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A42-Kanalbrücke: Pkw-Verkehr fließt wieder in beide Fahrtrichtungen

Unsere Brückenexperten haben es hinbekommen: Seit heute Mittag (28.03. | 12:00 Uhr) ist die Rhein-Herne-Kanal-Brücke im Verlauf der A42 auch in Fahrtrichtung Dortmund wieder befahrbar. Bereits vor zwei Wochen konnte die Fahrtrichtung Kamp-Lintfort freigegeben werden.

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Essen/Bottrop. Damit fließt der Verkehr noch vor Ostern wieder in beide Richtungen - allerdings nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Eine Schranken- und Wiegeanlage kontrolliert das Gewicht, um zu schwere Fahrzeuge von der Brücke fernzuhalten. Die Brücke war seit Dezember gesperrt, weil Risse an den sogenannten Hängern aufgefallen waren.

Die Fahrtrichtung Kamp-Lintfort war für Pkw schon vor zwei Wochen freigegeben worden. „Ich bin stolz auf unsere Brückenexperten, dass die die Brücke so schnell wieder für PKW befahrbar bekommen haben“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH. „Vor drei Monaten hatten die Fachleute noch Zweifel, ob und vor allem wie das gelingen kann.“ Die A42-Brücke zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord war seit Dezember vergangenen Jahres gesperrt, weil Schäden an den sogenannten Hängern entdeckt worden waren. Sie wurden mittlerweile saniert. Darüber hinaus wurde ein digitales Monitoring-System eingebaut, das geringste statische Veränderungen der Brücke künftig an die Mitarbeiter der Autobahn GmbH auf elektronischem Weg übermittelt. Der Neubau der Brücke ist in Planung. „Sobald wir im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens Baurecht bekommen, treiben wir den Neubau der Brücke voran“, so Sauerwein-Braksiek.

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Hintergrund: So funktioniert die Schrankenanlage

“Fahrzeugdifferenzierungssystem” – so lautet der etwas sperrige Fachbegriff für die Wiege- und Schrankenanlage, die zukünftig dafür sorgen soll, dass Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen Gewicht die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Bottrop und Essen nicht mehr befahren können. Dahinter steckt eine ausgefeilte Technik.

Über mehrere hundert Meter ist die Anlage lang, die alle Fahrzeuge auf gleich zwei Weisen begutachtet: Zum einen erfassen Kameras und Sensoren die Fahrzeugabmessungen und das Kennzeichen, ähnlich wie bei einem Blitzer. Zum anderen ist in der Fahrbahn eine Wiegeeinrichtung eingebaut. Sie kann das Gewicht der Fahrzeuge auch während der Fahrt messen. Gespanne, wie etwa ein Auto mit Wohnwagen, werden dabei gemeinsam gewogen. Im Bereich der Anlage wird die Geschwindigkeit mit einem sogenannten „Trichter“ nach und nach auf 40 km/h abgesenkt.

Wenn die Schranke sich senkt

Erkennt das System ein zu schweres Fahrzeug, dann springt die Ampel in der Anlage auf Rot und die Schranken senken sich. Die Mitarbeitenden, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche vor Ort die Anlage betreuen, lotsen das Fahrzeug durch die Anlage auf die Ableitungsspur und damit von der Autobahn. Die Brücke bleibt von der Belastung verschont.

Für den Verkehr bedeutet ein zu schweres Fahrzeug keine lange Verzögerung. Im Regelfall ist innerhalb weniger Minuten das Schwergewicht abgeleitet und die Strecke wieder frei.

Kontakt für Presseanfragen:
Bernd A. Löchter, 02381/2777104, bernd.loechter[at]autobahn[dot]de