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Galloways betreiben Landschaftspflege für die Autobahn

Im Landkreis Coburg befindet sich ein herausragendes Naturschutzprojekt, das einen Ausgleich für den Flächenverbrauch beim Bau der A 73 darstellt. Auf dem 53 Hektar großen, naturnahen Gebiet nisten verschiedene Vogelarten, weiden Galloway-Rinder und grasen Ziegen.

Galloway-Rinder auf Weide

Wo gebaut wird, gibt es auch Ausgleichsflächen. So sieht es zum einen der Gesetzgeber vor und zum anderen ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen der Autobahn GmbH des Bundes. Auf diese Weise stellen die Verantwortlichen sicher, dass Lebensräume von Pflanzen und Tieren erhalten bleiben und ökologische Vielfalt gefördert wird. Ein herausragendes Naturschutzprojekt befindet sich in der Nähe der Domäne Schweighof bei Bad Rodach im Landkreis Coburg.

Die Flächen gehören zur Niederlassung Nordbayern und werden vor Ort von der Außenstelle Bayreuth betreut. Im Jahr 2010 haben die ersten Erdbauarbeiten begonnen, mit dem Ziel einen charakteristischen Auenlebensraum zu schaffen, in dem wiesenbrütende Vogelarten eine neue Heimat finden. Im Sinne des Natur- und Artenschutzes wurden die Gewässer renaturiert und intensive Ackerflächen in extensives Grünland umgewandelt, um die naturnahe Entwicklung für die Zielarten zu fördern. Über die Zeit wurde die Landschaft immer mehr zu einem Ruhe- und Rückzugsort für zahlreiche wiesenbrütende Vogelarten. Die neugestaltete Rodach hält beispielsweise beruhigte Zonen bereit, die Fischen als Laichplatz dienen. Im Schilfbereich lässt sich das Blaukelchen nieder und der Kiebitz fühlt sich auf dem offenen Weideland wohl. Seit 2017 können zudem vermehrt Schwarzkehlchen und Wendehälse beobachtet werden.

Damit die Flächen attraktiv für die bodenbrütenden Vogelarten bleiben und nicht verbuschen, übernahm Steffen Schubert vor rund zehn Jahren mit seinen Galloway-Rindern die Beweidung der Flächen. „Die Tiere übernehmen die wichtige Aufgabe der naturnahen Landschaftspflege, indem sie Disteln und Gehölzaufwuchs fressen“, erklärt der Nebenerwerbslandwirt. Die Rasse stammt ursprünglich aus Schottland, ist genügsam und somit für die ganzjährige Freilandhaltung geeignet. Die Galloways fördern durch ihre Trittsiegel zudem die für Wiesenbrüter so wertvollen Strukturen zur Nahrungssuche. Unterstützt werden die Rinder von ein paar Ziegen der Rasse „Red Kalahari“.

Jan-Hendrik Hartert, Abteilungsleiter Landschaftsplanung in der Außenstelle Bayreuth, betreut das Projekt autobahnseitig und freut sich über die gute Zusammenarbeit: „Ich bin froh, dass wir mit Herrn Schubert einen solch kompetenten Partner gefunden haben, mit dem wir unsere Ziele im Arten- und Biotopschutz umsetzen können“.