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Verkehrssteuerung durch digitale Verkehrsinformationstafeln

Am Autobahnkreuz Aachen lenken "Umsetzbare Verkehrsinformationstafeln" seit einigen Wochen den Verkehr. Jetzt liegt ein erstes Fazit vor.

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Seit dem 15. Januar ist die A544, die vom Autobahnkreuz Aachen Richtung Stadtzentrum führt, zwischen der Anschlussstelle Würselen und Europaplatz für die Dauer von knapp zwei Jahren vollgesperrt. Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des Ersatzneubaus der Haarbachtalbrücke und bedeutet eine besondere Herausforderung für den Verkehr in die Aachener Stadtmitte. Um die Verkehrsströme besser lenken, Staus vermeiden und auf Verkehrsbeeinträchtigungen hinweisen zu können, sind bereits seit Freitag, dem 5. Januar rund um das Aachener Autobahnkreuz auf der A4 und der A44 an acht Standorten die sogenannten Umsetzbaren Verkehrsinformationstafeln (UVIT) in Betrieb.

Eine erste Analyse der Reisezeiten vom Aachener Kreuz über vier verschiedene Routen bis zum Alleenring in der Aachener Innenstadt zeigt jetzt, dass in der zweiten Woche der Vollsperrung die morgens auftretenden maximalen Reisezeiten zwar etwas über den Werten vor der Sperrung liegen, sich aber auf allen Routen einander angleichen, was auf eine bessere Verteilung des Verkehrs hindeutet. Im Gegensatz dazu waren in der ersten Woche der Vollsperrung, die durch die neue Situation der Sperrung aber zeitweise auch durch Schneefall und winterliche Verhältnisse geprägt war, noch zeitlich versetzte und stärker ausgeprägte Spitzen in den Reisezeitverläufen auf den einzelnen Routen zu beobachten.

Das erste Fazit zeigt also, dass die dynamischen Verkehrsinformationstafeln zu einer gleichmäßigen Verteilung des Verkehrs auf den empfohlenen Umleitungsrouten führen und auch in den Morgenspitzen zu einer Entlastung des Verkehrs und der Reisezeiten beitragen - bis November 2025, wenn die am 30. Januar gesprengte Haarbachtalbrücke durch eine neue Brücke ersetzt wurde und die A544 wieder für den Verkehr ins Aachner Zentrum freigegeben werden kann. 

INFO

Gesteuert werden die digitalen Informationstafeln in der Verkehrszentrale Leverkusen durch eine spezielle Netzbeeinflussungs-Software. Diese wertet in einem automatisierten Verfahren die aktuelle Verkehrslage aus und empfiehlt mit Hilfe hinterlegter Strategien Umleitungen in die Aachener Innenstadt und zeigt auftretende Verzögerungen an - ebenfalls automatisiert. Grundlage hierfür bilden Reisezeiten, die von einem Navigationsdienstanbieter für das Autobahnnetz und die radialen Verbindungen zum Alleenring auf Basis von FCD (Floating Car Data) bereitgestellt werden. Sollten keine Verzögerungen vorliegen, weisen die Tafeln auf die Vollsperrung der A544 hin.

Das Team „Strategische Verkehrstechnik“ der Abteilung Verkehrsmanagement begleitet dieses Pilotprojekt und untersucht die veränderte Verkehrsverteilung durch Auswertung der vorliegenden Reisezeiten und ergänzend erhobener Verkehrsmengen an den Anschlussstellen in Aachen. Bei Bedarf steuert es nach und passt die Programmierung der UVIT in der Netzbeeinflussungs-Software an.