Deutscher Brückenbaupreis: Mit Leichtigkeit und Eleganz über die Autobahn – Ein Beispiel für modernen Brückenbau

Das Überführungsbauwerk 400c im Zuge der A 3 bei Schwaig wird im Rahmen des Deut­schen Brückenbaupreises 2020 ausgezeichnet, weil es mit seiner Leichtigkeit und Eleganz ein schönes Beispiel modernen Brückenbaus ist.

Forstwegüberführung BW 400c bei Schwaig an der BAB A 3
Forstwegüberführung BW 400c bei Schwaig an der BAB A 3 (Foto: Hajo Dietz - Nürnberg Luftbild)

Das Bauwerk überspannt die sechsstreifige Autobahn A 3 als schlankes, elegantes Rahmenbauwerk. Der Stahlverbundüberbau aus einem Hauptträger mit bogenför­miger Unterkante und geknicktem Untergurt besticht durch Einfachheit und Ele­ganz. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Ausbildung des Hauptträgers als dichtgeschweißter Hohlkasten ist das Bauwerk funktional und nachhaltig.

Die Brücke überführt einen Privatweg am Ortsrand der Gemeinde Schwaig bei Nürnberg über die A 3 und verbindet diesen mit dem südlich der Autobahn gelege­nen Laufamholzer Forst.

Das Bauwerk wurde als Pilotprojekt zur Umsetzung des Gestaltungshandbuches der A 3 - Würzburg bis Erlangen und dem darin beschriebenen . .Typ 2" für Wirt­schafts- und Forstwege ausgewählt. Entsprechend der Aufgabe, die sechsstreifige Autobahn stützenfrei zu überspannen, wurde das Überführungsbauwerk gemäß den statischen Anforderungen als filigrane Stahlverbundkonstruk­tionen vorgeschlagen. Beim Entwurf wurde großer Wert auf Einfachheit, funktionale und tragwerkstechnische Sinnhaftigkeit und damit auf eine nachhaltige Gestaltung gelegt. Durch den sparsamen Einsatz von Res­sourcen wird der Entwurf allen Anforderungen des zeitgemäßen Bauens gerecht.

Die Wegeüberführung mit einer Bauwerksbreite von 6 m wurde als ein­feldriger Stahlverbundrahmen errichtet. Die geringeren Lasten sowie die kleineren Spannweiten aufgrund rechtwinkeliger Kreuzung ermöglichen die sprengwerkartige Auflösung der Stahlkonstruktion, so dass sich hori­zontal angeordnete Sichtfenster und schmale Ansichtsflächen ergeben.

Die veränderliche Konstruktionshöhe des Überbaus beträgt 1,50 m im Feld und 3,50 man den Widerlagern. Mit einer Spannweite von 57,30 m beträgt die Schlankheit in Feldmitte L/38,2. Dadurch ergibt sich ein trans­parent wirkendes Bauwerk mit äußerst schlanken Traggliedern und gro­ßer Transparenz.

Die Stahlverbundträger aus luftdicht verschweißten Stahlhohlkästen mit aufgelegten Halbfertigteilen erhielten eine Ortbetonergänzung zur Her­stellung der Fahrbahnplatte. Die Stahlverbundträger wurden in die Rah­menstiele aus Stahlbeton eingespannt. Die nach hinten geneigten Widerla­gervorderseiten wirken als optische Vermittler zwischen dem bogenförmig ausgebildeten Überbau und der Böschung.

Fazit der Jury I Das Überführungsbauwerk ist mit seiner Leichtigkeit und Effizienz ein herausragendes Beispiel modernen Brückenbaus. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Art der Ausbildung besticht das funktionale wie nachhaltige Bauwerk durch Einfachheit und Eleganz.

Angaben zum Bauwerk

Bauwerksart

Integrale Rahmenbrücke in Verbundbauweise

Baujahr(e)

2018 - 2019

Kosten gesamt

3,8 Mio Euro (brutto)

Gesamtlänge

65,50 m

Anzahl der Felder

1

Größte Stützweite

57,30 m

Breite

zwischen den Geländern: 6,00 m; Max. Überbaubreite: 6,70 m

Höhe über Grund

ca. 7,0 m

Besonderheit

größte Transparenz, einfache und schnelle Herstellung vor Ort durch hohen Vorferti­gungsgrad, minimale Störung des Verkehrs, Prototyp für die Wirtschaftswegüberführungen gemäß „Gestal­tungshandbuch BAB A3 - Würzburg bis Erlangen", das 2019 al

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