ als Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens. 

 

Zusatzinformationen zur Autobahn GmbH

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Autobahn GmbH des Bundes verantwortlich für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen in Deutschland. Mit 13.000 Kilometern Autobahn und zukünftig bis zu 13.000 Beschäftigten an über 280 Standorten ist die Autobahn GmbH des Bundes eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland. Sie gliedert sich deutschlandweit in 10 Niederlassungen, 41 Außenstellen, 42 Verkehrsleitzentralen und 189 Autobahnmeistereien auf.

Die Zentrale der Autobahn GmbH des Bundes hat ihren Sitz in Berlin. Eine von insgesamt zehn regionalen Niederlassungen – die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest – befindet sich in Stuttgart-Obertürkheim. Zu ihr gehören Außenstellen in Stuttgart-Vaihingen, Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg und Heilbronn sowie 15 Autobahnmeistereien, eine Verkehrsrechnerzentrale mit Tunnelleitzentrale sowie ein Fachcenter für Informationstechnik und -sicherheit (FIT). Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mit rund 1000 Beschäftigten ist verantwortlich für ca. 1050 Kilometer Autobahnen in Baden-Württemberg sowie in Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz.

Pressekontakt der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest

Pressesprecherin Petra Hentschel, Mail: presse.suedwest[at]autobahn[dot]de