Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat heute das neu installierte telematische Parkverfahren auf der Rastanlage Hunsrück West für den Verkehr freigegeben. Der Bund investierte rund 900 000 Euro in das neue Parksystem. Indem die vorhandene Lkw-Parkfläche nun bestmöglich genutzt werden kann, erhöht sich die bisherige Kapazität von 50 auf 78 Lkw-Stellplätze. Die Verkehrsfreigabe war zugleich der bundesweite Startschuss für die verstärkte Umsetzung weiterer telematischer Parkverfahren auf den Rastanlagen des Bundes. Bis 2030 sollen von der Autobahn GmbH des Bundes bis zu 50 weitere Anlagen in ähnlicher Weise ausgestattet werden. Hierfür richtet die Autobahn GmbH derzeit ein Kompetenzzentrum für telematisches Parken ein. Ein spezialisiertes Team soll künftig die Umsetzung der telematische Parkverfahren bündeln und intensiv vorantreiben.
Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr: „Die Logistik ist einer der größten Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Sie ist Grundlage für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze. Täglich sind Tausende Lkw-Fahrerinnen und Fahrer auf Deutschlands Straßen im Einsatz und leisten eine unverzichtbare Arbeit. Für Ihre Ruhepausen brauchen sie gut ausgebaute und gut erreichbare Lkw-Parkmöglichkeiten. Hierbei ist das telematische Parkverfahren ein wichtiger Baustein, der es ermöglicht, bereits vorhandenen Lkw-Parkraum effizienter zu nutzen. Die heutige Verkehrsfreigabe zeigt, dass wir dabei vorankommen. Wir investieren hier als Bund rund 900 000 Euro in die Zukunft der Logistik. Wir wollen den Einsatz telematischer Parkverfahren auch künftig konsequent vorantreiben: Bis 2030 wird die Autobahn GmbH bis zu 50 weitere Rastanlagen mit telematischen Parkverfahren ausstatten.“
Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH: „Um das Angebot an Lkw-Stellplätzen zu erweitern, setzen wir auf intelligente Lösungen. Wir schaffen mit dem telematischen Parkverfahren eine schnelle digitale Lösung, die Lkw mithilfe von dynamischen Anzeigen optimal einreiht. Das ermöglicht eine effizientere Nutzung der bereits vorhandenen Stellfläche und vergrößert die Kapazitäten für die unverzichtbaren Ruhepausen der Fahrerinnen und Fahrer.“
Markus Gerhards, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH: „Mit dem dritten telematisch gesteuertem Parksystem für die Region West hat unser Team bestehend aus Planung, Bau, Telematik, Verkehrsbehörde und Vergabe das Projekt in zwölf Monaten gemeinsam vorangebracht.“
Mit Hilfe des telematisch gesteuerten Parksystems auf der Rastanlage Hunsrück West kann die Zahl der Lkw-Stellplätze auf der heute zur Verfügung stehenden Fläche von gut 7.500 Quadratmetern von derzeit 50 auf insgesamt 78 erhöht werden. Die darüber hinaus vorhandenen zehn Lkw-Stellplätze außerhalb des Bereichs für das Kolonnenparken bleiben erhalten, sodass insgesamt 88 Lkw-Stellplätze auf der Rastanlage zur Verfügung stehen.
Hintergrund:
Derzeit stehen rund 82.500 Lkw-Parkmöglichkeiten im Bereich der Bundesautobahnen zur Verfügung. Diese verteilen sich auf rund 1.900 Rastanlagen sowie auf rund 260 privaten Autohöfen in der Nähe der Autobahnen. Laut der Zählung der Autobahn GmbH aus dem Jahr 2023, die durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgewertet und 2024 veröffentlicht wurde, fehlten allein zum Zeitpunkt der Zählung rund 20.000 Lkw-Parkmöglichkeiten.
Mit Hilfe von telematischen Parkverfahren kann die vorhandene Lkw-Parkfläche auf Rastanlagen durch komprimiertes Parken unter bestimmten Bedingungen um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Das ist insbesondere dort von besonderem Nutzen, wo Randbedingungen einen klassischen Ausbau verhindern, aber dennoch ein besonders hoher Parkdruck besteht. Das Verfahren stellt die einzige Möglichkeit dar, Lkw-Parkstände in nennenswerter Anzahl in kurzer Zeit und ohne aufwändige Baurechtsschaffung realisieren zu können. Die große Anzahl dringend benötigter Lkw-Parkstände kann zeitnah nur durch die effiziente Ausnutzung der vorhandenen eigenen Flächen auf den Rastanlagen mittels telematischen Parkverfahren realisiert werden.
Über die Autobahn GmbH des Bundes:
Die Autobahn GmbH des Bundes ist verantwortlich für die Planung, den Bau, den Betrieb, die Erhaltung, die Finanzierung, das Verkehrsmanagement sowie die vermögensmäßige Verwaltung der Bundesautobahnen. Seit dem Betriebsstart am 1. Januar 2021 vereint die Autobahn GmbH die Vorteile einer zentral aufgestellten Organisation mit den Stärken der regionalen Verankerung ihrer zehn Niederlassungen. Mit mehr als 13.000 Kilometern Autobahnnetz ist die Gesellschaft einer der größten Autobahnbetreiber Europas.