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Im Einsatz gegen Eichenprozessionsspinner im Rheinland

In der kommenden Woche startet die Autobahn GmbH Rheinland mit der aktiven und vorbeugenden Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Punktuell kann es zu Verkehrseinschränkungen und Sperrungen von Parkplätzen von kürzerer Dauer kommen. Mit einer großen Beeinträchtigung auf den Verkehrsfluss ist nicht zu rechnen.

Baumkletterer installiert Nistkasten für Meisen
Die Meise ist ein natürlicher Feind der Eichenprozessionsspinnerraupe und frisst sie im frühen Stadium

Krefeld (Autobahn GmbH). In der kommenden Woche startet die Autobahn GmbH Rheinland mit der aktiven und vorbeugenden Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Punktuell kann es zu Verkehrseinschränkungen und Sperrungen von Parkplätzen von kürzerer Dauer kommen. Mit einer großen Beeinträchtigung auf den Verkehrsfluss ist nicht zu rechnen.   

Hintergrund   

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners krabbeln aufgrund des milden Winters bereits jetzt durch die Eichen des Rheinlands. Die Brennhaare der Raupen, die ab dem dritten Larvenstadium ausgebildet werden, können bei Menschen schwere allergische Reaktionen der Haut und Atemwege auslösen. Um dies zu verhindern, wird mit Hochdruckspritzen ein Biozid auf die frischen Triebe der Eichen aufgebracht – zum Schutz der Autofahrer*innen aber auch der Mitarbeiter*innen der Autobahn GmbH.   

Die Autobahnmeistereien haben bei ihrem Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner insbesondere die Gesundheit von Parkplatznutzenden im Blick, die sich neben befallenen Bäumen aufhalten und so die Brennhaare einatmen oder Hautkontakt haben könnten. Gleichzeitig gelten die Maßnahmen aber auch dem Schutz der Straßenwärter*innen, die bei der Grünpflege, bei Reinigungs- oder Reparaturarbeiten mit den Brennhaaren in Kontakt kommen könnten. Aus diesem Grund erfolgt die Bekämpfung auch an Stellen, an denen der Autobahnverkehr ansonsten nur vorbeirollt.    

 Mit Hochdruckspritzen erfolgt die gezielte Bekämpfung 

„Mit unseren Hochdruckspritzen lassen sich auch Astkronen in mehr als 20 Meter Höhe erreichen. Somit können wir den Wirkstoff gezielter denn je auf den jungen Blättern der Eichen zum Einsatz bringen“, freut sich Andreas Raedt, Geschäftsbereichsleiter Betrieb & Verkehr bei der Autobahn GmbH Rheinland. Die Raupe frisst das Blatt, und erst im Darm der Raupe entfaltet der für Menschen und Tiere ungefährliche Stoff seine Wirkung. Die Raupen sterben ab, bevor sie die für Menschen gefährlichen Brennhaare ausbilden können. Den Ausgangsstoff für das Biozid liefert das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis.    

Gezielt und effektiv verläuft der Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner aber auch deshalb, weil die Einsatzorte im Vorfeld exakt kartiert wurden. Die Arbeiten vor Ort – mit Schwerpunkt im Mai/Juni – werden von erfahrenen Mitarbeiter*innen und eigener Sprühtechnik der Autobahn GmbH bestritten. „Dies gibt uns die nötige Flexibilität, die wir für die – zum Teil auch mehrfache – Bekämpfung der Raupe in den verschiedenen Vegetationsräumen unseres Niederlassungsgebietes benötigen“, betont Andreas Raedt.   

Pilotprojekt gestartet 

Zusätzlich zum gezielten Einsatz von Insektiziden haben die Autobahnmeistereien im Rheinland ein Pilotprojekt zur natürlichen Beseitigung der Schädlinge gestartet. An ausgewählten Park- und Rastplätzen wurden Nistkästen für Meisen aufgehängt. Blau- und Kohlmeisen fressen die jungen Eichenprozessionsspinner-Raupen so lange diese noch keine Brennhaare haben. Neuste Studien aus den Niederlanden zeigen, dass Kohlmeisen auch Raupen mit Brennhaaren verspeisen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Nistkästen ausgeweitet werden, um so langfristig den Einsatz von Insektiziden verringern zu können. 

Weitere Informationen in unserem Film: (1) Eichenprozessionsspinner - Der Gesundheitsschutz geht vor - YouTube