Status: In Planung Region: Nord, Nordwest, …

Autobahn: A 20, …Küstenautobahn

Die A20 übernimmt in Norddeutschland verkehrspolitisch eine herausragende Funktion für den internationalen und nationalen Wirtschaftsverkehr.

Sachstand A20 - Küstenautobahn

Als Bestandteil des transeuropäischen Straßennetzes überwindet die Nordwestumfahrung von Hamburg auch die Trennung zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die westliche Umfahrung ist die Fortführung der Ostseeautobahn A20 und wird zukünftig die wichtigste Ost-West-Verbindung im Norden darstellen. 

Die geplante A20 beginnt im Osten an den bereits fertiggestellten Abschnitten der A20 Ostseeautobahn in Mecklenburg-Vorpommern. Sie verläuft im Weiteren über Lübeck und Bad Segeberg in Schleswig-Holstein und erreicht Niedersachsen nach Querung der Elbe bei Drochtersen.  Am Autobahnkreuz A20/ A26 „Kehdingen“ wird die von Osten kommende A 20 mit der geplanten Weiterführung der A20 Küstenautobahn nach Westen (früher A22) und der A26 verknüpft.
Die A20 ist in den „Leitlinien für den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN)“ verankert. Von Drochtersen im Landkreis Stade verläuft die A20 Küstenautobahn über Bremervörde im Landkreis Rotenburg und Loxstedt im Landkreis Cuxhaven nach Bremerhaven (Land Bremen) sowie weiter durch den vorhandenen Wesertunnel (im Zuge der B437) bei Dedesdorf bis zum Anschluss an die vorhandene A28 bei Westerstede.
Mit der Realisierung der A20 wird eine neue durchgängige Fernstraßenverbindung von Skandinavien und dem Baltikum zu den westeuropäischen Staaten geschaffen. Damit entsteht eine küstenparallele Magistrale zwischen den großen nordwesteuropäischen Häfen und Wirtschaftszentren von den Niederlanden bis zur Ostsee.


Im Bundesverkehrswegeplan 2030 bzw. im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 ist die A20 als als 4-streifiges Autobahnneubauprojekt in den vordringlichen Bedarf eingestuft. 

Die A20 Küstenautobahn in Niedersachsen wird von der NL Nord und der NL Nordwest gemeinsam geplant.  Die einzelnen Planungsabschnitte der A20 sind von Westen nach Osten von 1 bis 7 aufsteigend nummeriert. Die A20 Elbquerung, das Kreuz A20/ A26 Kehdingen bei Drochtersen sowie die Planungsabschnitte 5a und 5b der A26 sind ebenfalls Bestandteil des Projektes A20 Küstenautobahn. An der Landesgrenze Niedersachsen/ Schleswig-Holstein im Zuge der A20 Elbquerung erfolgt die Projektbearbeitung in Kooperation mit der DEGES.

 

Ziele

Reduzierung um teilweise bis zu 60 Prozent

Die Küstenautobahn stellt eine zentrale West-Ost-Achse in der Region dar. Sie nimmt zum einen Verkehr auf, der bisher durch das Bundesstraßennetz geleitet wurde; zum anderen erlaubt sie höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten für Autofahrer, da Ampeln entfallen und eine höhere Höchstgeschwindigkeit möglich ist. Dies sorgt für deutliche Reisezeitverkürzungen im Norden, die in einem Gutachten des niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung detailliert berechnet wurden. Am signifikantesten ist die Fahrtzeitverkürzung nach Hamburg, Schleswig-Holstein, Stade und Skandinavien. Die Fahrzeit von Bremerhaven nach Hamburg verkürzt sich beispielsweise um eine Stunde, die Fahrtzeit nach Hamburg aus dem Landkreis Wesermarsch um rund 45 Minuten. Die größte Zeiteinsparung erfolgt dank der neuen Elbquerung, die den aktuellen Umweg über Hamburg überflüssig macht.

Vernetzung des Hinterlandes der Häfen

Maßgeblich für die Entscheidung, einen Hafen anzulaufen, ist dessen Kosteneffizienz, die sich durch die Umschlagsdauer und durch die Kosten des Weitertransports ergeben. Da Strecken bis 300 km nur mit LKW sinnvoll und flexibel bedient werden können, ist eine gute Anbindung der Häfen an das Fernstraßennetz entscheidend. Da jede Verspätung oder eine lange Fahrtzeit zu höheren Kosten führt, entscheiden sich viele Reedereien und andere Zulieferer aktuell gegen das Anlaufen der niedersächsischen Häfen. Die A 20 verbindet die wichtigsten norddeutschen Häfen nicht nur untereinander, sondern sorgt für signifikante Zeiteinsparungen, während sie das Bremer Kreuz und den Hamburger Elbtunnel vom Schwerlastverkehr entlastet. Dadurch werden sich die niedersächsischen Häfen zukünftig im Wettbewerb gegen die Konkurrenz aus Hamburg und in Niederlanden besser behaupten können.

Optimierung der Infrastruktur im ländlichen Raum

Eine gute Anbindung an die überregionale Infrastruktur ist für viele Betriebe ein entscheidendes Standortkriterium. Es ermöglicht den Unternehmen den schnellen Austausch von Gütern und unkomplizierte überregionale Kundenbesuche jenseits der Elbe, auch international. Gleichzeitig macht sie die eigenen Mitarbeiter mobiler.

Das nördliche Niedersachsen ist stark landwirtschaftlich geprägt und hat im gesamtdeutschen Vergleich wirtschaftlich noch Ausbaupotenzial, insbesondere auf dem Industrie- und Dienstleistungssektor. In den letzten Jahren wanderten viele Jugendliche, denen eine Zukunftsperspektive vor Ort fehlte, in Richtung der Ballungszentren Hamburg, Hannover und Bremen ab. Diese Abwanderung führt zu einem Mangel an gut ausgebildeten jungen Arbeitnehmern und hält Unternehmen davon ab, sich in der Region anzusiedeln. Arbeitnehmern fehlt der Anreiz, in ihrer Heimatregion zu bleiben oder in die Region zu ziehen.

Die Küstenautobahn soll einen wichtigen Impuls für die heimische Wirtschaft geben. Sie soll junge Arbeitnehmer dazu motivieren, aufgrund der schnelleren Erreichbarkeit der Großstädte vor Ort zu bleiben und überregionale, große Betriebe dazu, sich anzusiedeln.

Öffnung des nordöstlichen Niedersachsens für internationale Touristen

Der öffentliche Nahverkehr ist in der Region schwach entwickelt. Dadurch reisen Touristen überwiegend mit dem Auto an. Neben Nordrhein-Westfalen ist der Süden Deutschlands das Hauptherkunftsgebiet der Touristen an der Nordseeküste. Die Küstenautobahn erlaubt vor allem die Erschließung eines neuen Markts von Kurzzeittouristen aus Hamburg und Bremen. Für Langzeittouristen wird durch die neue Querverbindung eine Möglichkeit geboten, auch Ziele zu erkunden, die sich weiter entfernt von ihrer Ferienunterkunft befinden.

1. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 1 der A20 ist rund 13,0 km lang und beinhaltet eine Anschlussstelle an der L824 bei Dringenburg. Der Planungsabschnitt beginnt der an der vorhandenen A28 mit dem geplanten Autobahndreieck
A20/ A28 und verläuft bis zum geplanten Autobahnkreuz A20/ A29 bei Jaderberg.
Der vorhandene Planfeststellungsschluss wurde beklagt. Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte den Planfeststellungsbeschluss 2022 weitestgehend. Aufgrund von geringfügigen Anpassungsbedarfen ist der Beschluss derzeit jedoch nicht vollziehbar. Die Arbeiten zur Änderung der Planunterlagen haben begonnen.

2. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 2 der A20 verläuft vom geplanten Autobahnkreuz A20/ A29 über die Anschlussstelle an der L 863 bis zur Anschlussstelle an der B437.  Der Abschnitt 2 umfasst rund 22,5 km und beinhaltet je Richtungsfahrbahn eine PWC-Anlage nördlich der L863 bei Neustadt.
Der 2. Planungsabschnitt befindet sich im Planfeststellungsverfahren.

3. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 3 beinhaltet die Querung der Weser sowie den Ausbau der Bestandstrasse der B437 mit dem Ziel der Aufstufung zur A20.  Der Abschnitt ist rund 10,4 km lang, wovon rund 5,5 km auf die Neubaustrecke, rund 1,6 km auf die Tunnelstrecke, rund 0,7 km auf die Trogstrecke am Wesertunnel und rund 1,5 km auf die Ausbaustrecke der B437 entfallen.  Der Anschluss an das nachgeordnete Netz erfolgt im 3. Planungsabschnitt über zwei Anschlussstellen (an der L121 und an der B212).
Aktuell werden die Unterlagen für die Beantragung des Planfeststellungs-
verfahrens erstellt.

Planungsabschnitt 4a:

Der Abschnitt 4a wurde im Jahr 2015 aus dem ursprünglich von der L121 bis zur B71 verlaufenden Abschnitt 4 herausgelöst, um die Vorbereitung und Durchführung des Baues der A20 zwischen Weser und A27 zu beschleunigen.  Der Abschnitt 4a der A20 beginnt östlich der Weserquerung und umfasst die Anschlussstelle an der L121. Im weiteren Verlauf nach Osten ist der Ausbau der vorhandenen B437 zur Autobahn A20 geplant. Westlich der Ortslage Stotel wird die neue Küstenautobahn im Bereich mit der bestehenden A27 verknüpft und so die zukünftigen West-Ost-Verkehre im Versatz nach Norden über die bestehende A27 geführt. Der Abschnitt 4a endet mit dem Ausbauende des Autobahndreiecks bei Stotel südlich der Anschlussstelle Bremerhaven-Süd. Der Abschnitt weist eine Länge von rund 8,7 km auf.
Aktuell werden die Unterlagen für die Beantragung des Planfeststellungs-
verfahrens erstellt.

4. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 4 der A20 ist 16,5 km lang und zeichnet sich durch die Erweiterung der bestehenden A27 zwischen der AS Bremerhaven-Süd und der AS Bremerhaven-Wulsdorf sowie einem Neubauabschnitt der A20 bis zur B71 bei Heerstedt aus.
Der Abschnitt umfasst ein Autobahndreieck bei Bremerhaven (A20/ A27) sowie drei Anschlussstellen, wovon zwei im Zuge der A20/ A27 und eine im Zuge der A20 liegen. Im Bereich der AS Bremerhaven-Süd wird zudem der Ersatzneubau der PWC-Anlagen Nesse je Richtungsfahrbahn vorgesehen.
Der Vorentwurf befindet sich in der Aufstellung.

5. Planungsabschnitt

Der Abschnitt 5 der A20 verläuft von östlich Heerstedt bis westlich Bremervörde und ist rund 20,5 km lang. Der Abschnitt beinhaltet eine Tank- und Rastanlage nördlich von Beverstedt sowie je Richtungsfahrbahn eine PWC-Anlage nördlich der Ortschaft Oerel. Südlich Frelsdorf ist eine Anschlussstelle an die K41 geplant.
Aktuell werden die Unterlagen für die Beantragung des Planfeststellungs-
verfahrens erstellt.

6. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 6 der A20 ist rund 12,4 km lang und beinhaltet zwei Anschlussstellen (AS Bremervörde an der B495 und AS Elm an der L114). Mit der gewählten Streckenführung kann für den Zwischenzustand bei alleiniger Realisierung des 6. Abschnittes der A20 (ohne Nachbarabschnitte) eine Umfahrung der Ortslage Bremervörde erreicht werden.
Der 6. Planungsabschnitt befindet sich im Planfeststellungsverfahren.

7. Planungsabschnitt:

Der Abschnitt 7 der A20 ist rund 18,6 km lang, verläuft von der L 114 bei Elm bis zum AK A20/ A26 „Kehdingen“. Der Abschnitt beinhaltet die Anschluss-
stelle Himmelpforten an der B73 sowie je Richtungsfahrbahn eine PWC-Anlage nördlich der Ortslage Oldendorf.
Aktuell werden die Unterlagen für die Beantragung des Planfeststellungs-
verfahrens erstellt.

Kreuz A 20/ A 26 "Kehdingen" bei Drochtersen

Der Planungsabschnitt „Kreuz Kehdingen“ wird eine Verbindung zwischen der geplanten A20 und A26 darstellen und über die integrierte Anschluss-
stelle Drochtersen einen Anschluss an das nachgeordnete Netz ermöglichen.
Der Planungsabschnitt befindet sich im Planfeststellungsverfahren.

Elbquerung Drochtersen - Glückstadt

Die geplante Elbquerung der Autobahn 20 wird mit insgesamt rund 5,7 km der längste Unterwassertunnel Deutschlands sein. Die Querung soll zwischen Drochtersen in Niedersachsen und Glückstadt in Schleswig-Holstein erfolgen. Für den Teilabschnitt in Niedersachsen liegt der Planfeststellungsbeschluss mit Datum 30.03.2015 vor. Voraussetzung für die Vollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses der A20 Elbquerung ist, dass sowohl auf niedersächsischem Gebiet als auch in Schleswig-Holstein für jeweils einen weiteren Abschnitt, der die Verkehrswirksamkeit herstellt, ein vollziehbarer Planfeststellungsbeschluss vorliegt.

Verdoppelung der Investitionen ins Autobahnnetz in Schleswig-Holstein

Im Jahr 2023 werden alleine im nördlichsten Bundesland seitens des Bundes und des Landes über 380 Millionen Euro in den Straßen- und Radwegebau investiert. Martin Hamm, Leiter des APV – der Planfeststellungsbehörde Schleswig-Holsteins – übergab Carsten Butenschön den Planfeststellungsbeschluss zur A20, Bauabschnitt 8, Elbtunnel Glückstadt.

Lückenschluss im Norden – Neubauprojekt geht voran

Die Herausforderungen der kommenden Jahre für die Autobahn GmbH im Norden sind klar: Der Lückenschluss der A 26 für eine durchgängige Autobahn von Stade bis zur A 7 wird mit Hochdruck vorangetrieben und die Planungen der A 20 in den östlichen Bauabschnitten weiter forciert. 2025 soll die A 26 von Stade bis zur A7 durchgängig befahrbar sein.

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