Region:

Übersicht

Daten & Fakten

Gesamtlänge

302 Meter

Bauweise

Stabbogenbrücke

Projektbeschreibung

Die A42, auch als Emscherschnellweg bezeichnet, verbindet seit Anfang der 1970er Jahre das östliche Ruhrgebiet mit dem Niederrhein. Nun ist die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in die Jahre gekommen. Insbesondere der zunehmende LKW-Verkehr, der zudem immer schwerere Achslasten aufweist, macht dem Bauwerk zu schaffen. Deswegen kontrolliert die Autobahn GmbH die Brücke mit regelmäßigen Prüfungen in verkürzten Abständen. Bei der jüngsten Prüfung wurden dabei Risse in Bereichen entdeckt, in denen die sogenannten Hänger, die weißen Verbindungen von den Bögen zur Brückenplatte, befestigt sind.

Großräumige Umleitung über A2 und A40

Um die innerstädtischen Netze zu entlasten, wird für den Fernverkehr eine großräumige Umleitung empfohlen. Informationen zur Sperrung der A42 liegen in einem Flyer in acht Sprachen vor. Wie die Region weiter entlastet werden kann, erörtert in einem Zwei-Wochen-Rhythmus die A42-Taskforce mit Vertretern der Autobahn GmbH, den betroffenen Städten sowie der Polizei und der Feuerwehren.

Zeitplan

Derzeit läuft bereits das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord, das auch den Neubau der Brücke beinhaltet. Daneben wird bereits die konkrete Planung des Neubaus vorangetrieben. Dafür müssen zunächst wichtige Versorgungsleitungen für die chemische Industrie, Fernwärme und die städtische Infrastruktur verlegt werden.

Beim Neubau wird die erste Brückenhälfte nördlich der bestehenden Brücke gebaut. Nach Fertigstellung der Brücke wird dann der Verkehr auf das neue Teilbauwerk vollständig umgelegt, die alte Brücke abgerissen. Dann beginnt der Neubau der zweiten Brückenhälfte im Bereich der ehemaligen Brücke.

Vorgeschichte

Aufgrund ihres angeschlagenen Zustandes wurde die Brücke bereits seit längerem mit regelmäßigen Prüfungen in kürzeren Intervallen kontrolliert. Im Rahmen einer vorgezogenen Hauptprüfung wurde das Bauwerk im Oktober 2023 noch detaillierter unter die Lupe genommen. Dabei wurden Probleme in Form von Rissen an einigen sogenannten Hängern festgestellt – also der Verbindung zwischen Bogen und Fahrbahnplatte. Weitere Untersuchungen folgten, an deren Ende zunächst die Entscheidung für die Sperrung ab 40 Tonnen stand.

Die Autobahn Westfalen hatte zudem mit verschiedenen Direktmaßnahmen reagiert: Der genehmigungspflichtige Schwerlastverkehr wurde von der Brücke genommen. Zudem wurde der Regelverkehr durch eine verengte Spurführung auf die Mitte der Brücke verlegt. Damit ging ein LKW-Überholverbot einher, um Belastungsschwerpunkte auszuschließen.

Brückendetails

Die Brücke weist einen einteiligen Überbau auf, sie ist also nicht nach Fahrtrichtungen getrennt. Sie hat eine Länge von 302 Metern und besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Brückenteilen von jeweils 151 Metern. Sie ist 31 Meter breit und verbindet die Städte Essen und Bottrop. Unter der Brücke verlaufen von nördlicher in südlicher Richtung gesehen eine Bahnstrecke, die sogenannte Hafenbahn, der Rhein-Herne-Kanal und die Hafenstraße in Essen.

Die Brücke wurde 1970 errichtet, als eine der ersten in dieser Form gebauten stählernen Stabbogenbrücken in Nordrhein-Westfalen. Sie war für die damalige Zeit eine kühne, innovative Konstruktion, die man aber aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen 50 Jahren in verschiedenen Details heute anders bauen würde. So sind zum Beispiel die markanten roten Bögen deutlich flacher gehalten als heute üblich, was zu höheren Beanspruchungen geführt hat. Auch die Fahrbahnplatte selbst ist bei vergleichbaren Bauwerken heute deutlich robuster.

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