Status: In Umsetzung Region: Westfalen, …

Autobahn: A 45, …Ersatzneubau Talbrücke Sterbecke

Die A45-Talbrücke Sterbecke zwischen Hagen-Süd und Lüdenscheid-Nord muss neu gebaut werden.

Daten & Fakten

Länge

265 Meter

Höhe

45 Meter

Baujahr

1967

Projektbeschreibung

In 45 Metern Höhe über ein bewaldetes Tal

Die Talbrücke Sterbecke liegt nordwestlich von Lüdenscheid, im Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd. Das Bauwerk führt in bis zu 45 Metern Höhe über ein bewaldetes, unbewohntes Tal. Herausforderung für den Ersatzneubau sind die steilen Hänge mit bis zu 20 Prozent Steigung.

Historie

Für weniger Verkehr und weniger Gewicht geplant

  • Die Brücke wurde in den 1960er Jahren mit einer Verkehrsprognose geplant, die von 25.000 Fahrzeuge im Jahr 1980 ausging. Inzwischen ist die Belastung auf 64.000 Fahrzeuge angestiegen, davon 13.000 Lkw.
  • Hinzu kommt, dass das zulässige Gesamtgewicht der Lkw wie auch die zugelassenen Achslasten seit dem Bau der Brücke gestiegen ist. Ende der 1950er Jahre lag das zulässige Gesamtgewicht bei 24 Tonnen (acht Tonnen Achslast). Ab 1960 steigerte sich das zulässige Gesamtgewicht auf 32 Tonnen (10 t Achslast) bzw. 38 Tonnen Gesamtgewicht (1968).
  • Das zulässige Gesamtgewicht für Lkw beträgt heute im gesamten Bundesgebiet 40 Tonnen oder 11,5 Tonnen Achslast. Sind die LKW schwerer, bedarf es grundsätzlich einer Sondergenehmigung. Wiegeanlagen wie an der Rheinbrücke Neuenkamp zeigen, dass sowohl das Gesamtgewicht als auch die Achslasten regelmäßig überschritten werden. Auch dieser Umstand trägt zu einer höheren Belastung der Bauwerke bei.
  • Im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A45, der im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgeschrieben ist, stehen die 60 Großbrücken im Verantwortungsbereich der Niederlassung Westfalen an dieser Strecke im Fokus. 

Verkehrsmeldungen

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Die Sprengung der Talbrücke Sterbecke

Bilder und Videos

Vorbereitende Arbeiten

Fahrbahn auf verstärkter Brückenhälfte erneuern

  • Die Talbrücke Sterbecke besteht aus zwei Teilbauwerken. Für die Neubauphase wurde die Brückenhälfte in Fahrtrichtung Dortmund verstärkt. So kann sie während der ersten Bauphase den gesamten Verkehr auf vier Spuren aufnehmen.
  • Um den Verkehr während der ersten Bauphase störungsfrei fließen zu lassen, wurde die Fahrbahn in Fahrtrichtung Dortmund saniert. Für diese Maßnahme wurde der Verkehr nochmals auf das für den Abriss vorgesehene Teilbauwerk der Fahrtrichtung Frankfurt verlegt.






     

Brücke legt sich perfekt ins Fallbett

  • Am Pfingstsonntag (28.5.) gab Sprengmeister Michael Schneider um 11 Uhr das bekannte Signal „Drei, zwo, eins – Zündung“ und die 45 Meter hohe und 265 Meter lange Brückenhälfte ging in die Knie.
  • Dabei knickten die vier Pfeiler unter dem Brückenüberbau so ein, dass die Fahrbahnplatte senkrecht nach unten fallen konnte. Unter der Brücke war in den Wochen vor der Sprengung ein Fallbett errichtet worden, um den Aufprall bei der "Kollapssprengung" zu dämpfen. Bei einer Kollapssprengung knicken die Pfeiler unter der Brücke ein, so dass der Überbau senkrecht nach unten fällt. 
  • Der Brückenüberbau wurde zudem geleichtert. Das heißt: Der Asphalt wurde abgefräst und Teile des Beton-Überbaus abgestemmt. 

Neubau

Sechsspuriger Ausbau berücksichtigt

  • Für jede der beiden Richtungsfahrbahnen wird ein separates Teilbauwerk vorgesehen. Die Überbauten sind durch einen nur 10 Zentimeter breiten Spalt voneinander getrennt. Die Gesamtbreite der neuen Talbrücke Sterbecke beträgt 45,135 Meter.
  • Die Lage der Brücke wird beim Neubau nicht verändert
  • Beim Ersatzneubau wird allerdings der geplante sechsspurige Ausbau der A45 berücksichtigt. Das heißt, die Brücke wird breiter als das Bestandsbauwerk gebaut. 
  • Da sich die Talbrücke Sterbecke in unmittelbarer Nähe zur Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord befindet, muss auf dem jeweiligen Teilbauwerk der Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstreifen mit über das Brückenbauwerk geführt werden.
  • Derzeit ist für die Brücke kein Lärmschutz vorgesehen. Die Brücke wurde aber so geplant, dass auf der Westseite die Voraussetzungen für den Anbau einer Lärmschutzwand gegeben sind.
  • Die Pfeiler werden massiv gebaut
  • Der Überbau wird als Hohlkasten in Spannbeton gebaut. Für Wartungsarbeiten sind die Hohlkästen begehbar. 

Fundament und Pfeiler im Bau

  • Insgesamt gibt es für jedes Teilbauwerk vier Pfeiler und zwei Widerlager.
  • Die Pfeiler werden flach gegründet, das bedeutet, sie stehen auf großen Betonelementen. Dieses massive Fundament ist elf Meter lang, acht Meter breit und zwei Meter hoch. 
  • Mit einem Groß-Bohrgerät werden die Gründungspfeiler für die Widerlager erstellt. iDie beiden Widerlager - also die Endpunkte der Brückenhälften - werden tief gegründet. Das heißt: Jedes Widerlager wird mit 13 Bohrpfählen im Boden verankert. Diese Pfähle haben einen Durchmesser von 1,5 Meter und reichen bis zu zehn Meter tief in den Boden. 

Umwelt

Neue Quartiere für Fledermäuse

  • Als Ausgleich für die Fällung der Gehölze im Baufeld wurden Ersatzflächen auf den Steilhängen der Lenne in Werdohl angelegt. Hier sind acht Hektar Fichtenbestand zu einem ökologisch wertvollem Laubmischwald umgebaut worden. 
  • Einsatz einer Umweltbaubegleitung bei allen Arbeiten Baumfällungen und Bauarbeiten.
  • Alle Löcher und Spalten an den beiden Brücken sind verschlossen worden, um zu verhindern das sich hier Fledermäuse ansiedeln. Hier wurden Ersatzquartiere geschaffen. 
  • So sind etwa zehn Kästen für Fledermäuse und weitere zehn Kobel für Haselmäuse aufgehängt worden. Flachkästen für Fledermäuse bieten direkt an der Brücke, die für die erste Bauphase stehen bleibt, Unterschlupf. Weitere Kästen wurden im Umfeld der Brücke platziert.
  • Das Baufeld ist eingezäunt, um dieses klar zu definieren.
  • Um die Ausbreitung so genannter invasiver Arten - zum Beispiel Bärenklau - im Baufeld zu verhindern, werden diese Pflanzen aktiv bekämpft. 
  • Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Brücke wird das Baufeld wieder mit Sträuchern, Bäumen und so genanntem Regiosaatgut begrünt. Regiosaatgut wird im weiträumigen Umfeld gewonnen, um so standorttypische Pflanzen zu etablieren.

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