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Im Video: Erfolgreicher Brückenneubau über die A 1

Dieses Wochenende wurde in Hamburg-Bergedorf ein neuer Meilenstein erreicht. Die Baustelle an der Brücke der B5 über die Autobahn 1 geht in den Endspurt. Während der letzten Vollsperrung für die Gesamtmaßnahme wurden vom 16.- 19. April 14 neue Brückenträger eingehoben.

Brückeneinhub B5 über die A1 in Hamburg

Auf dem Abschnitt, wo sonst täglich fast 100.000 Pkw und 25.000 Lkw fahren, wurde an diesem Wochenende im Akkord gearbeitet. Etwa alle 90 Minuten wurde ein neues Fertigbauteil für die neue Brücke angefahren und von einem 400 Tonnen Kran eingehoben.

Jeder der 14 Träger hat eine Länge von 22 Meter und ein Gewicht zwischen 26 und 32 Tonnen. Die größte Herausforderung war es für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die Kopfbolzen an beiden Seiten passend in die Bewehrung der Widerlager und Mittelstütze einzufädeln, damit im nächsten Schritt diese verbunden werden konnte. Hier ist Maßarbeit gefragt, um die weiteren Arbeiten auch durchführen zu können.

Alles was in die Sperrung reinpasst, wird miterledigt!

Und wenn man schon mal eine Autobahn sperrt, wird das vollumfänglich genutzt. Während der Vollsperrung konnten viele notwendigen Arbeiten parallel erledigt werden, ohne erneut in den Verkehr eingreifen zu müssen. So wurde auf Veranlassung des Betriebs eine Deckschichterneuerung auf 3000 m² in Moorfleet und Öjendorf durchgeführt, eine Fuge im Mittelstreifen repariert, Markierung aufgetragen und weitere Schäden behoben.

Bei der Brückenbaumaßnahme lief alles wie am Schnürchen. Der letzte Träger wurde am Sonntag gegen 13 Uhr eingehoben. Danach folgten noch die Ab- und Rückbauarbeiten: Träger sichern und verschweißen, Gerüste an den Außenträgern final aufbauen, den mobilen Schwerlastkran abbauen, die Fahrbahn reinigen, Sicherheitseinrichtungen aufbauen und die Markierungen nachbesseren.

Die A 1 konnte am Montagfrüh vorzeitig um 3:43 Uhr für den Verkehr freigegeben werden und die Gesamtmaßnahme wird Ende 2021 beendet sein.

Hintergrund

Das A 1 Überführungsbauwerk „Bergedorfer Straße“ besteht aus zwei Teilbauwerken, einer südlichen und einer nördlichen Brücke. Beide Teilbauwerke aus dem Jahr 1956 und sind aufgrund einer massiven Alkali-Kieselsäure-Reaktion, besser bekannt als „Betonkrebs“, und diversen Anprallschäden so stark geschädigt, dass ein Neubau unvermeidlich wurde. Beide Bauwerke sind vollständig voneinander getrennt und können daher unabhängig voneinander abgebrochen werden. Der Abbruch und Neubau der Brücke Bergedorfer Straße erfolgt somit in zwei Bauabschnitten. Während des Abbruchs und Neubaus des Teilbauwerkes Süd wurde der Verkehr der B 5 für die gesamte Bauzeit über das Teilbauwerk Nord geführt und während des Abbruchs und Neubaus des Teilbauwerkes Nord wird der Verkehr für die gesamte Bauzeit über das neu hergestellte Teilbauwerk Süd geführt.

Für den Verkehr von und nach Bergedorf wurde Ende Mai 2019 eine digital gesteuerte verkehrslastabhängige Verkehrsführung installiert. Damit können Nutzer vormittags zwei Fahrstreifen in Richtung HH-Centrum nutzen. Ab Mittag stehen den Nutzern in Fahrtrichtung Bergedorf zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Diese wechselseitige Verkehrsführung hat die täglichen Staus erfolgreich vermieden.

Im Zuge des Neubaus des südlichen Brückenbauwerks, wurde die Mittelentwässerung der A 1 tiefer gelegt und ein Fundament für die neu errichtete Mittelstützung des neuen Überbaus hergestellt. Nach Einheben der sechs Verbundträger wird die neue Brücke fertiggestellt. Dafür muss der neue Überbau betoniert, Brückenkappen erstellt, die neue Fahrbahn und Schutzeinrichtungen errichtet werden. Nach Umlegung des Verkehrs der B 5 auf das neu hergestellte südliche Bauwerk, wurde Ende 2020 die alte nördliche Brücke abgebrochen und mit dem Bau des neuen nördlichen Brückenbauwerks begonnen.