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Wenn Weichhölzer weichen

An der A 23 bei Elmshorn/Horst wird die Anschlussstelle wieder verkehrssicher gemacht und danach der Natur überlassen! Insbesondere Pappeln und Weiden – sogenannte Weichhölzer – neigen dazu, bei Wind schnell abzubrechen und auf die Fahrbahnen zu kippen. Da dies bei uns im Norden gerne mal vorkommt, hat die Autobahnmeisterei Elmshorn und die KollegInnen aus Rendsburg nun Baumpflegearbeiten außerhalb der Brutzeit durchgeführt.

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Mit dieser jetzt stattfindenden Maßnahme wird die Verkehrssicherheit wieder hergestellt. Dafür werden die dünnen Stangenhölzer der Fläche entnommen, sodass heimische Harthölzer genügend Licht und Platz zum Wachsen bekommen. Einige gekappte Stämme werden stehen gelassen und dienen zur Besiedelung von Insekten und zum Höhlenbau für Spechte und bieten weiteren Tieren Lebensraum.

Bei der Rodung wurde auch eine zugewucherte Entwässerungsmulde wiederentdeckt, die vorher vollkommen überwachsen war. Sie wurde nun von Gestrüpp befreit und kann nun renaturiert und gepflegt werden. „Nach der Maßnahme haben wir erst einmal 10-15 Jahre Ruhe.“ so Straßenwärter und Betriebsratsmitglied Torsten Lange. Gemeint ist, dass in den nächsten 10-15 Jahren keine umfangreichen Baumpflegemaßnahmen zu erwarten sind, so dass der Verkehr sicher und ungestört fließen kann. Natürlich wird die Fläche weiterhin von der AM Elmshorn gepflegt, was durch die Maßnahme jetzt auch wieder möglich ist.

„Letztlich hat die ganze Aktion das Ziel, den Gehölzbestand zu verjüngen, bestehenden Bäumen in gutem Zustand eine verbesserte Perspektive zu geben und neben der Verkehrssicherheit natürlich auch das Ziel, die Anlage in einen Zustand zu versetzen (und zu halten) die uns die regelmäßige Kontrolle des Gehölzbestandes und die allgemeine Pflege und Unterhaltung der Anlage ermöglicht.“ erklärt Nils Köhler vom Team Landschaftspflege in Rendsburg.

Woher weiß man, welche Bäume wegmüssen? Unsere Autobahnmeistereien und deren Baumkontrolleure kontrollieren regelmäßig Bäume, die entlang der Autobahnen und Anschlussstellen stehen. Dabei klopfen sie Bäume ab, messen den Widerstand und halten nach schädlichen Pilzen Ausschau. Sie kontrollieren auch, ob es vor der Rodung Hinweise auf geschützte Tiere gibt und stehen mit der unteren Naturschutzbehörde im engen Austausch.

Bei der großflächig angelegten Baumpflege wurden auch die angrenzenden Wildschutzzäune entlang der A23 kontrolliert, freigeschnitten und ausgebessert. Dies ist besonders wichtig, da dadurch Wildunfälle auf der Autobahn vermieden werden können – aber auch, um die Ausbreitung der Wildschwein-Pest in Norddeutschland einzudämmen.