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Unterrichtsmaterial direkt von der Baustelle

Tolle Aktion: Bei den Baumaßnahmen für die neue Überführung an der B 5 über die A 1 bei Hamburg-Bergedorf ist ein eiszeitliches Überbleibsel gefunden worden. Ob es sich dabei um einen Finnen, Norweger oder einen Schweden handelt, wird bald eine Schulklasse im Labor untersuchen.

Findling vor Gymnasium Hochrad. Das Bild zeigt den eiszeitlichen Granit, der beim Bau der neuen Überführung bei Hamburg-Bergedorf gefunden wurde.

Denn ihr wachsamer Geologie-Lehrer Oliver Kümmerling sah Mitte Februar beim Vorbeifahren an der Baustelle den ungewöhnlich großen Granit liegen. Ein paar Anrufe später und er landete in der Pressestelle der Niederlassung Nord und fragte, ob er den Stein für seine Schule und zu Unterrichtszwecken haben dürfe. Uns wiederum freut es, den Stein auf so sinnvolle Weise weiterwendet zu wissen und stellte den Kontakt zur Baustelle her.


Dort wurde der Stein ein paar Tage zuvor von Baggerfahrer Wolfgang Meyer beim Aushub für die neuen Brückenwiderlager in der Böschung gefunden. Auf Steine zu treffen ist bei Baumaßnahmen nichts Ungewöhnliches. Besonders in Norddeutschland kommen in der Mergelschicht öfter größere Steine zum Vorschein, die mit den Eismassen während der Eiszeit hierher transportiert wurden.


Doch als er mit seiner Baggerschaufel auf den Steinbrocken stieß, staunte er nicht schlecht. Mit 2,5 Metern Durchmesser war es der bisher größte Findling, auf den er je gestoßen ist. Mit seinem 22-Tonnen schweren Bagger legte er, mit Fingerspitzengefühl, den Stein frei und hievte den 3,5 Tonnen schweren Brocken rückwärts den Hang hinauf.


Dort lag er nun, bis Herr Kümmerling ein Logistikunternehmen gefunden hat, das den Stein zum Gymnasium Hochrad transportieren konnte. In einer spektakulären Aktion wurde der Stein dann vom Bagger auf den LKW geladen, durch die halbe Stadt gefahren und in Othmarschen auf dem Schulhof abgelegt. Dort wird er von den Schüler:innen des Geographie-Profils untersucht und seine Herkunft anhand von Gesteinsproben im Labor bestimmt. Dieser harte Brocken dürfte den Schüler:innen mehr gefallen als trockenes Auswendiglernen. Und dem Team Autobahn gefällt es, zu einem lebendigen Unterricht beizutragen. Ob es sich um einen Finnen, Schweden oder Norweger handelt werden wir hoffentlich im Herbst erfahren.