Status: Ist abgeschlossen Region: Westfalen, …

Autobahn: A 40, …Verstärkung Betonstützwand nach Reifenlager-Brand in Bochum

Nach einem Reifenlager-Brand unterhalb der A40 wurde eine Betonstützwand durch die hohe Hitzeeinwirkung stark beschädigt, so dass sie nicht mehr standsicher ist. Derzeit laufen die Verstärkungsmaßnahmen. Die A40 ist während der Bauarbeiten in Fahrtrichtung Dortmund zwischen dem Bochumer Westkreuz und Bochum-Zentrum bis voraussichtlich Ende November voll gesperrt.

Daten & Fakten

Gesamtlänge

22 Meter

Höhe

11 Meter

Verstärkung beschädigte Betonstützwand

August bis November 2021

Projektbeschreibung

A40: Stützwand muss nach Großbrand verstärkt werden

Die Autobahn Westfalen muss nach dem Großbrand in einem Reifenlager an der A40 in Bochum in Fahrtrichtung Dortmund eine elf Meter hohe Betonstützwand verstärken. Das Bauwerk, das den Autobahndamm trägt, ist durch die hohe Hitzeentwicklung so stark geschädigt, dass es nicht mehr standsicher ist. Noch am Brandtag wurde mit der Planung der Hilfskonstruktion begonnen und ein Auftrag vergeben. Die A40 wird während der Bauarbeiten in Fahrtrichtung Dortmund zwischen dem Bochumer Westkreuz und Bochum-Zentrum bis voraussichtlich Ende November voll gesperrt. Die Anschlussstelle Bochum-Hamme in Fahrtrichtung Dortmund bleibt ebenso gesperrt wie der Fußweg, der direkt neben der A40 über die Schlachthofbrücke führt.

Hohe Hitze hat Beton stark geschädigt

Bereits am Tag des Großbrandes eines Reifenlagers in direkter Nähe zur A40 waren die Experten der Autobahn Westfalen gemeinsam mit einem beauftragten Statiker am Brandort, um die entstandenen Schäden zu begutachten. „Hier geht unser Dank an die Feuerwehr und auch an das Technische Hilfswerk, die uns so schnell wie möglich Zugang zur Schadstelle ermöglicht haben“, sagte Kathrin Heffe, Leiterin der Außenstelle Bochum der Autobahn Westfalen.

Nachdem die Brandstelle soweit ausgekühlt und von schwelenden Reifenresten befreit worden war, dass ein ungehinderter Zugang zu der Beton-Stützwand möglich war, wurden die Schäden in Augenschein genommen. Dabei wurde offensichtlich, dass die massive Hitze den Beton stark beschädigt hat. Berechnungen ergaben schließlich, dass die elf Meter hohe Wand die Verkehrslast der A40 nicht mehr tragen kann.

Zeitgleich hat die Autobahn Westfalen bereits unterschiedliche Möglichkeiten der Verstärkung oder eines Neubaus untersucht. Da die naheliegende Schlachthofbrücke, die die A40 über die Bahnlinie Bochum-Gelsenkirchen führt, absehbar erneuert werden muss, ist die Entscheidung für eine Verstärkung der Stützwand gefallen. „So können wir die Sperrzeit für die Fahrtrichtung Dortmund so kurz wie möglich halten“, so Kathrin Heffe. Eine endgültige Erneuerung der Stützwand könne dann im Zuge des Brückenneubaus eingeplant werden.

Zeitplan

Vollsperrung bis voraussichtlich Ende November

  • Die verstärkende Stützwand wird direkt mit der vorhandenen Wand verbunden und übernimmt so die Funktion der beschädigten Betonwand. Dazu muss die neue Betonwand nicht nur am Fundament der vorhandenen Wand verankert werden, sondern auch mit dem Bauwerk selbst. Auf diese Weise werden zwei bis drei der riesigen Stützwand-Elemente abgesichert.
  • Die A40 wird während der Bauarbeiten in Fahrtrichtung Dortmund zwischen dem Bochumer Westkreuz und Bochum-Zentrum bis voraussichtlich Ende November voll gesperrt. Die Anschlussstelle Bochum-Hamme in Fahrtrichtung Dortmund bleibt ebenso gesperrt wie der Fußweg, der direkt neben der A40 über die Schlachthofbrücke führt.
  • In der Woche nach dem Brand wurde der Stützfuß der alten Wand freigelegt, um zu prüfen, wie eine zweite Wand darauf verankert werden kann.
  • Gleichzeitig wurde erste Material von der beschädigten Wand entfernt, um zu ermitteln, bis in welche Tiefe die Hitze den Beton geschädigt hat.
  • Die Wand muss für die Wasserstrahlarbeiten, mit denen lose Betonreste abgetragen werden, eingehaust werden. So soll auch sichergestellt werden, dass keine kontaminierten Stoffe in die Umwelt gelangen. Das Spritzwasser wird aufgefangen und gesammelt. Die Einhausung ist so gebaut, dass mögliche Wasserschwaden nicht über die Gegenfahrbahn ziehen können.
  • Mit Hilfe eines regelmäßigen Monitorings durch die Vermessung wird sichergestellt, dass jede Änderung in der Statik der beschädigten Wand frühzeitig erkannt wird. 
  • Zeitgleich mit den Arbeiten an der Stützmauer werden auf der A40 die Betongleitwände, die bei beiden Fahrtrichtungen trennen, ersetzt. Diese bereits geplante und für das Jahresende terminierte Maßnahme wurde vorgezogen, so dass es im Herbst nicht eine weitere Spursperrung geben muss.

A40: Freigabe nach Großbrand zwei Wochen früher

Bochum. Die Autobahn Westfalen gibt bereits am Mittwoch, 17. November, um 5 Uhr die A40 zwischen dem Kreuz Bochum-West und Bochum-Zentrum sowie die Anschlussstelle Bochum-Hamme wieder für den Verkehr frei – knapp zwei Wochen früher als ursprünglich geplant. Dies gab sie am 15.11. auf einer Pressekonferenz auf dem noch gesperrten Autobahn-Teilstück bekannt.

Verkehrsmeldungen

Vorarbeiten für den Bau der Verstärkung

Arbeiten mit Roboter 

  • Um einen notwendigen Sicherheitsabstand für die Arbeitenden zu gewährleisten, wird die zerstörte Stützwand mit Hilfe eines Roboters mit Wasser abgestrahlt.
  • Mit Hilfe des hohen Wasserdrucks können lose Betonstücke gelöst werden. Ziel ist, die Schäden in ihrer Tiefe zu erkennen und einen tragfähigen Grund für die neue Stützwand zu erhalten.
  • Um Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern, wird das Spritzwasser in einem so genannten Pumpensumpf gesammelt und später entsorgt. Ebenso wird das gelöste Baumaterial fachgerecht entsorgt.
  • Zu A40 und zur Bahnstrecke hin wurde die Baustelle mit Planen versehen, um Behinderungen durch Wasserschwaden zu vermeiden.

Ausheben der Baugrube

Fuß der alten Stützwand

  • Der Fuß der beschädigten Stützwand wurde freigelegt.
  • Eine gesicherte Baugrube bietet Platz für die weiteren Arbeiten.
  • Im oberen Bereich der Wand wurden die losen Betonteile komplett entfernt.
  • Nun muss auch der Fuß der Wand noch mit dem Höchstdruckwasserstrahl bearbeitet werden.

Setzen der Stahlanker

1800 Stahlanker für eine sichere Verbindung

  • Auf 220 Quadratmeter der alten Stützwand werden 1800 Löcher gebohrt.
  • In diese 70 bis 100 Zentimeter tiefen Bohrungen werden Stahlanker geklebt, die später alte und neue Wand miteinander verzahnen.
  • Der Spezialkleber hält dabei eine Zugkraft von einer Tonne.
  • Zusätzlich zu den Stahlankern wird für die neue Stützwand eine Armierung aus 45 Tonnen Stahl hergestellt. Diese Armierung wird vor Ort hergestellt.
  • Der Fuß der alten Wand muss zudem verlängert werden, um der Doppel-Wand die nötige Standsicherheit zu geben. Auch in den alten Fuß werden Ankerstahlstanden eingeklebt.

Erstellung des Fundaments

Stahl gibt Beton Halt

  • Für die Fundamente der neuen Stützwand an der A40 sind 20 Tonnen Menge Stahl verbaut worden. Die so genannte Bewehrung erhöht die Festigkeit von Beton. Gleichzeitig sorgen Stahlanker in der alten Betonstützwand dafür, dass beide Bauwerke miteinander verbunden werden. Um den Beton gießen zu können, musste eine Schalung aufgebaut werden. Die alte Stützmauer bildet dabei einen Teil dieser Verschalung. Insgesamt wurden mehr als 100 Kubikmeter Beton vergossen. 
  • Im Anschluss wird die Fundamentschalung zurückgebaut, die Baugrube so verfüllt, so dass darauf ein zusätzliches Fundament errichtet werden kann, auf dem die Schalung für die senkrechte Wand montiert werden kann. Auf den bereits betonierten Fundamentsockeln werden dazu zudem Arbeitsgerüste aufgebaut, um die Schalung montieren zu können. 
  • Übrigens: Der Beton muss mindestens sieben Tage aushärten, um die notwendige Festigkeit für eine vollständige Belastung zu haben.

Erneuerung der Gleitwände

Abbruch der Schutzeinrichtungen auf der A40

  • Auf der A40 wird die Zeit der Sperrung genutzt, um die Gleitwände, die die Richtungsfahrbahnen trennen, zu erneuern.
  • Diese Arbeiten waren für den späten Herbst geplant, wurden jetzt aber vorgezogen, um den Verkehr nicht mit weiteren Sperrungen im Anschluss an die brandbedingte Vollsperrung zu belasten.
  • Die alten Wände werden abgebrochen. Anschließend werden so genannte Bewehrungseisen gesetzt und die neue Betongleitwand vor Ort mit einem speziellen Fertiger gegossen.
  • Erst nach der Aushärtung des neuen Betons und der Herstellung der Übergänge ist die Schutzwirkung vollständig gegeben.

Herstellung der Stützwand-Schalung

Große Stahlböcke tragen die Last

  • Für die neue Stützwand wird die Schalung erstellt. 30 Tonnen Bewehrungsstahl sind bereits verarbeitet und mit der alten Wand verbunden.
  • Anschließend werden die Schalgerüste aufgebaut und mit überdimensionalen Stahlwinkeln abgesichert.
  • Diese Stützwandböcke müssen auf extra hergestellte Betonfundamente gesetzt werden, damit sie später das Gewicht der gut acht Meter hohen Vorsatzwand bei der Herstellung absichern können.
  • Ende des Monats Oktober sollen in die Schalung gut 200 Kubikmeter Beton gegossen werden. Bis dieser Beton komplett ausgehärtet und damit auch endgültig mit dem Fundament und der alten Wand verbunden ist, trägt das Schalgerüst die Last.

Betonage der Stützwand

Wand muss nun aushärten

  • Mit 200 Kubikmeter Beton ist die Schalung der neuen Stützwand befüllt worden.
  • 30 Tonnen Bewehrungsstahl sorgen dafür, dass der Beton die notwendige Belastbarkeit erhält.
  • Das Material muss nun aushärten. Relativ milde Temperaturen sind dafür ideal.
  • Anhang von Prüfblöcken mit 15 mal 15 Zentimeter Kantenlänge wird die Festigkeit des Betons im Labor überprüft.

Stützwand fertig betoniert

Pressekonferenz zur Wiederfreigabe

  • Die A40 wurde nach 80 Tagen Bauzeit wieder frei gegeben.
  • Die für Mittwoch, 17. November, 5 Uhr angekündigte Freigabe konnte sogar noch um 12 Stunden vorgezogen werden.
  • Element der Lärmschutzwand, die beim Brand zerstört wurden, werden noch später ersetzt. Diese Arbeiten können aber ohne Verkehrsbehinderungen ausgeführt werden. 
  • Die Autobahn Westfalen dankt allen beteiligten Firmen für die schnelle und gute Zusammenarbeit und den Verkehrsteilnehmenden für die Geduld in den Wochen der Sperrung.

Pressekontakt

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

Pressefotos zum honorarfreien Download

Die Fotos und Videos können in redaktionellen Beiträgen und Medienberichtserstattungen unter Nennung des/der jeweiligen Fotografen/Fotografin im Hinweis auf das Urheberrecht frei verwendet werden.

Zurück an den Seitenanfang