Status: Ist abgeschlossen Region: Nord, …
Autobahn: A 1, …PWC-Anlage Ostseeblick
▪ Die Autobahn GmbH hat das Ziel, Qualität und Verweildauer unbewirtschafteten Park- und Rastanlagen mit WC-Gebäuden (PWC-Anlagen) zu verbessern
▪ Pilotprojekt an A1 bei Heiligenhafen in Schleswig-Holstein zeigt, wie „Rastanlage der Zukunft“ aussehen kann
Daten & Fakten
Fertigstellung
Verbesserte Aufenthaltsqualität
Musteranlage
Projektbeschreibung
Durch die Neugestaltung der PWC-Anlage „Ostseeblick“ an der A1 bei Heiligenhafen in Schleswig-Holstein möchte die Autobahn GmbH erproben, wie Rastplätze entlang der Autobahnen zukünftig nutzerfreundlicher gestaltet werden können.
Dazu zählen Aspekte wie eine höhere Sauberkeit und Sicherheit, ein besserer Service, eine gesteigerte Nachhaltigkeit und natürlich optimierte Erholungsmöglichkeiten für die Nutzerinnen und Nutzer. Die PWC-Anlage „Ostseeblick“ ist eine der ersten Musteranlagen, durch die in Erfahrung gebracht werden soll, wie sich Verbesserungen an den Rastplätzen herbeiführen lassen.
Bis Juli 2021 liefen die Bauarbeiten vor Ort. Dabei wurde Folgendes umgesetzt:
- Errichtung und Betrieb von vier Elektro-Ladepunkten mit Schnelllademöglichkeit für Elektrofahrzeuge
- Bereitstellung von W-LAN
- Digitale Infotafel mit Informationen zur Verkehrslage und Autobahn-Projekten
- Bewertungsportal für die Sauberkeit der WC-Anlagen über eine App
- Getrennte Müllbehälter mit größerem Volumen und solarbetriebener Kompressionsmechanik
- Piktogramme mit Wiedererkennungswert stellen die neuen Angebote der PWC-Anlage dar
- Helle und weiträumige Ausleuchtung der gesamten Anlage mit energiesparsamen Leuchtmitteln und bedarfsgesteuerter Schaltung
- Frei zugänglichen Zapfstelle für Frischwasser
- Errichtung eines Spielplatzes und Bereitstellung von Outdoor-Fitness Geräten
- Eineneue abgezäunte Hundeauslaufzone soll die Sauberkeit auf der Anlage verbessern und den Auslauf der Vierbeiner sicherer machen
- Die Aufenthaltsqualität wird durch neue, unterschiedliche Sitzgruppen verbessert und für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erschlossen; sie erhalten teilweise Wind- und Sonnenschutz und es werden zusätzliche Bäume und Büsche gepflanzt
- Der Aussichtshügel erhält als Attraktion ein Fernrohr, das den Namen Ostseeblick unterstreicht
- Errichtung und Betrieb von Photovoltaik-Anlagen auf dem WC-Dach und auf dem Lärmschutzwall zur Erzeugung von Strom, der für den Betrieb der PWC-Anlage genutzt wird und sie damit im Sommerhalbjahr energieautark sein lässt
Verbesserte Aufenthaltsqualität durch
Sauberkeit
Müllbehälter
- Abfallbehälter zur Trennung von Recycling- und Restmüll
- Pressbehälter zur Volumenreduktion, solarbetrieben
- Öffnung per Pedal möglich, Einwurfklappe muss nicht mehr angefasst werden
Bewertung WC-Sauberkeit
- Sauberkeit des WCs kann per App/QR-Code bewertet werden
Reinigung der Toilettensitze
- Die Toilettenbrille wird nach jeder WC-Nutzung automatisch nach hinten in den Geräteraum gezogen und desinfiziert wieder nach vorn geschoben
Sicherheit
Beleuchtung
- Bisher war nur der Bereich vor dem WC-Haus beleuchtet, jetzt der gesamte Platz
- Nachts wird die Beleuchtung gedimmt, um den LKW-Pausierenden Schlafen zu ermöglichen
- Um Strom zu sparen, wird LED-Beleuchtung eingesetzt
Notrufsäule
- Notrufsäule in der Nähe des WC-Gebäudes und nicht nur an der Autobahn-Fahrbahn
Service
Digitale Infostele
- Sie liefert neben Informationen zur Umgebung (Karte), auch z.B. Abfahrtszeiten der Fähre, Warnhinweise (Wetter, Sturmflut), Verkehrsregeln
- Informationen zur Autobahn GmbH und deren Projekte
- Mehrsprachig anwählbar
W-LAN
- W-LAN auf dem gesamten Rastplatz
- Vodafone-Netz 4 G (Übertragungsgeschwindigkeit max.450 Mbit/s)
- Loginseite auf deutsch und englisch
Fernrohr auf Aussichtshügel
- Ostseeblick erlebbar - und der ist wirklich grandios!
Frisches Trinkwasser
- hohe Trinkwasserqualität
- Frostsicher
- Intervallschaltung, d.h. schaltet sich von alleine wieder aus
- Erfrischung an heißen Sommertagen sowie zum Kochen geeignet
Erholung
Unterschiedliche Sitzgruppen
- Acht bequeme Sitzgruppen mit Tischen und Bänken laden zum Verweilen ein
- Bewertung der unterschiedlichen Modelle durch die Nutzer
- Drehliege als „Lümmelsitzgelegenheit“
Spielplatz
- Dreiecks-Podest-Kletterkombi
- Sitzmöglichkeiten für die Erwachsenen
- Sicher eingezäunt und umpflanzt
- Fallschutzbelag mit Intarsien zum Hüpfen und Springen
Fitness-Angebot für Erwachsene und Kinder
- Calistenics-Anlage
- Die Anlage bietet eine effektive Bewegungs- und Trainingsmöglichkeit
- Damit wird, insbesondere nach einer langen Autofahrt, die Beweglichkeit gesteigert und die Fahrtüchtigkeit wiederhergestellt
Hundeauslauf-Zone
- Der umzäunte Hundeauslauf ermöglicht es, den Hund unbesorgt frei laufen zu lassen.
- Kottüten werden bereitgestellt und können gefüllt in einen gesonderten Abfallbehälter entsorgt werden.
- mit Sitzmöglichkeit für Hundebesitzerinnen und -Besitzer
Nachhaltigkeit
Durch Photovoltaik-Anlagen und E-Ladestationen
betrieben mit Öko-Strom
4 Ladepunkte zum Schnelladen mit maximal 300 kW)
Solarstromgewinnung Leistung von 48 kWpeak (Wall + WC-Dach)
Pufferbatterien garantieren 24 Stunden Betrieb
Digitale Anzeige informiert über Solarstromgewinnung und CO2 Einsparung
Die Baumaßnahme
Die PWC-Anlage „Ostseeblick“ ist eine der ersten Musteranlagen.
Durch diese soll in Erfahrung gebracht werden, wie sich Verbesserungen an den Rastanlagen herbeiführen lassen. Im Juli 2021 wurden alle Bauarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Wir geben hier einen Einblick ins Geschehen:
Holger Schütt, Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nord:
Der gelernte Vermessungsingenieur Holger Schütt war sein ganzes Leben im Straßenbau tätig und hat unterschiedlichste Projekte für die Stadt Hamburg realisiert.
Seit Anfang Februar 2020 arbeitet er an dem „Projektkonzept zur Neugestaltung der PWC-Anlagen“, das von der Zentrale in Berlin als „Leuchtturm-Projekt“ ins Leben gerufen wurde und von der Niederlassung Nord realisiert wird.
Im Interview klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Leuchtturmprojekt, welche Herausforderungen es gibt und ob in Zukunft alle Parkplätze mit WC-Anlagen so aussehen.
Was sind die Ziele?
Hintergrund der Maßnahme ist insbesondere das schlechte Image von Parkplätzen mit WC-Häuschen.
In vielen Tests von beispielsweise ADAC oder dem NDR werden PWC-Anlagen schlecht bewertet. Wir wollen die Aufenthaltsqualität der Nutzerinnen und Nutzer verbessern und wollen an dieser Musteranlage testen, wie diese bei unseren „Kunden“ ankommt.
Dafür haben wir in vielen Gesprächen und Arbeitsgruppen 5 Ziele für den Ostseeblick definiert, die wir uns für die „Rastanlagen der Zukunft“ wünschen: Das sind die Verbesserung der Sauberkeit, Sicherheit, Serviceangebote, Erholungsmöglichkeiten und Nachhaltigkeit.
Welche konkreten Maßnahmen werden dafür umgesetzt?
Hier entstehen 2 E-Ladesäulen mit 4 Ladeplätzen, es wird eine Photovoltaik-Anlage gebaut, mit der die LED-Leuchten und die Technik für das WC-Haus auf dem Parkplatz versorgt werden.
Über einen Energiespeicher wird überschüssiger Strom gespeichert und kann nachts wieder abgegeben werden. Es gibt eine kostenlose Trinkwasserversorgung sowie kostenloses W-LAN auf der Anlage. Auch die Aufenthaltsqualität für Familien und Fernfahrer und – fahrerinnen wird aufgewertet. Es entsteht ein Spielplatz, eine Fitnessinsel, eine Hundeauslauffläche, Notrufsäule, digitale Infostehle, neue Sitzgruppen, Windschutz, Sonnenschutz.
Was erhoffen Sie sich durch diese Maßnahme?
Um von dem schlechten Image der PWC-Anlagen wegkommen, testen wir an dieser Musteranlage, ob die definierten Ziele bei unseren „Kunden“ ankommen und positiv bewertet werden.
Nutzerinnen und Nutzer kommen natürlich nur zufällig auf diese PWC-Anlage. Wir hoffen, dass sie positiv überrascht sein werden, was diese Anlage zu bieten hat und, dass die Menschen hier gerne verweilen.
Vor Ort informieren wir auf Schautafeln von diesem Projekt und an unserer digitalen Infostele haben sie die Möglichkeit, die verschiedenen Aspekte der Anlage zu bewerten.
Werden jetzt alle PWC-Anlagen in Zukunft so aussehen?
Das versuchen wir über die Bewertungsmöglichkeit an der Infosäule herauszubekommen.
Denn nur durch das Feedback können wir besser werden und auf Basis der Ergebnisse auch in Zukunft die PWC-Anlagen ausgestalten.
Die Erkenntnisse hieraus sollen in ein Gesamtkonzept einfließen und dann für die Umgestaltung aller PWC-Anlagen in Deutschland ausgerollt werden. Das kann natürlich nur sukzessive geschehen, jedoch soll in Zukunft jede PWC-Anlage in etwa den gleichen Standard bieten.
Was sind die größten Herausforderungen bei dem Projekt?
Die größte Herausforderung war die zunächst du Planung und Ausschreibung.
Wo bekomme ich ein Büro für die Umgestaltung einer PWC-Anlage her? Die Anlage muss vermessen werden, Bestandspläne müssen erstellt werden, ein Landschaftskonzept muss her und vieles mehr. Die oben genannten Maßnahmen sind ja Gewerke, die im normalen Straßenbau weniger vorkommen.
Über eine Ausschreibung haben wir letztlich eine Firma gefunden, die die ganzen Gewerke koordiniert und die alle Anforderungen in drei Monaten umsetzen kann. Die Firma arbeitet unter Hochdruck – selbst Himmelfahrt und am Pfingstmontag wurde gearbeitet. Wir sind froh, dass sich die Firma den großen Herausforderungen angenommen hat und genauso wie wir für ein gutes Gelingen der Maßnahme „brennt“.
Was bringt Ihnen in diesem Projekt am meisten Spaß?
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und den Firmen.
Vieles wird auf kurzem Weg erledigt. Mit den Firmen werden in kurzen Videoschalten konstruktiv Lösungen erarbeitet. Wenn ich zum Ostseeblick herausfahre und sehe, was wieder Neues fertiggestellt wurde, erfreut es mich schon. Nun müssen wir nur noch rechtzeitig fertig werden, damit im Juli feierlich eröffnet werden kann.
Kontakt
Das Presseteam der Niederlassung Nord steht Ihnen für Rückfragen zu diesem Projekt gern zur Seite. Sprechen oder schreiben Sie uns an.
Susann Sommerburg
Pressesprecherin Außenstelle Lübeck
E-Mail presse.nord(at)autobahn.de
Telefon+49 451 290287105
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord, Außenstelle Lübeck,
Schwertfegerstraße 33, 23556 Lübeck
Für allgemeine Fragen zur Rastanlage der Zukunft wenden Sie sich bitte an untenstehenden Kontakt.
Benedikt Dederichs
Pressesprecher der Autobahn GmbH
E-Mail presse(at)autobahn.de
Telefon+49 152 28010136
Die Autobahn GmbH des Bundes Heidestraße 15 10557 Berlin