Was Hitze für Autobahnen bedeutet

Die erste Hitzewelle des Jahres rollt über Deutschland. Während die hohen Temperaturen für viele Menschen die perfekte Gelegenheit für ein Bad im See bieten, sind sie für die Autobahnen ein echter Stresstest. Denn der Fahrbahnbelag kann unter sengender Hitze leiden.

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Die Fahrbahnen auf den Autobahnen bestehen in über70 Prozent der Fälle aus Asphalt, die restlichen Fahrbahndecken aus Beton. Beide Materialien sind robust und halten jeden Tag einem stetig steigenden Personen- und Güterverkehr stand. Doch zu hohe Temperaturen können selbst dem widerstandsfähigsten Material Schäden zufügen.

So kann die Hitze dazu führen, dass sich der häufig verbaute Asphalt auf über 60 Grad Celsius aufheizt. Die Folge: Es besteht die Gefahr, dass der Asphalt anfängt zu schmelzen.

„Andauernde Sonneneinstrahlung kann den Asphalt so weit erhitzen, dass es zu Verformungen oder zur Bildung von Spurrinnen kommt. Der Grund dafür liegt im Bitumen – ein aus Erdöl gewonnenes Bindemittel im Asphalt. Dieses ist elastisch und kann durch zu hohe Hitze erweicht werden“, erklärt Prof. Dr. Christian Lippold, Geschäftsbereichsleiter Planung, Bau, Innovation bei der Autobahn GmbH.

Ein Problem anderer Natur stellt sich bei Fahrbahndecken aus Beton dar: Unter extremer Hitze kann es zu sogenannten „Blow ups“ kommen, dem Aufplatzen der Betondecke. Die verbauten Betonplatten reagieren auf die hohen Temperaturen durch Ausdehnung. Wird diese zu groß, drücken sich die Platten aneinander nach oben und die Fahrbahn platzt – vor allem an Fugen und Nahtstellen – auf.

„Auch wenn Blow ups nur selten entstehen, müssen diese umgehend ausgebessert werden, da sie eine Gefährdung für die Verkehrsteilnehmenden darstellen. Die Reparatur erfolgt in der Regel durch das Abtragen des Betons und die Auffüllung der betroffenen Stelle mit Asphalt“, sagt Lippold.

Blow ups entstehen nur auf Betonfahrbahnen, nicht auf Asphalt. Die Gefahr der Entstehung dieser Schäden erhöht sich, wenn Temperaturen von über 30 Grad Celsius erreicht werden.

Die Meistereien der Autobahn GmbH wissen vor diesem Hintergrund genau um ihre Verantwortung. Regelmäßig kontrollieren die Autobahnmeistereien auch und gerade bei großer Hitze die Strecken, um eine größtmögliche Verkehrssicherheit gewährleisten zu können. Sollten Maßnahmen erforderlich sein, werden diese durch den Betriebsdienst umgehend ergriffen.

Unabhängig davon gilt, dass alle Nutzerinnen und Nutzer der Autobahnen bei hoher Hitze besonders aufmerksam unterwegs sein sollten. Dazu zählt unter anderem, Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten und nicht zu dicht aufzufahren. So verläuft der Sommerausflug für alle sicher. 

 

Autor: Tim Schöllmann / Unternehmenskommunikation