
Daten & Fakten
Sanierung von zwei Brücken
Kosten
Bauende
Projektbeschreibung
Die Autobahn Westfalen hat auf der A2 an der Weserflut- und Weserstrombrücke Brückenübergänge saniert. Auf der 221 Meter langen Weserflutbrücke wurde zudem die Fahrbahndecke in Fahrtrichtung Hannover erneuert. Die Baustelle lag zwischen dem Kreuz Bad Oeynhausen und der Anschlussstelle Porta Westfalica. Täglich passieren über 85.000 Fahrzeuge diesen Autobahnabschnitt. Das etwa 4,4 Millionen Euro teure Bauprojekt wurde im Oktober 2021 abgeschlossen.
Ursprünglich waren ab Juli 2020 zunächst nur Arbeiten an den Übergangskonstruktionen und den teils gebrochenen Mittelträgern der Weserstrombrücke vorgesehen. Da die Weserflutbrücke nur wenige Meter weiter über das Flutgebiet der Weser führt, hat die Autobahn Westfalen die ohnehin benötigte Baustelleneinrichtung als Anlass für die ebenfalls notwendigen Reparaturen an der Weserflutbrücke in Fahrtrichtung Hannover genommen.
Historie
Die Komplexität der Weserflutbrücke erklärt sich aus ihrer Historie. Der im Jahr 1938 errichtete ältere Teil der Brücke besteht aus zwei etwa 100 Meter voneinander entfernten, parallel verlaufenden Bogenbauwerken aus Stein – je ein Bauwerk pro Fahrtrichtung. Die beiden Richtungsfahrbahnen verlaufen dadurch über zwei verschiedene Teilbauwerke. Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A2 im Jahr 1978 wurde nachträglich neben den beiden Bogenbauwerken jeweils ein Plattenbalkenbauwerk aus Stahlbeton errichtetet und in Betrieb genommen.
Koppelung verursacht Probleme
Die heutigen Probleme begannen mit der Koppelung der beiden Bogen- mit den jeweils danebenliegenden Plattenbalkenbauwerken Ende der 1980er Jahre. Aufgrund vieler Motorradunfälle hat man sich damals dazu entschieden, durch das Einsetzen durchgängiger Verbindungselemente – sogenannter Federplatten – den ungewollten Spalt zwischen den Brückenteilbauwerken zu schließen.
Durch die unterschiedliche Ausdehnung der verschiedenen Baumaterialien beider Brückenteile – etwa durch Wärme – gibt es seitdem immer wieder Probleme mit den Fugenkonstruktionen an den Übergängen. Die im Jahr 2018 im Rahmen größerer Sanierungsarbeiten eingebauten, sogenannten Polyflexfugen erwiesen sich bereits im Winter 2019/20 an den sechs beweglichen Fugen des Bauwerks als zu hart und bröselig, sodass sie in einer Notmaßnahme durch Gussasphalt ersetzt werden mussten.

Bauabschnitte
In einem ersten Bauabschnitt wurden sechs Fahrbahnübergangskonstruktionen aus Stahl an den beweglichen Fugen neu hergestellt und sechs bestehende Polyflexübergänge an den starren Fugen ausgebaut und rundum erneuert. Die sechs Stahlkonstruktionen zwischen Fahrbahn und Brücke dienen der horizontalen Ausdehnung der Brücke und sind im Fall der Weserflutbrücke besonders großen Kräften ausgesetzt.
Entwässerung erneuert
Zudem hat die Autobahn ein Entwässerungssystem an den Stahl-Übergangskonstruktionen installiert, damit sich darin kein Wasser absetzt. Für die angeschlossene Freifallentwässerung mussten die Arbeiter mit schwerem Gerät durch das Bogenbauwerk hindurchbohren, um einen Durchgang für das unter der Brücke endende Entwässerungsrohr zu schaffen. Des Weiteren wurde im Übergang vom Erddamm zu Brücke eine neue Schleppplatte vor dem Plattenbauwerk angebracht, der Tragarm der bestehenden Schleppplatte an dem alten Bogenbauwerks entfernt und beide Platten, die dem Ausgleich von Bewegungen der Brücke dienen, miteinander verbunden.
Neue Deckschichten
Nach dem Umbau der Verkehrsführung wurde im zweiten Bauabschnitt die Deckschicht auf zwei Fahrspuren erneuert. Dabei haben Ingenieure der Autobahn festgestellt, dass sich nach wenigen Wochen an den sechs nicht beweglichen Fugen erneut einige Polyflexübergänge gelöst hatten, die dann im Winter 2020/21 durch Stahlübergangskonstruktionen mit einem geringeren Dehnweg ersetzt werden mussten. Zusätzlich wurde aufgrund festgestellter Hohlräume zwischen der Asphaltdeck- und -schutzschicht die Deckschicht des ersten Bauabschnitts nochmals im Ganzen erneuert.
Sanierung in Fahrtrichtung Dortmund
Nach Behebung der Mängel an den Deckschichten auf der Weserflutbrücke wurde die Verkehrssicherung umgebaut und die Sanierung der Übergangskonstruktionen an der Weserstrombrücke in Fahrtrichtung Dortmund angegangen. Seit dem Abschluss stehen auf beiden Brückenteilen wieder drei eingeengte Fahrspuren zur Verfügung.
In einem letzten Bauabschnitt wurden auf der gesamten Länge einer der Mittelstreifenüberfahrten eine neue und zusätzliche Linienentwässerung zur Verhinderung von Aquaplaning eingebaut. Zum Abschluss der Baumaßnahme wurden die Schutzplankenbänder auf den beiden Mittelstreifenüberfahrten geschlossen und die vorhandene Verkehrssicherung abgebaut, so dass der Verkehr wieder ohne Einschränkungen rollen kann.
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Mirko Heuping
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