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Spannende Großübung im A96 Tunnel Herfatz

Es war wieder soweit: Alle vier Jahre müssen wir unsere Tunnel unter realistischen Einsatzkriterien beüben. Dabei werden nicht nur die Sicherheitseinrichtungen der Tunnelanlage überprüft, sondern auch bestehende Einsatzpläne und das Zusammenspiel mit den Blaulichtorganisationen.

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In der Nacht vom 08.10.2022 auf den 09.10.2022 war unser Autobahntunnel Herfatz (A96 bei Wangen) über mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt. Grund dafür war die turnusgemäß vorgeschriebene Übung der Rettungskräfte sowie ein allgemeiner Sicherheitscheck durch die Autobahn GmbH des Bundes. Als letztere hatten wir zum 01.01.2021 die Verantwortung für den Tunnel übernommen und führen alle vier Jahre entsprechende Übungen durch.

Nachdem die Vorbereitungen bereits über den Samstag hinweg liefen, sperrte die Autobahnmeisterei Wangen pünktlich um 22 Uhr beide Fahrspuren für den Verkehr und leitete diesen an den Ausfahrten Wangen-West und Wangen-Nord aus. Im Zeitraum von 23 Uhr bis 01 Uhr wurde dann die angesetzte Großübung der Blaulichtfamilie durchgeführt.

 

Die rund 130, überwiegend ehrenamtlichen, Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Wangen und Amtzell, des DRK-Rettungsdienstes, dem DRK-Ortsverband, dem KAP-Rettungsdienst und Kräften des Technischen Hilfswerks sowie Mitarbeitern der Autobahn GmbH und der Autobahnpolizei stellten sich den akribisch ausgearbeiteten Szenarien der Übung professionell. Diese beinhalteten einen Fahrzeugbrand in der Tunnelröhre Fahrtrichtung Lindau und einen schweren Verkehrsunfall in der Röhre in Richtung München. Beide verunfallten PKW waren voll besetzt und so kam es zu zahlreichen schwer verletzten Personen, die in ihren Fahrzeugen eingeklemmt waren. Die komplexe Lage erforderte ein perfektes Zusammenspiel aller eingebundenen Rettungskräfte, die mit 23 Fahrzeugen am Unglücksort eingetroffen waren. Bevor die Sanitäter und Notärzte die Verletzten versorgen konnten, musste die Feuerwehr mit der Rettungsschere die Fahrzeuge „zerschneiden“, um die Insassen freizulegen.

Die Großübung war wie geplant um 01 Uhr morgens vorbei und der Tunnel Herfatz konnte, nach erfolgten Aufräumarbeiten, gegen 02 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Noch unmittelbar nach Übungsende erfolgte mit den Teilnehmenden der Übung eine Nachbesprechung, die beim lokalen THW-Ortsverband stattfand. Die verantwortlichen Übungsleiter waren mit der Professionalität der Einsatzkräfte und dem Übungsablauf mehr als zufrieden und sind sich einig, dass im Ernstfall die Handgriffe sitzen.