Kamp-Lintfort (Autobahn GmbH). Es war ein besonderes Projekt, denn die Sanierung der Fahrbahn der A42 zwischen dem Autobahnkreuz Kamp-Lintfort und Duisburg-Baerl zwang die Verantwortlichen der Autobahn GmbH nicht nur zu einer extrem aufwändigen Planung, sondern auch zu einer schnellen Bauweise – schließlich wollte man die Nerven der Verkehrsteilnehmer und Anwohner nicht über Gebühr strapazieren. Nun, nach dem Ende der Maßnahme im Oktober, fällt die Bilanz positiv aus.
Konkrete Ziele waren die Erneuerung verschlissener Asphaltdeck- und Binderschichten, die Verbesserung der Verkehrssicherheit und Fahrbahnqualität und die Verlängerung der Lebensdauer der Strecke. Konkret betroffen waren in Fahrtrichtung (FR) Dortmund der Abschnitt „0,200 bis 7,254“ (7,05 km) und in FR Kamp-Lintfort „0,500 bis 7,254 (6,75 km). Die Gesamtlänge der Maßnahme betrug rund 14 Kilometer und betraf in beide Richtungen alle drei Fahrstreifen und teilweise auch Randstreifen und Bereiche an Brückenbauwerken.
„Eine solche Baustelle zu planen, erfordert monatelange Arbeit und eine entsprechende Logistik. Der Personaleinsatz ist enorm, die Massen an Material, das aus dem ganzen Rheinland und Ruhgebiet, zum Teil sogar von noch weiter her, kommt, ebenfalls“, schildert Projektleiter Erdal Zorlu. So wurden auf 169.00 m² eine neue Asphaltdeckschicht aufgetragen und auf 56.000 m² neue Asphaltbinderschicht. Verwendet wurde dabei ausschließlich hochwertiges Asphaltmischgut, was ständig beprobt wurde. Entlang von 36.500 Meter wurde markiert und auf 28.200 Meter wurde abgedichtet und gefugt. „Solche Maßnahmen sind nur unter Vollsperrung zu bewerkstelligen, andernfalls würde es gefühlte Ewigkeiten dauern“, so Zorlu. Denn nur so kann die neue Asphaltdecke im Heißmischverfahren über die gesamte Fahrbahnbreite in einem Arbeitsgang verlegt werden.
Dass eine Vollsperrung kurzfristig zum Teil große Auswirkungen im Bereich der Umleitungsstrecken mit sich bringt, ist bekannt, leider jedoch nicht zu vermeiden. Die Alternative mit Sperrungen von jeweils nur ein oder zwei Fahrstreifen wären monatelange Dauerbaustellen mit ebenfalls großen Einschnitten in den Verkehrsfluss. „Gerade im Rheinland und dem Ruhrgebiet bieten sich viele Umleitungsmöglichkeiten über das dichte Autobahn-Netz. Im untergeordneten Verkehr, sprich auf Bundes- und Landesstraßen und in den Kommunen, vertrauen wir auf ortsansässige Experten, die ebenfalls schon weit im Voraus mit eingebunden werden und auch in der Terminabsprache mitwirken. Gibt es zum Beispiel große Veranstaltungen oder Messen, die zahlreiche Besucher mit sich ziehen, führen sie dazu, einen anderen Termin zu wählen“, gibt Zorlu weitere Einblicke in den komplexen Planungsprozess.
Was sich nicht planen lässt, ist das Wetter. Bei der Maßnahme auf der A42 hat es trotz Niederschlag geklappt, die Sperrung fast einen halben Tag früher aufzuheben. Anders sieht es nun aber bei der A44 aus. Hier wollte Zorlu mit seinem Team die Fahrbahn zwischen dem Autobahnkreuz Meerbusch und der Anschlussstelle Düsseldorf-Messe/Arena in Fahrtrichtung Velbert ab Dienstag (21.10.) innerhalb von einer Woche sanieren. Da jedoch auch die Fahrbahn auf der Flughafenbrücke über den Rhein erneuert werden sollte, muss die Maßnahme nun auf kommenden April verlegt werden. Zorlu: „Wir hätten auf der Brücke eine Gussasphaltdeckschicht verlegt. Da sich jedoch eine Schlechtwetter-Front ankündigt, müssen wir verschieben. Regen und die Verlegung von Gussasphalt vertragen sich nicht.“ Der nächste Terminslot, der sich bot, ist nun erst in einem halben Jahr.