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Büffeln für die Landschaftspflege

In der Gemeinde Hartmannsdorf in Sachsen liegen die Hartmannsdorfer Terrassenteiche. Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme wurde 2007 für die Versiegelung der A72 bei Chemnitz angelegt. Bei einem Besuch haben wir dort eine Herde besonderer Rasenmäher entdeckt: Wasserbüffel. Die Tiere werden dort als natürliche Landschaftspfleger eingesetzt.

Ein schwarzer Büffel steht vor einem Wassertrog

Die Terrassenteiche werden aus zwei Regenrückhaltebecken gespeist und weisen einen Höhenunterschied von ca. drei Metern zwischen den Terrassen auf. Die einzigartige Terrassenform, die sich aus der bestehenden Topografie ergibt, ermöglicht es, Wasser zu speichern und zurückzuhalten. Die Teiche erfüllen auch eine wichtige Vorflutfunktion für einen nahegelegenen Bach, der zu klein ist, um bei starken Regen alle Wassermassen aus den Regenrückhaltebecken aufzunehmen. Die Gesamtfläche der Terrassen erstreckt sich über 13 Hektar.

Anfangs wurde das Areal von den Kolleginnen und Kollegen der Autobahnmeisterei Chemnitz gepflegt. Die Topografie und der vorübergehend nasse Boden erschwerte jedoch ihre Arbeit, so dass man nach einer Alternative suchte und diese in einer Kombination aus Beweidung und Mahd gefunden hat. Seit diesem Frühsommer wird die Ausgleichsfläche ausschließlich mit einer Herde aus sechs Wasserbüffeln bewirtschaftet. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer abwechslungsreichen Landschaftsstruktur, die wiederum vielfältige Lebensgemeinschaften fördert. So haben neben zahlreichen Insekten und Amphibien hier auch Zugvögel einen Rastplatz und Rückzugsort gefunden und das Gebiet schnell besiedelt. Ein äußerer und ein innerer Zaun schützen die Tiere und Terrassen gleichermaßen. Teilbereiche werden zusätzlich von einem Landwirt gemäht, da die Wasserbüffel nicht die gesamte Fläche bearbeiten können.

Michael Naab, Mitarbeiter aus dem Team Landschaftsbau/Landschaftspflege in der Außenstelle Dresden: „Die Verantwortung für Nachhaltigkeit ist bei der Autobahn GmbH fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Der Einsatz von Wasserbüffeln als „natürliche Landschaftspfleger“ zeigt, wie wir innovative, ressourcenschonende Lösungen in unsere Geschäftsstrategie integrieren, um unsere Landschaft zu schützen und zu erhalten.“

Ursprünglich wurde versucht, die Flächen mit Schafen und Ziegen zu beweiden, aber wegen der Feuchtigkeit erweisen sich Wasserbüffel mit ihren breiteren Hufen und ihrer Vorliebe für Schlamm als besser geeignet. Ein weiterer Vorteil ist, dass dadurch auch offene Flächen für Watvögel entstehen. Die Terrassenteiche sind nicht nur Landschaftspflege, sondern sind auch ein beliebtes Naherholungsgebiet, das von den Menschen aus der Umgebung sehr geschätzt wird.

In Abhängigkeit von der Witterung stehen die Tiere bis zu drei Monate auf der Fläche. Im Frühherbst wurden die Wasserbüffel nach einer erfolgreichen Weidesaison abgetrieben und verbringen den Winter auf Hof nahen Weideflächen. Um den Abtransport so einfach wie möglich zu gestalten, werden die Tiere zusätzlich mit Wasser und Kraftfutter versorgt, damit sie sich an den Menschen gewöhnen und Vertrauen fassen. Im nächsten Jahr werden die Tiere sicherlich wiederkommen, um erneut ihren wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege zu leisten.