Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zu ELISA

FAQ - 10 Fragen an ELISA

Der Güterverkehr auf der Straße wird in Zukunft, auch bei weiterem Ausbau des Schienennetzes, zunehmen. Daher ist es wichtig, umweltfreundliche Antriebsformen für den Schwerlastverkehr zu testen und weiterzuentwickeln. Das eHighway-System kann einen emissionsarmen bzw. komplett treibhausgasfreien Betrieb von schweren Lkw ermöglichen. Die Größe der eingebauten Batterien könnte zukünftig durch das dynamische Laden reduziert und der Bedarf an platzintensiver stationärer Ladeinfrastruktur gesenkt werden.

Während der Fahrt auf dem eHighway dockt der Stromabnehmer auf dem Dach des O-Lkw an die beiden Oberleitungen an. Der Lkw fährt dann komplett elektrisch und lädt gleichzeitig seine Batterie auf. Endet die Oberleitung, fährt der Stromabnehmer automatisch wieder ein. Das Fahrzeug fährt dann mit dem Strom aus der Batterie oder mit einem Verbrennungsmotor, sofern es sich um ein Hybrid-Fahrzeug handelt.

Der ELISA-Feldversuch soll valide wissenschaftliche Ergebnisse liefern, auf deren Basis eine Entscheidung über eine zukünftige Nutzung und einen Ausbau der Oberleitungstechnologie getroffen werden kann. Die erweiterte Teststrecke in Fahrtrichtung Darmstadt ist nun zwölf Kilometer lang (in Richtung Frankfurt sind es fünf Kilometer). Die Oberleitungs-Lkw können auf der verlängerten Strecke länger ihre Batterien aufladen. So können unterschiedlich lange Ladestrecken der unterschiedlichen Oberleitungs-Lkw-Typen untersucht werden.

Die Oberleitungsanlage ist mit einem Sicherheitssystem ausgestattet. Sobald das System eine Störung erkennt (z. B. bei Fahrdrahtriss, Erschütterung oder Kurzschluss), wird die Anlage sofort automatisch abgeschaltet und geerdet. Die Anlage wird darüber hinaus rund um die Uhr von der Verkehrszentrale Deutschland in Frankfurt überwacht und kann auch von dort jederzeit abgeschaltet werden.

Der eHighway ist ein Feldversuch, an dem derzeit zehn Oberleitungs-Lkw (O-Lkw) teilnehmen. So soll untersucht werden, wie die Technologie in der Praxis funktioniert und welchen Beitrag sie perspektivisch zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Güterlastverkehr leisten kann. Die Lkw des Pilotprojekts sind jeden Werktag auf der Teststrecke unterwegs. Da eine Fahrt der Oberleitungsstrecke relativ kurz ist und in der Regel sehr viele Fahrzeuge auf der A5 unterwegs sind, braucht man etwas Glück, um O-Lkw in Aktion zu sehen.

Der Anteil des Straßengüterverkehrs an der Güterverkehrsleistung in Deutschland lag im Jahr 2021 bei 72,3 %. Der Güterzugverkehr weist mit 18,6 % einen weitaus geringeren Anteil auf. Selbst bei einem deutlichen Ausbau des Schienengüterverkehrs bis 2051 wird laut „Gleitender Langfrist-Verkehrsprognose 2021-2022“ der Transportanteil der Güter auf der Schiene in 2051 bei rund 17 % liegen. Der Anteil des Güterverkehrsleistung auf der Straße wird laut Prognose etwa 77 % betragen. Daher kann der Oberleitungs-Lkw eine sinnvolle und nachhaltige Ergänzung zur Schiene darstellen.

Inzwischen konnten mehr als 500.000 zurückgelegte Kilometer der Oberleitungs-Lkw ausgewertet werden. Dabei hat sich gezeigt: Es ist möglich, eine Antriebstechnologie, die zum Beispiel bei der Bahn seit über 100 Jahren erprobt ist, auch im Schwerlastverkehr auf Autobahnen erfolgreich einzusetzen. Die am Projekt beteiligten Transportunternehmen sind mit den Fahrzeugen und dem Funktionieren des Systems zufrieden.

Die Evaluation des Feldversuchs erfolgt bis Ende 2024. Die Auswertung der Daten und die wissenschaftliche Bewertung sind für Mitte 2025 vorgesehen.

Um den Erfolg des Systems zu bewerten, werden zum einen das zuverlässige Funktionieren der Technik und zum anderen die mögliche Reduktion an CO2-Emissionen analysiert. Der Betrieb des eHighway wird fortlaufend unter technologischen, verkehrlichen, ökologischen, ökonomischen, organisatorischen und akzeptanzbezogenen Aspekten analysiert. Dafür verantwortlich ist ein Projektteam, dem die Autobahn GmbH des Bundes, die Technische Universität Darmstadt, die e-netz Südhessen AG und die Siemens Mobility GmbH angehören.

Die Zukunft des eHighway hängt von den Forschungsergebnissen und politischen Entscheidungen in Bezug auf eine langfristige Nutzung ab.

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