Mit dem neuen Vergabekriterium ging der Zuschlag an Bieter, die bei der Klimaeffizienz punkteten. Um die vertraglich vereinbarten CO2e-Werte einzuhalten, kamen in der Bauzeit folgende Instrumente und Technologien zum Einsatz:
temperaturabgesenkter, emissionsarmer Asphalteinbau
hohe Recyclingquote bei Ausschluss von Asphaltgranulat, das nicht vor Ort gewonnen wurde (weniger Transportaufwand)
digitale Steuerung der Bauprozesse Transport, Herstellung, Einbau und Verdichtung für optimale Einbauqualität und Haltbarkeit der Fahrbahn
Biobrennstoffe und Biodiesel statt fossiler Energie in den Mischwerken bzw. bei Transportfahrzeugen
kurze Wege zwischen Mischwerk und Baustelle
Klimaschutz durch innovative Vergabe
Die meisten Treibhausgase entfallen auf die Rohstoffgewinnung und Herstellung des Asphalts. Bei den Pilotprojekten kam ein neu entwickeltes Vergabetool zum Einsatz, das auf fundierten CO2e-Stammdaten für alle Roh-, Zusatz- und Brennstoffe basiert und aus den Angaben der Bieter eine CO2e-Bilanz für die Wertung errechnet. Dies hat sich als wirksamer Ansatz erwiesen, um die Innovationskraft der Bauindustrie anzusprechen und beim Klimaschutz voranzukommen.
Pilotprojekte in der Metropolregion Rhein-Neckar
Die Vergabe mit Klimakriterium – bereits bei früheren Projekten getestet – kam als marktreifer und wirksamer Ansatz vor allem bei zwei Pilotprojekten auf der A6 bei Wiesloch/Walldorf zum Einsatz. Die Fahrbahn nach Heilbronn wurde 2024 erneuert, die Fahrbahn nach Mannheim wurde am Wochenende freigegeben. Mit den Möglichkeiten der CO2e-Berechnung konnte ausgewertet werden, wie hoch die Einsparung gegenüber der heutigen Bauweise und jener von 1990 ausfällt.