Projekt ELISA

Innovative Technologie auf der A5: der erste eHighway mit Oberleitungsinfrastruktur

Projekt ELISA: der erste eHighway Deutschlands

Das Projekt ELISA (elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen) befasst sich seit 2017 mit der Planung, Genehmigung und Errichtung der ersten eHighway-Infrastruktur in Deutschland. Der eHighway befindet sich auf der A5 zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Weiterstadt.

Ende 2018 wurde der erste Abschnitt des eHighways fertiggestellt, im Mai 2019 folgte die Inbetriebnahme der Versuchsanlage auf zunächst fünf Kilometern in beiden Fahrtrichtungen. Die Erweiterung der Strecke um weitere sieben Kilometer in südlicher Fahrtrichtung begann im Jahr 2022. Auf der nunmehr insgesamt 17 Kilometer langen Teststrecke sind derzeit zehn Oberleitungs-Lkw (O-Lkw) jeden Werktag unterwegs. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um Oberleitungs-Hybrid-Lkw. Der erste rein batterieelektrische O-Lkw wird voraussichtlich im September 2023 in Betrieb genommen.

Ziel des Projekts ELISA ist es zu erforschen, wie ein klimaneutraler Schwerlastverkehr dank Oberleitungstechnologie aussehen könnte. Die Voraussetzung dafür ist, dass für den Betrieb ein Strommix aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht.

Der Betrieb der ELISA-Versuchsanlage liefert seit dem Projektstart 2019 wertvolle Daten in Bezug auf:

  • Machbarkeit und Betrieb einer Oberleitungsstrecke auf einer vielbefahrenen Autobahn
  • CO2-Einsparungen
  • Ladekapazitäten im Oberleitungsbetrieb
  • Zugewinn an Reichweiten je Ladekilometer
  • Regelbetrieb auf einer vielbefahrenen Autobahn
  • Sicherheitskonzepte
  • Rentabilität des Einsatzes von O-Lkw

Hintergrund

Im Januar 2021 übernahm die neu gegründete Autobahn GmbH des Bundes von Hessen Mobil die Gesamtprojektleitung des eHighway Hessen. Gemeinsam mit Siemens Mobility GmbH, e-netz Südhessen AG und der Technischen Universität Darmstadt setzt die Autobahn GmbH das Projekt bis Mitte 2025 fort. Der Feldversuch wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und fortlaufend unter technologischen, verkehrlichen, ökologischen, ökonomischen sowie organisatorischen Aspekten aus Sicht unterschiedlicher Akteurs- und Interessensgruppen evaluiert.

Sie haben Fragen zum Projekt ELISA? Dann kontaktieren Sie uns bitte:

Projektteam ELISA der Autobahn GmbH 
Geschäftsbereich Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr

E-Mail: elisa@autobahn.de

So funktioniert die Technik

Auf dem eHighway werden O-Lkw mittels Stromabnehmer über eine Oberleitung (zwei Fahrdrähte plus und minus) mit Strom versorgt. Der Stromabnehmer auf dem Dach der Zugmaschine nimmt in angekoppeltem Zustand Strom auf. Damit wird der Elektromotor angetrieben, und gleichzeitig kann die Batterie geladen werden. Sobald die Oberleitung endet oder der Lkw die Spur wechselt, fährt der Stromabnehmer ein und der O-Lkw mit Strom aus der geladenen Batterie (oder mit einem alternativen Verbrennungsmotor bei Hybrid-Fahrzeugen).

Vorteile der eHighway-Technologie

Der Güterverkehr auf der Straße wird – auch bei weiterem Ausbau des Schienennetzes – in Zukunft weiter zunehmen. Daher braucht es innovative Konzepte, wie der Schwerlastverkehr auf der Straße in Zukunft emissionsärmer bzw. komplett klimaneutral gestaltet werden kann.

Lkw mit Elektroantrieb können ein Baustein eines klimaneutralen Schwerlastverkehrs auf der Straße sein. Entscheidend für deren erfolgreichen wirtschaftlichen Betrieb ist eine effektive und möglichst flächendeckende Ladeinfrastruktur. eHighways, wie z. B. das Pilotprojekt ELISA auf der A5, kombinieren den Ladevorgang intelligent und dynamisch mit dem Fahren. So werden zusätzliche Standzeiten während des Ladens vermieden und Parkplätze mit stationärer Ladeinfrastruktur an Tank- und Rastplätzen entlastet.

Bewährtes Sicherheitskonzept

Der Betrieb der Oberleitungsanlage wird rund um die Uhr von der Verkehrszentrale Deutschland in Frankfurt am Main überwacht. Von dort aus kann die Anlage bei Unfällen oder Pannen sofort abgeschaltet werden. Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr sind in die betrieblichen Prozesse eingebunden und für Einsätze im Bereich der Teststrecke geschult.

Die Mitarbeiter der Verkehrszentrale Deutschland in Frankfurt am Main, auch Operatoren genannt, überwachen auf den Monitoren das Autobahn-Streckennetz in der Region – und damit auch den sicheren Betrieb der Oberleitungsanlage auf der A5.

Verlängerung der Teststrecke

Im August 2023 wurde die um sieben Kilometer verlängerte ELISA-Teststrecke auf der A5 in Fahrtrichtung Darmstadt in Betrieb genommen. Seither stehen in Fahrtrichtung Darmstadt rund zwölf Kilometer und in Fahrtrichtung Frankfurt fünf Kilometer Strecke mit Oberleitungen zur Verfügung.

Aufgrund der Erweiterung können nun längere Ladestrecken und -zeiten sowie neue O-Lkw-Typen untersucht und weitere wichtige Daten für die Forschung gesammelt werden.

Die ELISA-Teststrecke umfasst seit August 2023 in südlicher Fahrtrichtung:

  • eine Anschlussstelle
  • einen Streckenabschnitt mit einer Lärmschutzwand
  • eine durchgängige Oberleitungsteilstrecke über rund zwölf Kilometer
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