Wie, wo, was, weiß Winterdienst

Wir alle sind davon abhängig, dass die Autobahnen und Zufahrtsstraßen auch an verschneiten Tagen befahrbar sind. Aber wie funktioniert das mit dem Winterdienst eigentlich genau und welche Personen sind dafür zuständig? Eine (fast wahre) Geschichte über den Winterdienst

Wie, wo, was, weiß Winterdienst

Es ist noch mitten in der Nacht, als plötzlich Winnis Diensthandy klingelt. Sein Kollege aus der Autobahnmeisterei meldet sich am anderen Ende der Leitung: „Wir brauchen deine Hilfe. Bis gleich.“ Der Anruf kommt nicht unerwartet. Denn Winnis Rufbereitschaft hat bereits vor einer Stunde begonnen. Während der kalten Monate hat Winni wie fast alle Kollegen in den Meistereien Winterdienst-Bereitschaft. Manchmal kann er während seines Bereitschaftsdienstes gemütlich im Bett bleiben, doch heute Nacht sieht es anders aus. Durch Prognosen und Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes war er bereits vorgewarnt, dass die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt fallen werden. Doch der Frost tritt schneller als erwartet ein. Es muss gestreut werden.  

Als Winni auf der Meisterei ankommt, steigt er direkt ins vorbereitete Winterdienstfahrzeug und fährt los. Allgemein kann er nicht sagen, wie viel Zeit er für eine Streu- und Räumfahrt benötigt. Es hängt davon ab, wie viel Strecke zurückzulegen ist, wie viel Schnee liegt und wie viel Salz pro Quadratmeter gestreut werden muss. Doch sobald Winnis Salz-Vorrat leer ist, fährt er wieder in die Autobahnmeisterei zurück. Dort wird das Fahrzeug für die nächste Fahrt neu beladen. 

Das weiße Zeug, das nach dem Streuen auf der Straße liegt, ist übrigens 98%iges Kochsalz. Ja genau das Salz, das in der Küche steht. Für Chemienerds: Natriumchlorid (NaCl). Essen kann man Streusalz aber nicht, da es vergällt – also ungenießbar gemacht – wird. Das NaCl wird mit einer Salzlösung (sogenannter Salzsole) angefeuchtet, damit der Wind es nicht von der Fahrbahn weht. Diese Sole kann auch vorsorglich pur auf die Autobahn gesprüht werden. Damit sich  erst gar keine glatte Fahrbahn bildet.  

Zum Ende seiner Schicht, fährt Winni noch zur Kontrolle auf eine der 2260 Brücken des Rheinlands. Diese sind besonders anfällig für Glätte und müssen deshalb immer im Auge behalten werden. Aber es sieht alles gut aus. Also kann Winni jetzt seine Schicht beenden.  

 

In der nächsten Nacht schneit es eine dicke Schneedecke auf die Autobahn. Was bedeutet: Es muss geräumt werden. Den Schneepflug haben die Kollegen in der Tagschicht bereits an das Fahrzeug angebracht. Das ist diese riesige Schaufel vorne am Winterdienstwagen. Los geht´s! Für eine Räumung fahren Winni und seine Kollegen leicht versetzt nebeneinander, so dass sie von links nach rechts bzw. von Fahrzeug zu Fahrzeug den Schnee zum Straßenrand schieben. Ja, das heißt, sie blockieren alle Fahrspuren. Hinter ihnen hupen auch schon ungeduldig die Leute. Winni ignoriert es einfach und konzentriert sich weiter auf seine Arbeit. Er ist bereits gewohnt, dass nicht jeder Verständnis für die Dauer eines Streu- und Räumvorgangs hat.   

Winni wohnt im Rheinland. Daher hat er weniger Winterdiensteinsätze als beispielsweise seine Kollegen im Süden Bayerns oder in den sächsischen Mittelgebirgen. Doch wenn er mit seinem Streu- und Räumfahrzeug im Einsatz ist, warten besondere Herausforderungen auf ihn. Das sehr hohe Verkehrsaufkommen in einem der dichtesten Autobahnnetze Europas mit den vielen Dauerbaustellen erschweren Winnis Arbeit. Auch deshalb kann alles manchmal etwas länger dauern als gewünscht und nicht rund um die Uhr jede Straße gestreut, beziehungsweise geräumt sein. Doch Winni gibt sein Bestes, um die Sicherheit für alle, die auf der Autobahn unterwegs sind, zu gewährleisten.   

Eine Woche später sind die Temperaturen wieder gestiegen. Es muss also weder gestreut noch geräumt werden. Das heißt aber nicht, dass Winni auf der faulen Haut liegt. Ganz im Gegenteil – er kümmert sich um die anderen wichtigen Aufgaben des Winterdienstes. Eine davon ist es Schlaglöcher zu beseitigen, deren Entstehung durch die niedrigen Temperaturen und das Streusalz begünstigt werden.  

 

Winnis Tipp

Zum Schluss hat Winni noch einen kleinen Tipp für euch: Reinigt unbedingt während der Wintersaison regelmäßig und gründlich eure Fahrzeuge von dem Streusalz, da dieses zu Korrosionen (also Rost) führen kann.