A8 Erneuerung der Autobahnbrücke über die Weiße Traun
Beschreibung der Brücke
Die 1936 gebaute Brücke über die Weiße Traun an der A8 unmittelbar an der Anschlussstelle Traunstein/Siegsdorf hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und muss dringend erneuert werden. Bei den letzten Prüfungen zeigte sich ein schlechter Bauwerkszustand. Die bestehende Brücke wird durch eine neue Brücke in gleicher Lage ersetzt. Die Brücke besteht aus zwei nebeneinander liegenden Brücken, die getrennt erneuert werden. Daher erfolgt der Ersatzneubau in zwei Phasen, getrennt für die beiden Fahrtrichtungen. Das Projekt ist ein Baustein der Erhaltungsstrategie für die Bundesautobahn A8, die den langfristigen Erhalt und die Leistungsfähigkeit dieser wichtigen Verkehrsader zwischen München und Salzburg sichert.
Ablauf der Maßnahme
Der Ersatzneubau erfolgt in mehreren Bauphasen:
Spätsommer 2026: Rodungen im Umfeld der Brücke
Herbst 2026: Start der Bauphase 1 mit Abbruch und Neubau der nördlichen Brücke. In dieser Zeit verläuft der Verkehr mit jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung auf der südlichen Brücke.
Herbst 2027: Start der Bauphase 2 mit Abbruch und Neubau der südlichen Brücke. In dieser Zeit verläuft der Verkehr mit jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung auf der neu gebauten nördlichen Brücke.
Ende 2028: Abschluss des gesamten Bauprojekts
Im Spätsommer 2026 finden Rodungen im Umfeld der Brücke statt. Dieser Zeitpunkt wurde gewählt, um Beeinträchtigungen der Fledermaushabitate zu vermeiden. Die Flächen werden in Abstimmung mit den Fachbehörden nach Abschluss des Brückenneubaus wieder aufgeforstet.
Verkehrsführung & Einschränkungen
Um den Verkehr während der Bauzeit so wenig wie zu beeinträchtigen, wird eine Baustelle mit jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung eingerichtet. Während jeweils eine Brücke erneuert wird, läuft der gesamte Verkehr über die jeweils andere Brücke. So können insgesamt vier Fahrstreifen auch während der Bauzeit zur Verfügung gestellt werden. Während der Bauzeit wird die Geschwindigkeit im Baustellenbereich auf der Autobahn auf 60 km/h begrenzt.
Die Autobahneinfahrt in Fahrtrichtung München ist während des Abbruchs der nördlichen Brücke und des anschließenden Neubaus gesperrt – der Verkehr in Richtung München wird über die benachbarte Anschlussstelle Siegsdorf-West umgeleitet. (Bitte Karte einfügen)
Auswirkungen auf Freibad und Radweg
Bei der Nutzung des Parkplatzes am Freibad wird es während den Wintermonaten zu Einschränkungen kommen. Die Nutzung der Wiesenfläche ist als Parkplatz für Freibadbesucher während der Bauzeit nicht möglich. Der befestigte Hauptparkplatz ist während der Öffnungszeiten des Freibads nicht betroffen und weiterhin nutzbar. Besucherinnen und Besucher des Bades werden rechtzeitig informiert.
Die Geh- und Radwegverbindung unterhalb der Brücke wird beidseitig während der gesamten Bauzeit gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die benachbarte Unterführung im Verlauf der Haunertinger Straße und wird ausgeschilder
Natur & Umwelt
Die Rodungen im Umfeld der Weißen Traun erfolgen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Sie sind notwendig, um die Brückenbauarbeiten durchführen zu können. Um die vorhandenen Fledermausleitstrukturen am Gewässer möglichst lange zu erhalten, erfolgt die Rodung unmittelbar vor der Baumaßnahme und nicht bereits im vorherigen Winter. Als Ersatz für den Wegfall der Fledermausleitstrukturen am Gewässer wird ein 2 bis 4 Meter hoher Zaun entlang des Bauwerks errichtet.
Der Abbruch der beiden bestehenden Brücken findet jeweils im Oktober statt. Dieser Zeitpunkt ist mit der Wasserwirtschaftsbehörde abgestimmt und stellt bzgl. des Durchflusses an der Weißen Traun eine abflussarme Zeit dar. Somit wird das Hochwasserrisiko minimiert.
Nach Fertigstellung der Brücke erfolgt in Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden eine Wiederaufforstung der vorübergehend geordneten Flächen. Darüber hinaus erfolgen auch Ausgleichsmaßnahmen.
Muss für die Maßnahme zusätzlicher Grund erworben werden?
Für den Ersatzneubau ist kein dauerhafter Grunderwerb erforderlich, die Eigentumsverhältnisse bleiben unverändert. Für den Bau der Behelfsbrücke ist nur eine vorübergehende Inanspruchnahme von Flächen erforderlich. Wir befinden uns derzeit mit den Grundstückseigentümern bzgl. der Entschädigung hierfür in Verhandlung.
Besteht eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer durch die marode Autobahnbrücke?
Es besteht keine akute Gefahr für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Der Zustand der Brücke erfordert aber ein zügiges Handeln, um die Befahrbarkeit der Autobahn langfristig gewährleisten zu können.
Ist eine Rodung von Waldflächen am Ostufer wirklich unbedingt erforderlich oder gibt es andere Alternativen?
Im Rahmen der Baumaßnahme ist es leider unvermeidbar, dass Bäume im unmittelbaren Umfeld der Brücke vor allem für die Zufahrt zur Baustelle gerodet werden müssen. Das Bauwerk ist von allen Seiten (u.a. durch die Bahnlinie, das Freibad und die Bundesstraße) eingeschlossen. Eine andere Zufahrt zur Baustelle ist leider nicht möglich.
Könnte der Eingriff in die Landschaft nicht durch zusätzliche Maßnahmen weiter reduziert werden?
Die Baustraßen wurden schon so steil wie möglich konzipiert, jedoch in einer Art und Weise, dass eine Befahrbarkeit weiterhin sichergestellt werden kann. Dies verkürzt die Länge der Baustraße und um den Eingriff auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Kommt es während der Bauzeit zu Verkehrseinschränkungen?
Die Autobahn ist im Bereich der Weißen Traun breit genug, um alle 4 Fahrstreifen aufrecht zu erhalten. Allerdings wird die Geschwindigkeit während der Bauzeit aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Baustellenbereich auf 60 km/h reduziert. Durch die Bereitstellung von vier Fahrstreifen werden die verkehrlichen Auswirkungen auf der Autobahn minimiert.
Zusätzlich muss die Einfahrt in Fahrtrichtung München gesperrt werden, da für diese nach Einrichtung der Baugrube kein ausreichender Platz mehr vorhanden ist. Eine Umleitung hierfür ist eingerichtet und läuft über die Anschlussstelle Siegsdorf-West.
Fahren nach der Sperrung der Einfahrt dann nicht alle Fahrzeuge in Richtung München durch Siegsdorf?
Die Umfahrungsroute läuft in Richtung Norden bis Seiboldsdorf über die B 306 und anschließend über die St 2105 zur Anschlussstelle Siegsdorf-West. Entlang der Umfahrungsstrecke werden Schilder mit Hinweisen zur Unterlassung einer Nutzung der Ortsdurchfahrt Siegsdorf als Ausweichroute aufgestellt.
Wann beginnen die Bauarbeiten?
Mit den ersten Vorarbeiten der Maßnahme (Rodung, Leitungsverlegungen, Baustraßen) wird im Sommer 2026 begonnen.
Wie lange dauern die Bauarbeiten und wann ist die neue Brücke wieder für den Verkehr befahrbar?
Die gesamte Bauzeit einschließlich Vorarbeiten, Abbruch der bestehenden Brücken und des Neubaus der beiden neuen Brücken in Endlage wird circa 2 Jahre betragen.
Was kostet die neue Brücke?
Die Gesamtkosten der Brücke einschließlich Behelfsbrücke und sonstigen Maßnahmen betragen rund 20 Millionen €.
Wird es zu einer starken Lärmbelastung durch die Baustelle kommen?
Die stärkste Lärmbelastung wird während des Abbruchs der Brücke auftreten. Die Autobahn GmbH des Bundes wird rechtzeitig über den Abbruchtermin informieren. Bei den Bauarbeiten sind die Vorgaben für Baulärm einzuhalten.
Wird die neue Brücke größer als die alte Brücke?
Die neue Brücke ersetzt die alte Brücke über die Weiße Traun. Die Lage entspricht im Wesentlichen genau der alten Brücke. Der Querschnitt wird an die aktuellen Anforderungen und Regelwerke angepasst, z.B. wird der Mittelstreifen im Bereich der Brücke auf 4,0 m verbreitert. Die äußeren Abmessungen entsprechen weiterhin genau der alten Brücke.
Ist für den Bau der neuen Brücke ein Genehmigungsverfahren erforderlich?
Da es sich um eine reine „Unterhaltungsmaßnahme“ im Sinne des Planungsbeschleunigungsgesetzes handelt, ist kein förmliches Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich. Das bedeutet: Es wird nichts Neues gebaut, sondern nur Bestehendes erhalten oder verbessert. Betroffene Fachbehörden werden im Rahmen der Planungen beteiligt. Die Autobahn GmbH des Bundes muss aber selbst verständlich alle rechtlichen Vorgaben wie beispielsweise beim Natur- und Artenschutz einhalten.
Ich bin direkt von der Baustelle betroffen. An wen kann ich mich wenden?
Selbstverständlich wird die Autobahn GmbH des Bundes versuchen im Rahmen des Möglichen die Belange der Anwohnerinnen und Anwohner zu berücksichtigen und ist dazu auch im Austausch mit den Gemeinden. Bei konkreten Fragen können Sie sich jederzeit bei Herrn Josef Seebacher melden.
Planungen laufen
Derzeit laufen die Planungen und Abstimmungen auf Hochtouren.
Ansprechpartner
Josef Seebacher
Leiter Kommunikation Südbayern
E-Mail-Adresse
presse.suedbayern[@]autobahn[.]de
Telefon
+49 89 545523308
Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung: SüdbayernSeidlstraße 7-11
80335 München