Neue Autobahnbrücken am Rüsselsheimer Dreieck

Stand: 15.10.2025
Daten & Fakten
Die Maßnahme umfasst den Ersatzneubau der drei Ingenieurbauwerke, die zugehörige Erneuerung der Verbindungsrampen zwischen der A60 und A67 mit Errichtung einer neuen Stützwand, die Erneuerung des Entwässerungssystems mit neuer Leistungsquerung entlang der A67, den Rückbau der Bestandsbrückenbauwerke und die Herstellung eines Absetz- und Versickerungsbeckens mit Pumpenanlage.
Bauen unter Verkehr
Um die Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum zu begrenzen und die Verkehrsbeziehungen über die gesamte Dauer der Maßnahme weiter aufrechtzuerhalten, werden das neue Kreuzungsbauwerk und das nördliche Rampenbauwerk südlich neben den Bestandsbauwerken und das südlich gelegene Rampenbauwerk nördlich versetzt hergestellt. So ist sichergestellt, dass Störungen im Verkehr weitestgehend reduziert werden.
Durch die Lageänderung müssen die Rampen und Anschlussbereiche zu den Bauwerken angepasst werden. Die bestehenden Bauwerke bleiben während der Baumaßnahme weiter in Betrieb, bis der Verkehr auf die neu errichteten Ersatzbauwerke verlegt werden kann.
Als Vorarbeiten wurden bereits seit Anfang 2022 Rodungen am Rüsselsheimer Dreieck sowie Kampfmittelerkundungen ausgeführt.
Die Bauarbeiten für den Ersatzneubau der Ingenieurbauwerke verlaufen planmäßig.
Das Kreuzungsbauwerk und die Stützwand sind weitgehend fertiggestellt.
Derzeit laufen die Arbeiten an den beiden Rampenbauwerken auf Hochtouren. Dazu gehören neben dem kürzlich abgeschlossenen Absenken der Überbauten auch die Abdichtungs- und Ausstattungsarbeiten.
Im Herbst dieses Jahres soll der Verkehr auf die neu errichteten Rampen und Autobahnbrücken umgelegt werden. Anschließend erfolgt der Rückbau der Bestandsbauten und die Modellierung der Straßendämme. Die Hauptbauarbeiten für den Ersatzneubau sollen im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Der Bau des Absetz- und Versickerungsbeckens innerhalb des Rüsselsheimer Dreiecks ist für das Jahr 2026 vorgesehen.
Hintergrund
Das Autobahndreieck (AD) Rüsselsheim verknüpft die A60 mit der A67 und befindet sich östlich von Rüsselsheim und südwestlich des Frankfurter Flughafens. Dieser Knotenpunkt ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung und verknüpft die Metropolregion Rhein-Neckar und die Landeshauptstadt Mainz über die A60 mit dem Rhein-Main-Gebiet. Die A67 dient als Entlastungsstraße der A5 und besitzt auch wegen ihrer Nähe zum Frankfurter Flughafen eine hohe verkehrstechnische Bedeutung für den überregionalen Verkehr.
Das Verkehrsaufkommen im Streckenabschnitt Anschlussstelle (AS) Rüsselsheim-Königstädten (A60) bis zum AD Rüsselsheimer Dreieck liegt bei 85.600 Kfz/24h mit einem Schwerlastanteil von 11,1%. Im Streckenabschnitt AS Rüsselsheim Ost (A67) bis zum AD Rüsselsheimer Dreieck beträgt das Verkehrsaufkommen 88.100 Kfz/24h mit einem Schwerlastanteil von 11,5 %. (DTV 2015).
Im Zuge der Bauwerksnachrechnung 2011 wurden statische Defizite bei den vorhandenen Rampenbauwerken festgestellt, so dass diese durch Neubauten zu ersetzen sind. Um die Bestandsbauwerke weiterhin bis zum Abschluss der Brückenneubauten in Betrieb zu halten, wurden in den vergangenen Jahren Verstärkungsmaßnahmen an den Bauwerken durchgeführt.
Landschaftspflege & Naturschutz
Im Anschluss an den Brückenbau folgen die landschaftspflegerischen Begleitmaßnahmen. Dabei handelt es sich um die Herstellung von Reptilienhabitaten und die Wiederbepflanzung auf acht Hektar mit heimischen Gehölzen. Bereits im Vorfeld wurden Zauneidechsen abgefangen und in ein neues Habitat umgesiedelt sowie mehrere Fledermauskästen in einem nahegelegenen Waldstück aufgehängt.
Mehr Fotos und Videos
„Alte“ Rüsselsheimer Rampen gesprengt!
Wichtiger Schritt für die Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur am Rüsselsheimer Dreieck - Ersatzbrücken sind bereits in Betrieb, die alte Bausubstanz musste weichen.
Samstag, 11. Oktober, kurz nach 4 Uhr früh: Es ging ganz schnell und hat nur wenige Sekunden gedauert. Zweimal hat es „RUMMMS“ gemacht! Dann waren die zwei alten Brückenbauwerke über der A67 am Rüsselsheimer Dreieck zu Fall gebracht.
Ca. 9.000 Tonnen Gewicht – weg auf einen Schlag. Zuerst war die Rampe in Richtung Mainz dran, nach ein paar Minuten fiel die Rampe in Fahrtrichtung Frankfurt ins „Fallbett“. Wegen starkem Nebel gab es eine kleine Verzögerung.
Dynamit war gestern. Heute kommt „Riodin HE 32“, ein gelatinöser Sprengstoff zum Einsatz. Gezündet hat der Sprengmeister aus sicherer Entfernung per Funk.
Das anfallende Abbruchmaterial wurde direkt im Anschluss, nach der Sprengung, zerkleinert und geräumt.
Dass alles gut funktionierte, erforderte umfangreiche Vorbereitungen und hoher Einsatz für das Team Brückenbau und Bauwerksmanagement.
FAQs zum Sprengabbruch im Rüsselsheimer Dreieck
Geplanter Zeitpunkt:
Samstagmorgen, 11. Oktober 2025, ca. 4 Uhr
zwei Sprengungen mit ca. 10-15 Sekunden Zeitverzögerung
Was wird gesprengt:
Zwei „alte“ Brückenbauwerke über der A67 am Rüsselsheimer Dreieck werden mittels Sprengung zum Einsturz gebracht. Die zwei nahezu baugleichen Brücken überspannen mit Ihren 140 Meter die A67. Die Ersatzneubauten sind fertiggestellt.
Es besteht keine Gefahr für Anwohner:
Der Sprengbereich, also der Gefahrenbereich um die Sprengstelle herum beträgt ca. 250 Meter. Dieser darf nicht betreten werden. Die Autobahnpolizei sichert den Verkehrsbereich. Der Sprengbereich wird durch Sicherungsposten und Wärmebilddrohnen vor unbefugtem Betreten abgesichert. Die A67 bleibt bis Montagmorgen gesperrt, die parallelverlaufenden Verkehrsrampen von Darmstadt nach Mainz und Mainz nach Frankfurt werden für die Sprengung für wenige Stunden gesperrt und sind am Samstagmorgen wieder befahrbar.
Wie weit die Sprengung zu hören sein wird ist von der Wetterlage abhängig.
Zusammenarbeit mit:
Abbruchunternehmen und Unternehmen für Sprengung - aus der Region
Notwendige Vorarbeiten:
Damit die Sprengung keinen Schaden an der darunterliegenden A67 verursacht, wird unmittelbar vor der Sprengung ein ca. 70 cm mächtiges „Fallbett“ aufgeschüttet. Seit Wochen laufen für das Abbruchwochenende die Vorbereitungen.
Um Schäden an den Neubauten zu verhindern, wird ein schwerer Vliesvorhang zwischen den Bauwerken montiert, der etwaige herumfliegende Betonbrocken auffängt.
Ablauf:
Die etwa 5 Meter hohen Brückenpfeiler werden vollständig zersprengt. Die beiden aufliegenden und je ca. 4.500 Tonnen schweren Brückenüberbauten können kontrolliert auf das Fallbett stürzen. Die Pfeiler, massive Stahlbeton-Stützen, wurden je mit ca. 60 Bohrlöchern versehen. Insgesamt kommen 120 kg Sprengstoff zum Einsatz.
Was passiert nach der Sprengung:
Das Abbruchmaterial wird weggeräumt. Mit Abbruchbaggern werden die Stahlbetonüberbauten zerkleinert und für den Abtransport auf der Baustelle zwischengelagert.
Projektausblick:
Im weiteren Verlauf können die Erdarbeiten zur Herstellung der neuen Straßendämme durchgeführt werden. Für Frühjahr 2026 ist der Abschluss der Hauptarbeiten für den Ersatzneubau geplant.
Final erfolgt die Herstellung des Absetz- und Versickerungsbeckens mit eigener Pumpenanlage im Dreiecksbereich zwischen den Rampen.
Pressemitteilung: A60/A67: Temporäre Verkehrseinschränkung im Rüsselsheimer Dreieck
Die Arbeiten am Rüsselsheimer Dreieck gehen voran
Abschluss der Hauptarbeiten für den Ersatzneubau ist für das 1. Quartal 2026 geplant.
Was wurde bisher fertiggestellt?
- Die Entwässerungseinrichtung an den überführenden Brückenbauwerken wurde hergestellt. Anfallendes Oberflächenwasser kann zielgerichtet abgeleitet werden.
- Ausbau der Traggerüstkonstruktionen beider Bauwerke über der A67
- Weitere Asphaltarbeiten an beiden Verkehrsrampen
- Teilabbruch des Kreuzungsbauwerks (Rückbau des Brückenüberbaus und Abbruch eines Widerlagers)
Was ist aktuell in Arbeit?
- Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Brückenrückbau (KW41) der beiden Überführungsbauwerke der A67. Wir informieren dazu, sobald die exakten Termine bekannt sind.
- Abbruch des noch vorhandenen Widerlagers vom Kreuzungsbauwerk
- Es restlichen Ausstattungsarbeiten sowie Erdarbeiten zur Modellierung aller Straßendämme gehen weiter voran
- Herstellung der Großbeschilderung
Die neuen Verbindungsrampen (von Mainz nach Darmstadt sowie von Mainz nach Frankfurt u. in die Gegenrichtung) sind bereits seit Ende August 2025 „unter Verkehr“, also bereits befahrbar.
Derzeit sind sie einstreifig, da noch Arbeiten an den Schutzeinrichtungen der Brückenbauwerke sowie im Streckenbereich stattfinden.
Der Rückbau der Bestandsbauten über der A67 und die Modellierung der Straßendämme steht ab Mitte Oktober auf dem Plan, sowie die Herstellung der Großbeschilderung am Rüsselsheimer Dreieck.
Mit Abschluss der Hauptarbeiten wird die vorhandene Baustelle wieder beräumt.
Voraussichtlich Mitte 2026 erfolgt als letzter Schritt die Herstellung des Absetz- und Versickerungsbeckens im Rüsselsheimer Dreieck.
Anschließend wird das Baufeld landespflegerisch rekultiviert.

Luftbilder

Sprengabbruch im Rüsselsheimer Dreieck

Aufräumarbeiten nach dem Sprengabbruch

Luftbilder

Luftbilder

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Ansprechpartner

Kirsten Anlauf
Pressesprecherin Außenstelle Darmstadt
E-Mail-Adresse
presse.west[@]autobahn[.]de
Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung: WestHilpertstraße 31
64295 Darmstadt