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A42/A43: Tunnelvortrieb im Kreuz Herne startet

Im Kreuz Herne ist mit dem Start des Tunnelvortriebs ein wichtiger Meilenstein beim Aus- und Umbau erreicht. Auf 60 Metern Länge wird nun bergmännisch gegraben.

Ein Schreitbagger setzt mit einem Meißel an der betonierten Wand an, um den Vortrieb des Tunnels Baukau zu starten.
Ein Teilstück des Tunnels Baukau im Autobahnkreuz Herne wird mittels bergmännischem Vortrieb gebaut.

Herne. Der Tunnelbau im Kreuz Herne war lange Zeit nicht das, was echte Mineure herausfordert. Doch jetzt wird nicht mehr nur eine Betonschalung mit einem Deckel versehen, ab Montag (10.9.) buddeln sich die Tunnelbauer tatsächlich unter der Erde von A nach B.

Der Tunnel Baukau wird mit einer Länge von 552 Metern zukünftig A43 und A42 in Richtung Duisburg verbinden. Teile des Tunnels wurden bisher in offener Bauweise errichtet, wobei ein Betontrog mit einem Deckel versehen wird. Unter den Bahngleisen, die im Kreuz verlaufen, muss die Tunnelröhre nun aber mittels bergmännischem Vortrieb gegraben werden. Für diese Arbeiten fiel am Montag der Startschuss.

Insgesamt 16 Monate wird es dauern, bis an drei Stellen Tunnelstücke im klassischen Vortrieb hergestellt worden sind. Die längste Röhre führt unter den Bahngleisen her, die mehrere Personenverkehr- und Güterstrecken durch das Herner Kreuz führen. Besondere Herausforderung dabei: Gegraben wird nicht in einem natürlichen Gestein, sondern in einer Halde, die nach dem Krieg aus unterschiedlichsten Materialien an dieser Stelle aufgeschüttet worden ist.

Diese besonderen Voraussetzungen haben auch besondere Vorarbeiten gefordert: Mit Beton verfüllte Stahlrohe mit einem Durchmesser von 1,60 Metern liegen rund um den geplanten Tunneldurchstich.

Mit Beton verfüllte Rohre bilden Schutzschirm

Die Röhren sind im Vorfeld durch den künstlichen Berg getrieben worden, um einen „Rohrschirm“ über der neuen künstlichen Röhre zu schaffen. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Gleise oberhalb nicht durch den Tunnelbau bewegen“, sagt Guido Meinzer, Projektleiter beim A43-Ausbau. Mit Hilfe von Sensoren wird die Gleisanlage dauerhaft überwacht.

Um das Gelände für den Tunnelbau zusätzlich zu stabilisieren, wurden zudem flüssiger Beton ins Erdreich gepresst. Der Berg wurde „schnittfest“ gemacht, damit beim Tunnelvortrieb das Erdreich nicht absackt.
 

Im Anschluss Bau von zwei Brücken

24 Stunden an sieben Tagen in der Woche werden sich die Tunnelbauer nun Stück für Stück vorarbeiten. Dabei werden die Tunnelwände und die Decken in etwa fünf Meter langen Abschnitten betoniert, bevor der nächste Vortrieb angegangen wird. Bis der Verkehr von der A43 durch den Tunnel auf die A42 rollt, wird es aber noch etwas dauern: Im Anschluss an die Tunnelarbeiten müssen noch zwei Bahnbrücken gebaut werden, die über die A42 führen. „Erst wenn diese Brücken fertig sind, können wir den Tunnel für den Verkehr freigeben“, sagt Guido Meinzer. Befahren wird das Bauwerk aber auch schon zuvor. „Für die Baustellenlogistik ist dieses Teilstück natürlich schon früher zu nutzen.“

Weitere Bilder finden Sie hier: https://autobahn.qbank.se/mb/?h=dd6e3cbff59fd11430904138bb2dcd36

 

Kontakt: Susanne Schlenga, Telefon: 015201594027, susanne.schlenga[at]autobahn[dot]de