A33: Autobahn Westfalen und Feuerwehren proben Katastrophen-Szenario im Tunnel Dissen

Alarm im Tunnel Dissen. Rauch dringt aus der Tunnelröhre, demolierte Fahrzeuge stehen quer, Verletzte liegen auf der Fahrbahn. Auf diesen Katastrophenfall müssen die Feuerwehren Dissen und Bad Rothenfelde jederzeit vorbereitet sein. Aus diesem Grund hat die Autobahn Westfalen in Kooperation mit den Feuerwehren und der Polizei am Samstagabend (10.6.) den Ernstfall geprobt.

Rettungskräfte bergen Verletzte aus einem Fahrzeug.

Dissen. Alarm im Tunnel Dissen. Rauch dringt aus der Tunnelröhre, demolierte Fahrzeuge stehen quer, Verletzte liegen auf der Fahrbahn. Auf diesen Katastrophenfall müssen die Feuerwehren Dissen und Bad Rothenfelde jederzeit vorbereitet sein. Aus diesem Grund hat die Autobahn Westfalen in Kooperation mit den Feuerwehren und der Polizei am Samstagabend (10.6.) den Ernstfall geprobt.

„Großübungen wie diese finden alle vier Jahre statt. Für den Tunnel Dissen war es die erste in der Verantwortlichkeit der Autobahn Westfalen“, so Jörg Babel, Leiter des Teams der Tunnelleitzentrale (TLZ) bei der Autobahn Westfalen. Der Tunnel Dissen ist seit Mitte Januar 2023 an die TLZ in Hamm angeschlossen. Zuvor wurde er von der Verkehrs- und Tunnelzentrale in Hannover überwacht. Insgesamt werden nun neun Autobahntunnel von der TLZ verantwortet. Langfristig werden es elf sein. 

Zusammenspiel von TLZ und Einsatzkräften muss reibungslos funktionieren
Ziel der Übung war es, Abläufe zu optimieren, etwa beim Zusammenspiel der TLZ und der Einsatzkräfte, oder auch mögliche Schwachstellen in der Kommunikation und den Meldewegen zu erkennen und abzustellen. Auch die Kenntnisse über die Sicherheitsausstattung im Tunnel müssen regelmäßig aufgefrischt werden.     

Die Tunnelwächter in der Leitzentrale in Hamm können auf großen Bildschirmen sehen, wenn Fahrzeuge liegenbleiben, ein Unfall passiert oder technische Störungen auftreten und umgehend Rettungsdienste oder Wartungsfirmen informieren“, erklärt Babel.

Im 500 Meter langen Tunnel Dissen aus dem Jahr 1999 sind 22 Kameras installiert, auf die die so genannten Operatoren in der TLZ rund um die Uhr zugreifen können. Trifft ein Alarm über die technischen Systeme ein oder meldet sich jemand von den Notrufsäulen, müssen die Verantwortlichen in der TLZ schnell entscheiden: Ist eine Sperrung des Tunnels nötig? Ist dies der Fall, wird das Sperrprogramm aktiviert und die Schranken schließen sich. Die Ampel am Eingang des Tunnels leuchtet Rot. Durch Wechselverkehrszeichen auf der Autobahn werden Verkehrsteilnehmende auf die Gefahr aufmerksam gemacht.

Für die Übung stellte die Autobahn Westfalen die gesperrte Autobahn, den Tunnel, die Unfallfahrzeuge, die Verrauchung und die „Verletzten“ (Statisten) zur Verfügung. Die Durchführung der Übung lag bei den Einsatzkräften. Ihr erstes Fazit am Ende der Übung war positiv: Das Zusammenspiel aller Beteiligten habe erwartungsgemäß gut geklappt, alles sei nach Plan gelaufen. Nachdem die „Unfallstelle“ beseitigt und gereinigt worden ist, konnte der Tunnel Dissen am späten Abend wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Hintergrund

- Der Alarm geht automatisch zur Feuerwehr, wenn u. a. das Brandmeldekabel bei einer Temperatur zwischen 50 und 60 Grad Celsius auslöst („Heißbrand“).

- Es gibt pro Fahrtrichtung eine Röhre. Jede verfügt über ein unterirdisches Löschwasserbecken mit einer Kapazität von jeweils 72 Kubikmetern.

- Das Auffangbecken für das kontaminierte Löschwasser hat ein Fassungsvermögen von 45.000 Litern, die nach einem Ernstfall fachmännisch entsorgt werden.

- Besonderheit Tunnel Dissen: Der Tunnel ist zu großen Teilen nach oben offen.

Kontakt: Christine Sabisch, Telefon: 0541/939397-107, christine.sabisch[at]autobahn[dot]de