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Lüneburg zu Gast auf dem Hamburger Deckel

Wie sieht ein Lärmschutzdeckel aus? Am Wochenende folgten fast 50 Personen der Einladung der Außenstelle Lüneburg und besuchten den Lärmschutzdeckel in Hamburg Schnelsen. Im Rahmen des Gestaltungsdialoges zum Lüneburger Deckel konnten Anwohnende einen ersten Eindruck gewinnen und Fragen stellen.

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Beim Gestaltungsdialog für den Lüneburger Deckel im vorherigen Herbst sind zahlreiche Ideen für die Gestaltung zusammengekommen. Die eingereichten Ideen werden momentan zu konkreten Entwürfen ausgearbeitet. Währenddessen hat die Außenstelle Lüneburg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg für die Anwohnenden und Interessierten einen Besuch auf dem Hamburger Deckel organisiert, damit diese einen Eindruck davon bekommen, wie der Lärmschutzdeckel später aussehen kann.

Nach einer kurzen Begrüßung der Außenstellenleiterin Gesa Schütte erzählten Christian Merl und Karina Fischer den circa 50 interessierten Gästen, wie es zum Bau des Hamburger Deckel kam. Die beiden begleiten die Kommunikation zum Hamburger Deckel bereits seit vielen Jahren und machten deutlich, dass ohne die Stadt Hamburg eine Realisierung des Deckels in Schnelsen nicht möglich gewesen wäre: „Es waren nur einkragende Lärmschutzwände vorgesehen – alles darüber hinaus hat die Stadt Hamburg finanziert!“

 

Eine Baustelle ist und bleibt eine Baustelle

Projektverantwortlicher der DEGES Sebastian Hass ergänzte um Daten und Fakten zum Schnelsener Deckel wie etwa Höhe, Länge aber auch zur Bauzeit: Hierbei kommt es auf das Bauverfahren an und welche Konstruktion gewählt wird. „Unser Ziel war es immer, die A 7 so wenig wie möglich zu sperren. Dementsprechend mussten wir in der 1. Bauphase erst einmal Platz schaffen, um den Verkehr auf einer Seite führen zu können. Anschließend wurde die erste Tunnelröhre fertiggestellt, um die Autos dort verschwinden zu lassen und eine erste Lärmreduzierung für die Betroffenen zu schaffen.“ Erst danach wurde auch die zweite Röhre fertiggestellt.

Dass die Bauzeit sehr langjährig ist und die Anwohnenden teilweise vor eine große Lärmbelastung stellt, machte er ebenfalls klar: „Vor allem das Einsetzen und Ausklopfen der Bohrpfähle, um die Betonwand hochzuziehen ist sehr laut und bringt starke Vibrationen mit sich!“ Schließlich möchte Sebastian Hass nichts beschönigen und fasste zusammen: „Eine Baustelle ist und bleibt eine Baustelle!“

Vom Rauschen zum Vogelgezwitscher

Diese enormen Lärmbelastungen und Vibrationen während des Baus konnten die Anwohnenden zunächst einmal nur bestätigen. Doch mit Fertigstellung der ersten Röhre kamen alle zu dem Schluss, dass dies „schon ein sehr schöner Moment war. Plötzlich war kein Rauschen der Autobahn mehr zu hören, sondern das Vogelgezwitscher!“.

Als Tipp konnten die Anwohnenden den Lüneburger:innen mitgeben, sich bei Problemen direkt an den Vorhabensträger zu wenden und diese gleich anzusprechen. An dieser Stelle konnte Niederlassungsdirektor Carsten Butenschön nur versichern: „Wir können zwar nicht alles versprechen, aber eins können wir: Wir werden mit Ihnen im Dialog bleiben!“

Besonders interessant wurde es für die Besucherinnen und Besucher als es zur Gestaltung auf dem Deckel kam: Hierfür war der Projektleiter Herr Martin Scheiner aus dem Bezirksamt Eimsbüttel eingeladen, um von der aktuellen Planung des Gestaltungsentwurfes „Picknick im Freien“ und der Fertigstellung im Juni zu berichten. So werden auf dem Schnelsener Deckel 42 Kleingärten mit einer Größe von ca. 250 qm pro Parzelle ein neues Zuhause finden und ein Grünzug mit über 150 Bäumen zum Verweilen einladen.

All dies ist nämlich wichtig für die Lüneburger und Lüneburgerinnen, damit sie transparent darüber informiert werden, was in den nächsten Jahren auf sie zukommt und was sie erwarten können. Unabhängig von der persönlichen Einstellung zum Aus- bzw. Neubau der A 39, waren sich alle einig: „So ein Deckel ist auf jeden Fall für alle eine Bereicherung und wir können aus den Hamburgern Deckeln nur lernen!“ Auch konnten sich die Besucher:innen aus Lüneburg die Dimensionen „ihres“ zukünftigen Lärmschutzdeckels besser vorstellen und eine Hörprobe machen und kamen zu dem Fazit: „Der Unterschied zwischen Lärmschutzwand und Deckel ist enorm!“