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Paradedisziplin Winterdienst – NORDBAYERN (1)

Der Winterdienst gilt als eine der herausforderndsten und wichtigsten Aufgaben im Betriebsdienst. In der kalten Jahreszeit sorgen die Autobahnmeistereien dafür, dass der Verkehr dennoch sicher bleibt. Eine neue Serie betrachtet den Winterdienst in ganz Deutschland – so auch in Nordbayern.

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Jedes Jahr spielt er eine besonders wichtige Rolle auf den Strecken im Gebiet der Niederlassung Nordbayern: der Winterdienst. Für die Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer aber auch um stetig eine hohe Verfügbarkeit des Streckennetzes zu gewährleisten, ist der Winterdienst eine der zentralen Aufgaben des Betriebsdienstes im Bereich der Autobahnen.

Die zum Teil extremen Witterungsverhältnisse an einigen Autobahnabschnitten Nordbayerns mit Höhenmetern von bis zu 670 Metern stellen dabei höchste Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Meistereien.

In einem Drei-Schicht-Betrieb sorgen die Kolleginnen und Kollegen des Winterdienstes rund um die Uhr mit 153 eigenen Winterdienstfahrzeugen und zusätzlich 30 Unternehmerfahrzeugen auch unter widrigen Bedingungen dafür, dass die Autobahnnutzerinnen und Nutzer sicher von A nach B kommen. Rund 1.400 Kilometer Autobahn gilt es dabei in Nordbayern im Blick zu behalten.

Im gesamten Niederlassungsgebiet stehen 31 Salzhallen, die insgesamt circa 43.000 Tonnen Salz eingelagert haben. Aus gutem Grund, denn je nach Verlauf des Winters, sind große Mengen an Streumittel notwendig. So lag der Verbrauch in den letzten Jahren zwischen 30.000 bis zu 90.000 Tonnen Natriumchlorid und 20.000 bis zu 30.000 Kubikmeter Sole.

Die Fahrbahn wird so betreut, dass bereits vor zu erwartender Glätte der Streustoff aufgebracht ist (Präventivstreuung). Dabei gilt der Grundsatz: So viel Salz wie nötig, so wenig wie möglich. Durch das Anfeuchten des trockenen Auftausalzes mittels einer Salzlösung (Sole) unmittelbar vor dem Ausstreuen werden die Verluste durch Verwehen und Wegschleudern reduziert und eine gleichmäßigere Verteilung des Salzes auf der Fahrbahn gewährleistet. Deshalb sind alle Räum- und Streufahrzeuge der Niederlassung Nordbayern mit sogenannten Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Das Ergebnis: Der Salzverbrauch konnte um etwa 30 Prozent gesenkt werden.

Die zweite Säule zur Einsparung von Streusalz sind Systeme der Wetterbeobachtung und der sensorischen Überwachung des Straßenzustandes. Hier wird eng mit dem Deutschen Wetterdienst zusammengearbeitet. Ziel ist, ein möglichst nah an das tatsächliche Wettergeschehen abgestellter Winterdienst, um einerseits die Sicherheit des Verkehrsablaufs zu garantieren und andererseits unnötige Einsätze mit Salzausbringung zu vermeiden.

Ein gut funktionierender Winterdienst bietet viel Sicherheit. Noch wichtiger jedoch ist, dass auch die Autobahnnutzerinnen und Nutzer ihr Fahrverhalten, vor allem im Winter, an die Fahrbahnverhältnisse anpassen.