In Umsetzung

Ersatzneubau der Brücke am Schlachthof in Bochum

Die A40-Brücke über die Bahnstrecke am Schlachthof in Bochum - auch "Schlachthofbrücke" genannt - ist in die Jahre gekommen und wird erneuert. Dafür ist eine Vollsperrung der A40 notwendig, die dank innovativer Bauweise aber nur 15 Wochen dauert.

Daten & Fakten

Länge: 66 Meter

Baujahr: 1959

Projektbeschreibung

Die Brücke über die Bahnschienen am Schlachthof an der A40 in Bochum ist in die Jahre gekommen. Deswegen plant die Autobahn Westfalen den Ersatzneubau des Bauwerks zwischen den Anschlussstellen Bochum-Hamme und Bochum-Zentrum. Die Arbeiten haben 2023 begonnen.

Während der Verkehr auf der A40 lief, wurden bereits die neuen Pfeiler und Widerlager der Brücke gebaut. Denn die Experten der Autobahn Westfalen haben diese neuen Bauteile unter dem bestehenden Bauwerk errichtet, ohne es zuvor abzureißen. Ein innovativer Vorgang, der die Zeit der notwendigen A40-Vollsperrung um ein Dreivierteljahr verkürzt hat. Zudem wird die Brücke so gebaut, dass sie bei einem Ausbau der A40 auf sechs Fahrstreifen entsprechend erweitert werden kann.

Seit dem 7. August 2024 ist die A40 zwischen dem Bochumer Westkreuz und der Anschlussstelle Bochum-Harpen für bis zu 15 Wochen voll gesperrt.  Der Verkehr wird in dieser Zeit über die A448 umgeleitet. Das Umleitungskonzept ist mit den Rettungskräften und der Stadt Bochum abgestimmt. Die von der Baustelle wegführenden Anschlussstellen im Sperrbereich können weiterhin genutzt werden.

Ende August 2024 wurde die Bahnstrecke unter der Brücke ebenfalls gesperrt. Innerhalb von knapp zwei Wochen wurde die alte Brücke abgerissen und im Anschluss der Rohbau der neuen Brücke erstellt. Dazu wurden Betonfertigteilträger von bis zu 30 Metern Länge und bis zu 70 Tonnen Gewicht auf die Pfeiler und Widerlager aufgelegt.

 

Die Sperrung im Überblick

Historie

Die Schlachthofbrücke wurde im Jahr 1959 gebaut. Im Jahr 2019 wurde bei einer Nachrechnung der Brücke festgestellt, dass diese erhebliche statische Defizite aufweist. Deswegen wurde die Brücke seit 2020 per elektronischem Monitoring überwacht.

Ende August 2024 wurde das alte Bauwerk abgerissen.

Fragen zur Vollsperrung

Wie lange wird die Brücke gesperrt?

Die A40-Brücke am Schlachthof wurde im August 2024 gesperrt, als Dauer wurden 15 Wochen veranschlagt. Diese Zeit wurde überschritten. Details dazu finden Sie hier.

Warum muss die A40 in beide Fahrtrichtungen (also komplett) gesperrt werden?

Die A40-Brücke am Schlachthof ist in die Jahre gekommen. Das übliche Vorgehen der Autobahn Westfalen, den Verkehr auf eine Brückenhälfte zu legen und die andere Brückenhälfte neu zu bauen, ist aufgrund des schlechten Zustands des Bauwerks keine Option. Deswegen wird der Überbau der Brücke – also die Brückenplatte – direkt für beide Fahrtrichtungen unter Vollsperrung gebaut.

Aufgrund der besonderen Umstände an der Schlachthofbrücke kann allerdings ein Dreivierteljahr Vollsperrung eingespart werden.

Was ist das Besondere an der Herangehensweise?

An der Schlachthofbrücke können die Unterbauten – die Widerlager an den Seiten, auf denen die Brückenplatte aufliegt, sowie ein neuer Brückenpfeiler – unter fließendem Verkehr gebaut werden. Während unter der Brücke gearbeitet wird, können die Autos oben auf der Brücke ganz normal fahren.

Konnte man die A40 nicht zu einem anderen Zeitpunkt sperren?

Nein, der Neubau der Brücke ist zeitnah notwendig. Gleichzeitig sollen in der Zeit der Fußball-Europameisterschaft 2024 die Strecken in der Nähe der Spielstätten freigehalten werden. Dazu kommt, dass die Bahn die Sperrtermine für ihre Strecken mit mehreren Jahren Vorlauf entsprechend festgelegt hat. Daraus ergibt sich der Zeitpunkt für die Vollsperrung ab August.

Wie wird der Verkehr umgeleitet?

Der Verkehr wird über die neue A448 umgeleitet, die zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt sein wird.

Warum ist die Brücke in so einem schlechten Zustand?

Die Brücke ist 1959 errichtet worden und nicht auf die heutigen Verkehrsmengen ausgelegt. Insbesondere der Schwerlastverkehr macht der Brücke zu schaffen.

Kann man die Brücke nicht sanieren?

Nein, eine längerfristig nachhaltige Sanierung der Brücke ist aufgrund ihres Zustands nicht möglich. Es wurden bereits entsprechende Maßnahmen getroffen, um die Brücke bis zum Zeitpunkt des Neubaus für den Verkehr zu erhalten.

Wird die Brücke bereits für den geplanten sechsstreifigen Ausbau der A40 angelegt?

Die Brücke wird zunächst wieder in der gleichen Lage gebaut. Allerdings wird der Bau so angelegt, dass die Möglichkeit einer späteren Erweiterung des Bauwerks für sechs Fahrstreifen besteht.

A40-Schlachthofbrücke: Verkehr soll Mitte Dezember wieder fließen

Voraussichtlich am zweiten Dezemberwochenende soll der Verkehr in beiden Richtungen über das erste Teilbauwerk der neuen Schlachthofbrücke an der A40 fließen. Das Wetter muss aber mitspielen. Dann endet die Vollsperrung der A40 bei Bochum drei Wochen später als geplant. „Wir müssen zugeben: Der Zeitplan, der uns vom Auftragnehmer angeboten wurde, war zu ambitioniert”, räumt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen, ein. 

Der Auftrag sei funktional ausgeschrieben worden mit einer Zeitvorgabe, die auch von der Firma als realistisch angesehen worden sei. Eine funktionale Ausschreibung überlässt dem Auftragnehmer weitgehend die Planung der Arbeiten. Der Brückenbau an sich habe gut im Zeitplan gelegen, so Sauerwein-Braksiek, vor allem die massiven Erdbauarbeiten vor und hinter der Brücke seien aber unterschätzt worden. Die Arbeiten seien insgesamt sehr anspruchsvoll auf dem engen Raum zwischen Gleisen, Gebäuden und Straßen. „Nun geht es darum, die Arbeiten zügig voranzutreiben“, sagt Sauerwein-Braksiek. Sie sieht auch beim Auftragnehmer das Ziel, so schnell wie möglich die A40 wieder freizugeben. 

Mit der Herangehensweise, dass zahlreiche Arbeiten bereits vor der Vollsperrung erledigt wurden, habe man die Sperrzeit um ein Dreivierteljahr verkürzen können, „doch die von uns angepeilten 15 Wochen können wir leider nicht halten”, so Elfriede Sauerwein-Braksiek: “Es tut mir leid, dass wir damit ins Weihnachtsgeschäft kommen.” Immerhin: Die Umleitung über die A448 habe sich bislang bewährt, Anlieger und Autofahrer hätten viel Verständnis bewiesen und sich auf die Situation eingestellt, so dass sich die Staus im Rahmen hielten.

Man arbeite an sieben Tagen in der Woche, morgens ab 5 Uhr bis nachts um 22 Uhr. „Da aber viele Arbeitsschritte ineinandergreifen und unterschiedliche Gewerke auf der Baustelle eingesetzt werden müssen, sind die Möglichkeiten der Beschleunigungen beim Projekt Schlachthofbrücke stark begrenzt“, so Sauerwein-Braksiek. „Wir tun alles dafür, dass die Arbeiten nun Mitte Dezember abgeschlossen werden.“ Allerdings seien die nun noch ausstehenden Arbeiten witterungsabhängig, von den Erd- und Asphaltarbeiten bis zu Markierungsarbeiten auf der Fahrbahn. 

In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wird die Südhälfte des Bauwerks dann fertiggestellt. Dazu muss die A40 nicht erneut gesperrt werden, die Anschlussstelle Bochum-Freudenberg bleibt dagegen bis zum Abschluss der Arbeiten geschlossen. 

Ansprechpartner

Anton Kurenbach

Kommunikation Außenstelle Bochum

Telefon
+49 152 04906849

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Westfalen
Philippstraße 3
44803 Bochum