Pilotprojekt auf der A6 bei Wiesloch/Walldorf abgeschlossen: Klimaziele im Asphaltstraßenbau rücken in Reichweite

Das Klimaschutzgesetz schreibt bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgase (CO2e) um 65 % gegenüber 1990 vor. Im Asphaltstraßenbau rückt die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest dieses Ziel nun in Reichweite: Mit dem Ansatz, bei der Vergabe von Bauleistungen neben dem Preis auch den CO2e-Fußabdruck zu werten und damit gezielt die Ressourcen- und Klimaeffizienz zu fördern, konnten bei Pilotprojekten über 70 % CO2e gegenüber 1990 eingespart werden.


Mit dem neuen Vergabekriterium ging der Zuschlag an Bieter, die bei der Klimaeffizienz punkteten. Um die vertraglich vereinbarten CO2e-Werte einzuhalten, kamen in der Bauzeit folgende Instrumente und Technologien zum Einsatz:

  • temperaturabgesenkter, emissionsarmer Asphalteinbau

  • hohe Recyclingquote bei Ausschluss von Asphaltgranulat, das nicht vor Ort gewonnen wurde (weniger Transportaufwand)

  • digitale Steuerung der Bauprozesse Transport, Herstellung, Einbau und Verdichtung für optimale Einbauqualität und Haltbarkeit der Fahrbahn

  • Biobrennstoffe und Biodiesel statt fossiler Energie in den Mischwerken bzw. bei Transportfahrzeugen

  • kurze Wege zwischen Mischwerk und Baustelle

Klimaschutz durch innovative Vergabe

Die meisten Treibhausgase entfallen auf die Rohstoffgewinnung und Herstellung des Asphalts. Bei den Pilotprojekten kam ein neu entwickeltes Vergabetool zum Einsatz, das auf fundierten CO2e-Stammdaten für alle Roh-, Zusatz- und Brennstoffe basiert und aus den Angaben der Bieter eine CO2e-Bilanz für die Wertung errechnet. Dies hat sich als wirksamer Ansatz erwiesen, um die Innovationskraft der Bauindustrie anzusprechen und beim Klimaschutz voranzukommen.

Pilotprojekte in der Metropolregion Rhein-Neckar

Die Vergabe mit Klimakriterium – bereits bei früheren Projekten getestet – kam als marktreifer und wirksamer Ansatz vor allem bei zwei Pilotprojekten auf der A6 bei Wiesloch/Walldorf zum Einsatz. Die Fahrbahn nach Heilbronn wurde 2024 erneuert, die Fahrbahn nach Mannheim wurde am Wochenende freigegeben. Mit den Möglichkeiten der CO2e-Berechnung konnte ausgewertet werden, wie hoch die Einsparung gegenüber der heutigen Bauweise und jener von 1990 ausfällt.

Ansprechpartner

Petra Hentschel

Pressesprecherin Südwest

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Die Autobahn GmbH des Bundes

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