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Turbobaustelle A2: Erfolgreicher Einsatz in 92 Stunden

Auf der A2 wurde zwischen Hämelerwald und Peine die Fahrbahn in einer "Turbobaustelle" erneuert. Innerhalb von 92 Stunden wurde die Oberfläche abgefräst und neu asphaltiert.

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Der Zeitplan der Baustelle zwischen Hämelerwald und Peine war gut ausgearbeitet: Am Freitag um 20 Uhr wurde die A2 ab dem Kreuz-Ost Richtung Berlin für den Verkehr gesperrt. Von da an rollten zahlreiche schwere Maschinen vom Parkplatz Röhrse auf die Fahrbahn, um den gut 3 Kilometer langen Abschnitt zu sanieren. Rund um die Uhr wurde auf der Turbobaustelle gearbeitet: Zu Beginn wurde die 10 Jahre alte Deckschicht  und ca. 30 Jahre alte Binderschicht abgefräst und das Fräsgut von rund 120 LKWs abtransportiert. Anschließend wurde die Fahrbahn gereinigt. Sonntag folgte der Einbau der ersten Deckschicht - auf der Hälfte der Strecke wurde sogenannter Splittmastixasphalt (SMA) verwendet. Am Montag folgte dann der Einbau des Offenporigen Asphalts (OPA). Hier kam es tatsächlich zum ersten Mal zu leichten Verzögerungen im ausgetüftelten Zeitplan, da ein Fertiger einen Defekt hatte. Da bei einer solchen Baustelle nichts schief gehen darf, steht jedes benötigte Gerät als Reserve bereit - und so konnte schnell für Ersatz gesorgt und der OPA störungsfrei eingebaut werden. Zum Abschluss folgt das Auftragen der Markierung auf der neuen Fahrbahn. Die Sperrung der A2 nutzte die zuständige Autobahnmeisterei parallel, um außerhalb des Baufelds Kontrollen und kleinere Sanierungen vorzunehmen. 

Dank einer logistischen Meisterleitung aller Beteiligten, wenig Regen und kühlen Nächten konnte die A2 wie geplant am Dienstag um 16 Uhr freigegeben werden. Insgesamt waren rund 220 Personen auf der Turbobaustelle im Einsatz. Es wurden ca. 11.900 Tonnen Fräsgut abgefahren und ungefähr die gleiche Menge Asphaltmischgut wieder eingebaut. 

Mathias Schmidt, Projektleiter der Turbobaustelle, ist nach Freigabe der Strecke zufrieden: "Es lief wirklich alles so, wie wir es im Vorfeld geplant haben. Das freut mich sehr!" Die Vorteile einer solchen Baustelle unter Vollsperrung sind zahlreich: die hohe Qualität der Fahrbahndecke, die ohne Naht gefertigt werden kann, die geringeren Kosten durch den Verzicht auf aufwändige Verkehrseinrichtung und die hohe Arbeitssicherheit für die  Personen auf der Baustelle. In den nächsten zwei Jahren wird es auf der A2 zwischen Hannover und Braunschweig allerdings keine Turbobaustellen geben, da die anstehenden Erhaltungsmaßnahmen sich nicht für eine Durchführung in 92 Stunden eignen. Sobald die Randbedingungen es zulassen, wird die bewährte Methode der Schnellbaustelle zur Fahrbahnerneuerung aber auch in Zukunft wieder zum Einsatz kommen.