Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr

Geschäftsbereich

Mobilität der Zukunft gestalten

Mobilität ist eines der großen Zukunftsthemen für Deutschland – dies gilt sowohl unter wirtschaftlichen und ökologischen als auch unter sozialen und kulturellen Aspekten.  

Eine hochindustrialisierte und in der Regel arbeitsteilig organisierte Wirtschaft wie die Deutschlands ist durch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen gekennzeichnet. Insbesondere im Güterverkehr wird auch in Zukunft ein stetiges Wachstum der auf den Autobahnen zu erbringenden Verkehrsleistung erwartet. Die Bedeutung eines intelligenten Verkehrsmanagements und optimaler Prozesse im Straßenbetrieb wird daher weiter zunehmen, um eine hohe Verfügbarkeit der Autobahnen und deren Verknüpfungspunkte sicherzustellen, die vorhandene Infrastruktur optimal auszunutzen und Staus zu vermeiden. 

Die Bewältigung dieser Aufgaben wird zunehmend von den Zielen einer klimaschonenden und umweltfreundlichen Entwicklung der Mobilität beeinflusst. Zugleich eröffnen innovative technologische Entwicklungen neue und weitreichende Möglichkeiten, nachhaltige Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit und Effizienz im Verkehr durch weitergehende Vernetzung sowie Digitalisierung und Automatisierung zu begegnen. Im Zielbild eines vernetzten und automatisierten Verkehrssystems Autobahn wird vor allem die unmittelbare Interaktion mit Fahrzeugen, die perspektivisch autonom unterwegs sein werden, eine große Rolle spielen. Themen wie Datenschutz und Datensicherheit werden damit weiter an Bedeutung gewinnen. 

Die mit diesem Themenspektrum verbundenen Herausforderungen verantwortet innerhalb der Autobahn GmbH der Geschäftsbereich Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Verkehrsmanagement, Verkehrswesen, Informatik, Telematik, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Straßenbetriebsdienst und Nachrichtentechnik im Geschäftsbereich Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr arbeiten jeden Tag auf nationaler und internationaler Ebene an Strategien und Grundlagen, um den Autobahnverkehr heute und in Zukunft noch sicherer, störungsfreier und nachhaltiger zu gestalten. 

Der Geschäftsbereich ist in drei Abteilungen gegliedert, die sich diesen Herausforderungen annehmen. Die Verkehrszentrale Deutschland ist dabei als eine eigene Einheit direkt der Abteilung Verkehrsmanagement zugeordnet. Das Kompetenzzentrum Technik und Straßenbetriebsdienst ist der Abteilung Betrieb zugeordnet.  

Organigramm des Geschäftsbereichs

Abteilung Verkehrsmanagement

Die Abteilung Verkehrsmanagement übernimmt die strategische und operative Gesamtkoordination für das Verkehrsmanagement auf Deutschlands Autobahnen. Eng verknüpft mit der Verkehrszentrale Deutschland arbeitet sie am Verkehrsmanagement der Zukunft.  

Die Abteilung verfolgt drei übergeordnete Ziele: die Bereitstellung einer intelligenten Infrastruktur, die optimale Steuerung der Verkehrsabläufe sowie die organisatorische und technische Vernetzung der Verkehrszentralen. 

Um diese Ziele zu erreichen, initiiert die Abteilung Verkehrsmanagement Maßnahmen und Projekte in einzelnen Handlungsfeldern, die sie prioritär behandelt. Hierzu zählen unter anderem: 

  • Etablierung eines koordinierten Verkehrsmanagements auf allen relevanten Autobahnkorridoren in Deutschland, um die Verkehrsströme zwischen den Ballungszentren zu optimieren 

  • Schaffung eines Strategiemanagements zwischen den Verkehrszentralen und weiteren Akteuren in Ballungsräumen, um Verkehrsteilnehmenden im Falle einer Verkehrsstörung eine optimale Routenempfehlung geben zu können 

  • (Weiter-)Entwicklung eines IT-Betriebssystems als einheitliche Hard- und Softwareplattform für die Verkehrszentralen der Autobahn GmbH („Autobahn OS“) 

  • Einrichtung eines einheitlichen Baustellenmanagementsystems mit dem Ziel, arbeitsstellenbedingte Behinderungen auf den Autobahnen auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren 

  • Erarbeitung eines Masterplans Störfallmanagement, um einheitlich auf Störungen im Verkehrsfluss zu reagieren 

  • Ausarbeitung eines Aktionsplans Verkehrsbeeinflussung, mit dessen Hilfe eine flächendeckende Verbesserung des Verkehrsablaufs durch den gezielten und effizienten Einsatz solcher Systeme erreicht wird 

  • Schaffung eines zentralen Zugangspunkts für zuverlässige und ständig verfügbare Verkehrsdaten und -informationen 

  • Roll-out von sogenannte kooperativen und intelligenten Verkehrssystemen und Diensten (C-ITS – siehe Info-Box), welche auf Basis von Car-to-X-Kommunikation zwischen den Fahrzeugen untereinander und mit der Infrastruktur Verkehrssicherheit, Effizienz und Informationsqualität verbessern 

  • Entwicklung von Strategien zur Einführung automatisierter Funktionen, die das automatisierte Fahren ermöglichen 

Verkehrszentrale Deutschland

Die Verkehrszentrale Deutschland (VZD) mit Sitz in Frankfurt am Main nimmt innerhalb des Verbundes der neun Verkehrszentralen der Autobahn GmbH die Rolle einer Masterzentrale für das Verkehrsmanagement ein. Unter Federführung der VZD wird im Verbund der Autobahn-Verkehrszentralen eine optimal abgestimmte Verkehrslenkung und -steuerung geschaffen werden. Schwerpunkt bildet hier das Korridormanagement: Damit soll der Verkehr in großräumigen Autobahnkorridoren zwischen den deutschen Metropolregionen optimal gemanagt werden (siehe Infobox). 

Die Verkehrszentrale Deutschland: 

  • setzt die Strategie der Autobahn GmbH zum Aufbau und Betrieb des deutschlandweiten Verkehrsmanagements um 

  • erarbeitet Standards für alle Verkehrszentralen in den Wirtschafts- und Metropolregionen Deutschlands 

  • organisiert die Vernetzung der regionalen Verkehrszentralen der Autobahn GmbH zu einem leistungsstarken Verkehrszentralenverbund 

  • sorgt für die flächendeckende Einführung und Weiterentwicklung des Korridormanagements  

  • entwickelt gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft innovative Zukunftstechnologien 

  • engagiert sich für den Aufbau und Ausbau nationaler und internationaler Fach- und Projektkooperationen für intelligente Verkehrssysteme  

  • erstellt Konzepte, technische Grundlagen und Leitanwendungen für Verkehrsbeeinflussungsanlagen (siehe Info-Box) 

  • lenkt und steuert den Verkehr auf den Autobahnen in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main 

Abteilung Betrieb

Die Abteilung Betrieb erarbeitet die Standards und Leitlinien für den Autobahnbetriebsdienst, für den Fuhr- und Gerätepark, für die betriebstechnischen Anlagen sowie für die Nutzung der Autobahnen über den verkehrsüblichen Gebrauch hinaus, zum Beispiel im Fall von Sondernutzungen oder Leitungsverlegungen. Dabei entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten Berlin und Bayreuth Autobahn-weite Standards für den Sommer- und Winterdienst auf Autobahnen sowie technische Standards für den Fuhr- und Gerätepark und die entsprechenden technischen Anlagen des Betriebsdienstes sowie Richtlinien für eine einheitliche Bearbeitung der Aufgaben in der Straßenverwaltung. 

Der Autobahnbetriebsdienst umfasst alle Aufgaben der Kontrolle, Wartung, Unterhaltung und Instandsetzung der Autobahnen wie beispielsweise Maßnahmen zur Beseitigung von Schäden durch Unfälle. Weitere Tätigkeiten sind die Grün- und Gehölzpflege, die Wartung und Instandhaltung von Verkehrszeichen, Verkehrseinrichtungen und Markierungen. Darüber hinaus ist der Autobahnbetriebsdienst zuständig für die Reinigung von Rastanlagen oder Entwässerungseinrichtungen wie Straßenabläufe und Regenrückhaltebecken, das Einsammeln und die umweltgerechte Entsorgung von Abfällen sowie den Winterdienst.  

Um die vorgegebene Qualitätsziele zu erreichen und dauerhaft zu sichern, initiiert die Abteilung Betrieb Maßnahmen und Projekte in einzelnen Handlungsfeldern, die sie prioritär behandelt. Hierzu zählen unter anderem: 

  • Projekt „Autobahnbetriebsdienst der Zukunft“ mit dem Ziel, zukünftige Prozesse und Leistungspositionen, die mobile Erfassung und Weiterverarbeitung von Einsatzdaten, die energie- und prozesseffiziente Gestaltung von Gehöften und betrieblicher Hochbauten sowie Möglichkeiten regenerativer Energieerzeugung für betriebliche Bedarfe voranzutreiben 

  • Weiterentwicklung der Themenfelder Tunnelbetrieb, Fernmeldewesen (Fachcenter für Informationstechnik und -sicherheit) sowie betrieblicher Hochbau 

  • Festlegung von Grundsätzen zur Benutzung der Bundesfernstraßen durch Dritte mit dem Ziel, dass die Bestandteile der Autobahn (Fahrbahn, Ingenieurbauwerke, Fernmeldetechnik, Entwässerungseinrichtungen etc.) in ihrer Funktionsfähigkeit nicht gestört und die Straßenerhaltung und der Autobahnbetriebsdienst durch Vorhaben Dritter nicht erschwert werden 

  • Erarbeitung von Leitlinien zur grundsätzlichen operativen und strategischen Ausrichtung der Straßenverwaltung (Anbaurecht, Sondernutzungen, Leitungsanfragen u. a.)  

  • Harmonisierung der Fachbereiche in Zusammenarbeit mit den Niederlassungen 

Kompetenzzentrum Technik und Straßenbetriebsdienst

Der Abteilung Betrieb ist das Kompetenzzentrum Technik und Straßenbetriebsdienst am Standort Bayreuth zugeordnet. Hier wird das technische Fachwissen zum Fuhrpark der Autobahnmeistereien gebündelt. Das Kompetenzzentrum Technik verfolgt das Ziel, den Fuhrpark des Betriebsdienstes der Autobahn GmbH im Hinblick auf Effizienz, Leistungsstärke und ökologische Nachhaltigkeit zu ertüchtigen. 

Beim Straßenbetriebsdienst werden in den Autobahnmeistereien eine Vielzahl von Fahrzeugen und Geräten eingesetzt. Der Schwerpunkt des Kompetenzzentrums liegt auf dem Aufbau eines strategischen und leistungsfähigen Fahrzeug- und Geräteparks mittels: 

  • Standardisierung von Fahrzeug- und Geräteausstattungen 

  • Vereinheitlichung von Bedienkonzepten für die Gerätschaften 

  • Festlegung von sogenannten Schnittstellen zwischen den Fahrzeugen und den dazugehörigen Auf- und Anbaugeräten (z. B. Streumaschinen, Schneepflüge, Mähgeräte) 

  • Erprobung von neuen technischen Entwicklungen auf Praxistauglichkeit für den Betriebsdienst der Autobahn GmbH 

  • Zusammenführen der alternativen Antriebe mit den Anforderungen der betrieblichen Aufgaben 

Auf diese Weise trägt das Kompetenzzentrum zu mehr Effizienz, Arbeitssicherheit und Leistungsstärke im Betriebsdienst bei. Die Fahrzeuge und Geräte sind auf dem aktuellen Stand der Technik und stellen einen Baustein zur ökologischen Nachhaltigkeit dar. Durch die Standardisierung der Arbeitsausstattungen profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Autobahnmeistereien beschäftigt sind. 

Abteilung Verkehr

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Verkehr befassen sich mit allen Grundsatzfragen der Verkehrssicherheit, Verkehrsführung und Straßenausstattung.  

Eine Kernaufgabe der Abteilung ist die Festlegung von Programmen und Grundsätzen zur Erhöhung der Sicherheit auf den Autobahnen. Dabei geht es um die grundsätzliche Frage, wo welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Gefahr von Verkehrsunfällen zu minimieren. Eine wesentliche Grundlage der praktischen Verkehrssicherheitsarbeit ist der Auswertung der Unfalldaten. Diese Auswertung dient dazu, Unfallschwerpunkte auf bestimmten Strecken zu identifizieren und die Unfallursachen zu ermitteln. Aufgrund dieser Erkenntnisse können die örtlichen Unfallkommissionen, welche die Autobahn GmbH als Straßenverkehrsbehörde leitet, gezielte Maßnahmen für mehr Sicherheit ergreifen. 

Die Abteilung ist außerdem verantwortlich für alle Grundsätze der Verkehrsregelung und Verkehrsführung. Im Rahmen der Vorschriften und Richtlinien zur Straßenverkehrsordnung legt sie die Grundsätze und Voraussetzungen fest, wo beispielsweise Verkehrszeichen auf den Autobahnen zu platzieren sind, was auf den blauen Wegweisern stehen muss und wie diese auszusehen haben, wo touristische Hinweise platziert werden können oder welche Voraussetzungen für Geschwindigkeitsbeschränkungen gegeben sein müssen. Ein weiteres wichtiges Thema ist außerdem die Erarbeitung von Grundlagen, die dazu dienen, die Verkehrsführung an Baustellen möglichst einheitlich, sicher und stauvermeidend zu gestalten. Verbindliche Regelungen gilt es auch für den Auf- und Abbau dieser Verkehrsführungen festzulegen. Ihre Erfahrungen bei der Anwendung dieser Regelungen bringt sie dann bei der Überarbeitung übergeordneter Vorschriften, wie beispielsweise der Straßenverkehrsordnung, ein. 

Weitere Aufgaben der Abteilung sind die Entwicklung und Errichtung von Standards für alle Bestandteile der Straßenausstattung auf Autobahnen. Dazu zählen Verkehrsschilder, Wegweiser, Fahrbahnmarkierungen und Fahrzeugrückhaltesysteme, wie zum Beispiel Schutzplanken. Außerdem entwickelt sie die Grundlagen für ein systematisches Erhaltungs- und Modernisierungsmanagement der Straßenausstattung, damit Wegweiser, Fahrbahnmarkierungen und Fahrzeugrückhaltesysteme immer in einem guten, benutzerfreundlichen und sicheren Zustand sind und rechtzeitig erneuert werden.  

Um diese Ziele zu erreichen, initiiert die Abteilung Verkehr Maßnahmen und Projekte in einzelnen Handlungsfeldern, die sie prioritär behandelt. Hierzu zählen unter anderem: 

  • Standardisierung der Arbeit der Unfallkommissionen 

  • Vereinheitlichung der Beurteilung des Unfallgeschehens 

  • Festlegung eines einheitlichen, hohen Qualitätsniveaus für die Straßenausstattung (Fahrzeug-Rückhaltesysteme, Schilder, Markierungen usw.) 

  • Entwicklung und Einführung eines systematischen Erhaltungsmanagements für die Straßenausstattung 

  • Vereinheitlichung und Verbesserung der Standards für Verkehrsführungen in Arbeitsstellen (Baustellen) 

  • Vorgaben für den verkehrssicheren und stauvermeidenden Auf- und Abbau von Verkehrsführungen in Arbeitsstellen 

  • „Weniger Verkehrszeichen – bessere Beschilderung“: Klare, sparsame, eindeutige, sichere und wiedererkennbare Verkehrszeichenregelungen

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